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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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einen von ihnen erwischt hat.«
    »O Mann! Soll das etwa heißen, dass Sie einen dieser Mafia-Typen k.o. geschlagen und ihn anschließend in einen Kofferraum gestopft haben, und das am Schauplatz eines Kapitalverbrechens?«
    »Ich habe ihn nicht k.o. geschlagen. Ich habe ihn gefesselt und geknebelt und gesagt, dass ich ihn in zwölf Stunden wieder rauslasse.«
    »Der ist doch garantiert nicht mehr da«, sagte Muir, und ihre Stimme klang jetzt mindestens sechs Dezibel lauter als zuvor. »Die ermittelnden Beamten vor Ort haben ihn doch bestimmt mittlerweile gehört.«
    »Sie wissen ja nicht, wie gut ich ihn gefesselt habe«, entgegnete Victor. »Viel Lärm kann er nicht gemacht haben, und außerdem habe ich ihm die Ohren verstopft, damit er nicht mitbekommt, was um ihn herum passiert. Und dann habe ich ihm noch gesagt, dass ich ihn umbringen werde, genau wie seine fünf Freunde, falls er es wagen sollte, sich auch nur zu räuspern. Nur dass ich mir mit ihm mehr Zeit lassen würde. Er hat mir geglaubt.«
    »Das bezweifle ich nicht. Was ist mit den Überwachungskameras?«
    »Ein sehr einfaches System. Die Kameras sind auf die Rampen und die Ticketautomaten gerichtet, mit zahlreichen toten Winkeln.«
    »Und wenn der Besitzer mittlerweile weggefahren ist?«
    »Der Alfa Romeo steht mitten im Schauplatz eines Kapitalverbrechens, wie Sie schon gesagt haben. Die Polizei wird den Tatort mindestens zwölf Stunden lang abriegeln. Sie haben also noch ein paar Stunden Zeit, um dafür zu sorgen, dass Ihr Mann als Erster auf der Matte steht, sobald die Sperre aufgehoben wird. Und der Besitzer des Alfa hat bestimmt nichts dagegen, Ihnen den Wagen für eine Stunde zu leihen, wenn Sie ihm eine kleine Belohnung anbieten. Aber die Einzelheiten überlasse ich Ihnen.«
    »Warum haben Sie mir das nicht schon früher erzählt?«
    »Ich erzähle es Ihnen doch jetzt«, sagte Victor. »Die Zeit ist um. Ich muss zurück.«

Kapitel 44
    Um sechs war Victor wach. Eine Stunde Schlaf reichte zwar nicht, um den Akku nach den Ereignissen des vergangenen Tages wieder aufzuladen, aber er wollte vor seinen drei Kollegen aufstehen. Vor allem wollte er nicht mehr schlafen, wenn sie schon wach waren. Er blieb in seinem Zimmer, bis er hörte, wie Dietrichs Tür gegenüber geöffnet wurde. Eine Weile später ertönten Jaegers schwere Schritte. Nach weiteren zehn Minuten ging auch Victor die Treppe hinunter.
    In der Küche war es kühl. Tageslicht schien zum Fenster über der Spüle herein. Er füllte einen gusseisernen Wasserkessel und stellte ihn auf den Herd. In einem Schrank entdeckte er eine französische Stempelkanne und eine Handmühle und im Keller einen Beutel mit einem Kilogramm gerösteter Kaffeebohnen. Er nahm eine Handvoll davon heraus. Sie dufteten köstlich.
    Im Keller war es mindestens zehn Grad kühler als in der Küche, daher war es durchaus sinnvoll, ihn als Kühlraum zu nutzen. Er steckte die Kaffeebohnen in die eine Hosentasche, ein Päckchen Butter in die andere, klemmte sich einen Laib Brot unter den linken Arm und griff mit der linken Hand nach einer Schale mit großen braunen Hühnereiern.
    Als er wieder in die Küche kam, saß Coughlin bereits am Tisch. Victor hatte zwar die Kellertür offen gelassen, hatte den Engländer aber nicht gehört. Coughlin wirkte von seiner Statur her weit weniger gefährlich als Dietrich oder Jaeger, war aber trotz seiner relativen Jugend bedächtig und ruhig und konnte angeblich sehr gut schießen. Victor nahm sich vor, ihn aus kurzer Distanz zu töten, wenn die Zeit gekommen war.
    »Machst du Kaffee?«
    Victor nickte. »Wie trinkst du ihn?«
    »Wie von der Natur geschaffen. Kann es sein, dass du auch Frühstück machen willst?«
    In seiner Stimme schwang eine leise Hoffnung mit. Victor nickte noch einmal.
    »Rührei auf Toast für mich, Kumpel«, sagte Coughlin und fügte noch hinzu: »Danke.«
    Victor mahlte die Kaffeebohnen. Er stand links von der Spüle, sodass er Coughlins Spiegelbild im Fenster beobachten konnte, während er ihm den Rücken zuwandte. Coughlin riss sich die Fingernägel ab und warf die abgerissenen Stücke auf den Fußboden. Nicht ein einziges Mal hob er den Blick, um nach Victor zu sehen.
    Während Victor wartete, dass das Wasser heiß wurde, schlug er ein paar Eier in eine Glasschüssel und verrührte sie mit Butter und etlichen Spritzern Wasser, weil er im Keller keine Milch gefunden hatte. Anschließend streute er Pfeffer und Salz hinein. Er kippte die Mischung in eine heiße

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