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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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arbeitest?«
    »Ist eine lange Geschichte«, erwiderte Victor.
    »Die musst du mir bei Gelegenheit mal erzählen.«
    Irgendetwas in Harts Tonfall machte Victor stutzig, darum gab er keine Antwort.
    Hart trat näher. »Du machst einen nervösen Eindruck.«
    »Ich bin nie nervös.«
    »Du traust mir nicht, hab ich recht?«
    »Ich traue niemandem«, erwiderte Victor. »Du und Leeson, ihr scheint ein ziemlich enges Verhältnis zu haben.«
    »Ach ja? Ich schätze, das liegt daran, dass er mich als Ersten engagiert hat. Ich kenne ihn also länger als du oder die anderen drei Verdammten.«
    »Was hat Francesca mit der ganzen Sache zu tun?«
    Hart musterte ihn für einen Moment, dann sagte er: »Warum habe ich das Gefühl, als würde mehr hinter dieser Frage stecken als nur die Worte?«
    »Was macht sie hier?«
    »Warum interessiert dich das?«
    »Sie ist kein Profi«, sagte Victor.
    »Muss sie das denn sein?«
    »Sie dürfte nicht hier sein.«
    »Sie hat einen freien Willen, genau wie jeder Mensch. Und sie weiß genau, wo die Tür ist.«
    »Du hättest sie hier nicht mit hineinziehen dürfen.«
    »Wer sagt denn, dass ich das getan habe? Sie arbeitet für Leeson, nicht für mich. Ich habe sie in gar nichts reingezogen. Wenn du Schwierigkeiten damit hast, dass sie hier ist, dann solltest du das mit ihr ausmachen. Oder mit ihm. Aber nicht mit mir. Also, sagst du mir jetzt, worauf du in Wirklichkeit rauswillst?«
    Victor sah ihn nur an.
    Die eine Hälfte von Harts Mund formte sich zu einem Lächeln. »Sie gehört nicht mir, falls du das denkst.«
    »Ich schätze mal, es wird sie freuen, dass du sie nicht als dein Eigentum betrachtest.«
    »Nur so eine Redensart.«
    »Na, klar.«
    »Wieso habe ich bloß das Gefühl, dass du mich nicht besonders gut leiden kannst?«, sagte Hart.
    Victor blieb stumm. Sie starrten einander einen Augenblick lang an.
    Dann unterbrach Leeson die Stille. »Haben Sie sich etwa verlaufen, Mr. Kooi?«
    Er tauchte vor dem geöffneten Scheunentor auf. »Für einen Mann, der so erpicht darauf ist, endlich an die Arbeit zu gehen, verwenden Sie sehr viel Energie darauf, den Arbeitsbeginn hinauszuzögern.«
    »Bin schon unterwegs«, erwiderte Victor.
    »Tut mir leid, dass ich ihn aufgehalten habe«, meinte Hart. »Wir waren gerade dabei, uns ein bisschen näher kennenzulernen.«
    »Na, ist das nicht nett?«, sagte Leeson ohne jeden Ernst. Er zeigte auf Victor. »Den Phantom, bitte.«
    »Schön, mit dir gesprochen zu haben, Holländer«, sagte Hart. »Vielleicht können wir das Gespräch bei Gelegenheit einmal fortsetzen.«
    Victor wartete, bis Hart die Scheune verlassen hatte, dann setzte er sich in die Limousine.

Kapitel 51
    Victor fuhr den Rolls-Royce aus der Scheune, stellte den Motor ab und stieg aus. Dann blickte er zum Küchenfenster hinein. Dort standen Hart, Leeson, Dietrich, Jaeger, Coughlin und Francesca. Leesons Lippen waren nicht zu erkennen, aber er gestikulierte gerade mit den Händen, um das, was er sagte, zu unterstreichen, während die anderen still dastanden und zuhörten. Die Gesichter, die Victor sehen konnte, wirkten hoch konzentriert. Was immer Leeson ihnen mitzuteilen hatte, es war wichtig. Victor dachte noch ein bisschen mehr über die Tatsache nach, dass Leeson ausgerechnet ihn in die Scheune geschickt hatte.
    Er näherte sich der geschlossenen Hintertür, setzte seine Schritte behutsamer, als er es getan hätte, wenn er völlig arglos gewesen wäre, aber nicht so vorsichtig wie jemand, der auf keinen Fall gehört werden wollte. Er wusste, dass die Schottersteine in der Einfahrt seine Ankunft verraten würden, bevor er ein einziges Wort hören konnte, doch als er näher kam und der Winkel zum Fenster besser wurde, sah er, dass Hart genau in seine Richtung blickte. Darum blieb er nicht stehen, um von Leesons Lippen zu lesen.
    Die Tür quietschte leise beim Aufmachen. Das Gespräch war bereits vor seinem Eintreten zum Erliegen gekommen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Acht dieser Augen gehörten ausgebildeten und erfahrenen Auftragskillern. Zwei gehörten einem Mann mit einer Pistole, der diese Killer engagiert hatte. Aber das letzte Augenpaar war das einzige, dem Victor bewusst auswich. Er warf Leeson die Autoschlüssel zu, noch bevor dieser ihn dazu auffordern konnte, und trat an die Spüle. Dass er den anderen den Rücken zukehrte, bereitete ihm kein Kopfzerbrechen. Es gab keinen logischen Grund, weshalb sie sich ausgerechnet jetzt, nachdem es so viele Gelegenheiten dazu gegeben

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