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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Umkleidebereiche, Toiletten und andere notwendige Einrichtungen gelangte. Leeson stieß eine Tür zu einer Art Konferenzzimmer auf. Vielleicht setzten sich hier die Manager und Abteilungsleiter regelmäßig zusammen und besprachen das tagtägliche Auf und Ab der Olivenölproduktion. An der hinteren Wand hingen mehrere Weißwandtafeln. Davor standen ein paar Flipcharts. Daneben ein Papierkorb. Billige Plastikstühle, die während der Saison garantiert in unregelmäßigen Reihen vor der Wand mit den Tafeln und den Flipcharts aufgebaut waren, lagen zusammengeklappt vor einer Wand, um Platz zu schaffen. Am hinteren Ende des Raums befand sich eine weitere Tür.
    »Cool«, sagte Dietrich.
    Billige, furnierte Tische, die genau zu den Stühlen passten, waren in der Mitte des Raums zu einem großen Quadrat zusammengeschoben worden. Darauf stand ein Gebäudemodell, sorgfältig aus weißen Plastikkarten ausgeschnitten und zusammengeklebt. Es war ungefähr einen Meter lang, einen guten halben Meter breit und ebenso hoch. Das Dach war abgenommen worden und lag neben dem Haus, sodass man das Innere sehen konnte: die einzelnen Zimmer und offene Rechtecke, dort, wo sich Türen oder Treppen befanden. Die Fußböden waren herausnehmbar, sodass man bis ins Erdgeschoss sehen konnte. Es war ein beeindruckendes Gebäude und erinnerte von den Dimensionen her an eine Landvilla oder ein Hotel.
    Victor hatte schon öfter Modelle dieser Art gesehen, allerdings war das schon ziemlich lange her. Er wusste noch, wie er sich Grundrisse und Abzweigungen und mutmaßliche Gefahrenstellen eingeprägt hatte, ebenso wie geeignete Verstecke. Er hatte im Kreis seiner Kollegen um das Modell gestanden und den Anweisungen zugehört, mit denen sie auf den bevorstehenden Einsatz vorbereitet worden waren.
    Das Team verteilte sich ohne Aufforderung rund um das Modell. Coughlin und Dietrich standen dicht am Tisch, nahmen es gründlich in Augenschein, beugten sich darüber, um hineinsehen zu können, und spähten durch die Fenster ins Innere.
    Victor beachtete es zunächst nicht. Ihm war aufgefallen, dass die Ecken der Flipchart-Blätter umgeknickt und die Deckblätter zerknittert waren, die Weißwandtafeln verschmiert und der Papierkorb voller zusammengeknüllter Blätter. Er suchte sich einen Platz etliche Meter entfernt, von wo er sowohl die Tür, durch die sie eingetreten waren, als auch die andere am hinteren Ende des Raums sehen konnte, ohne den Kopf bewegen zu müssen.
    »Meine Herren«, fing Leeson an. »Das ist unser Einsatzort.«

Kapitel 53
    »Was ist das?«, erkundigte sich Dietrich.
    Victor blickte Leeson ins Gesicht und sagte: »Eine Botschaft.«
    »Er hat recht«, meinte Hart.
    Leeson lächelte. »Wie außerordentlich aufmerksam von Ihnen, Mr. Kooi. Aber, um ehrlich zu sein, Ihre schnelle Auffassungsgabe überrascht mich nicht.«
    In seiner Stimme lag ein gefährlicher Unterton.
    »Welche Botschaft denn?«, wollte Coughlin wissen.
    Leeson wandte sich an Victor und fragte: »Irgendwelche scharfsinnigen Beiträge?«
    Victor schüttelte den Kopf. Er wusste ganz genau, um welche Botschaft es sich handelte.
    »Das ist die russische Botschaft«, erläuterte Leeson.
    »Wo?«, meldete sich Dietrich zu Wort.
    »In Rom, natürlich.«
    Victor sah, dass Hart ihn beobachtete, und zeigte nicht die geringste Reaktion.
    »Die Zielperson?« Das war wieder Coughlin.
    Leeson schlenderte zu einem der Flipcharts und schlug das Deckblatt um. »Das hier ist der Gentleman, für dessen vorzeitiges Ableben wir alle bezahlt werden.«
    Auf der ersten Seite klebten vier zwanzig mal fünfundzwanzig Zentimeter große Fotos. Sie zeigten einen Mann Mitte fünfzig. Er sah klein und übergewichtig aus, aber ansonsten sprach alles dafür, dass ihm noch ein langes Leben bevorstand. Das erste Foto war ein Porträt, das aus einem Gruppenfoto ausgeschnitten und stark vergrößert worden war. Über der Schulter der Zielperson lag der Arm einer anderen Person. Die Zielperson trug eine Smokingjacke und lächelte. Zwischen seinen Zähnen klemmte eine dicke Zigarre. Das zweite Bild zeigte die Zielperson im Safarianzug. Er hielt ein Gewehr im Arm und saß lächelnd neben einem toten Löwen. Das nächste Foto war auf einer Restaurant-Terrasse aufgenommen worden. Es war, wie das erste, stark vergrößert, sodass nur ein Teil der jüngeren Frau, die ihm gegenüber am Tisch saß, zu erkennen war. Das letzte Bild zeigte die Zielperson im Profil auf einer belebten Straße zwischen verwischten

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