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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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glücklicherweise sind wir in der Lage, auch ohne ihn fortzufahren. Er hat seine Aufgabe bereits erfüllt.«
    Victor musste an Jaegers Arbeit in der Scheune und an den Keramikstaub denken. »Sie wollten uns doch nach dem Essen verraten, worum es hier eigentlich geht.«
    »Das stimmt. Also dann, gehen wir.«
    »Wohin denn?«
    »Nach draußen«, sagte Leeson. »Jaegers Leichnam kann vorerst hier bleiben. Mr. Dietrich fährt die Limousine. Alle anderen steigen in den Minivan. Es wird Zeit, dass Sie erfahren, wofür Sie engagiert wurden.«

Kapitel 52
    Coughlin saß am Steuer, Leeson neben ihm. Dahinter Francesca und neben ihr Victor. Hart saß auf der Rückbank. Victor konnte ihn nicht sehen, aber er wusste, dass er ihn beobachtete. Allerdings wusste Victor nicht, warum. Vielleicht war Hart ja immer noch nicht überzeugt davon, dass Victor wirklich Felix Kooi war. Vielleicht fragte er sich auch, ob Victors provozierendes Verhalten gegenüber Dietrich etwas mit Jaegers Attacke auf Leeson zu tun gehabt hatte.
    Sie fuhren über schmale, kurvige Landsträßchen zwischen endlosen Olivenplantagen, bis sie schließlich die Autobahn Richtung Rom erreicht hatten. Dietrich folgte ihnen im Phantom. Die Fahrt dauerte rund fünfzig Minuten. Leeson dirigierte Coughlin durch die Industriegebiete und Bürokomplexe am südlichen Stadtrand von Rom.
    Ihr Ziel befand sich zwischen einer riesigen Halle, in der Lagerräume vermietet wurden, und einem Gebrauchtwagenhandel mit zahlreichen Fahrzeugen, dicht an dicht hintereinander aufgereiht. Das Gelände war von einem hohen Maschendrahtzaun umschlossen, gekrönt von einer Metallröhre, aus der spitze Stahlzacken wie Haifischzähne hervorragten. Hinter dem Zaun waren zwei Gebäude zu sehen. Coughlin hielt vor einem Tor, und Hart stieg aus und öffnete das Vorhängeschloss. Er stieß das Tor auf und winkte Coughlin durch. Es war eine ruhige Gegend. Auf der anderen Straßenseite stand ein Bürogebäude. Es gab keine Wohnhäuser und nur wenig Verkehr. Die Betriebe hatten schon Feierabend.
    Die Gebäude hinter dem Zaun wurden von Scheinwerfern angestrahlt. Sie waren beide nicht klein, aber das eine überragte das andere deutlich. Es handelte sich um eine vorgefertigte Stahlkonstruktion, modern und ausschließlich auf Funktionalität ausgelegt. Das kleinere Gebäude sah mindestens hundert Jahre älter aus. Auch für seine Erbauer hatte sicherlich die praktische Seite im Vordergrund gestanden, aber sie hatten darüber hinaus auch auf die äußere Erscheinung Wert gelegt. Die Backsteinmauern waren verputzt und weiß gestrichen worden, das schräge Dach war mit roten Ziegeln gedeckt.
    »Das ist eine Olivenmühle. Sie gehört einer Genossenschaft«, erläuterte Leeson, während die Team-Mitglieder ausstiegen und Hart das Tor verschloss. »Olivenbauern aus der ganzen Region lassen hier ihre Ernte pressen. Manche Familien bringen ihre Oliven schon seit zwei Jahrhunderten in diese Mühle, Generation um Generation. Ich finde das wunderbar. Aber gleichzeitig auch ziemlich erbärmlich. Wir sollten versuchen, die Dinge besser zu machen als unsere Eltern, und sie nicht einfach nachahmen.«
    »Wann findet denn die nächste Ernte statt?«, erkundigte sich Victor, als wäre dies ein ganz normales Gespräch.
    »Das wird noch eine Weile dauern.«
    »Dann steht die Mühle also leer?«
    Leeson nickte. »Wir haben sie ganz für uns alleine, ja.«
    Victor sah den weißen Lieferwagen, mit dem Hart zum Bauernhof gekommen war, auf dem sechs Meter breiten Streifen zwischen den beiden Gebäuden stehen. Davor, aber weiter vom Tor entfernt, stand ein zweites Fahrzeug, das fast genauso groß war wie der Lieferwagen. Es war unter einer festgezurrten, wasserdichten Plane versteckt, aber Victor hätte auch ohne die Informationen, die er Coughlin entlockt hatte, erkannt, was darunter war. Das war der Krankenwagen, den Coughlin und Dietrich gestohlen hatten. Sie hatten ihn abseits der Straße abgestellt und zugedeckt, damit er nicht entdeckt wurde. Sehr gut als Fluchtfahrzeug geeignet, mit ausreichend Platz für das ganze Team. Und ebenso gut geeignet, um auf ein abgeriegeltes Gelände zu kommen. Er spürte, dass Hart ihn beobachtete, drehte sich aber nicht um.
    »Dann wird wohl in einem Gebäude nach der traditionellen Methode produziert und in der Halle mit modernen Methoden?«, erkundigte sich Victor.
    »Sehr richtig, Mr. Kooi«, erwiderte Leeson. »Ein Teil der Kundschaft hat den Eindruck – oder das Vorurteil, ganz wie Sie

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