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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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einen erleichterten Seufzer nicht unterdrücken. Sie versteckte ihn hinter einem Kichern.
    »Das ist ziemlich aufregend«, sagte sie zu dem Wachmann.
    Er nickte höflich und beruhigend.
    Der Mann mit der Gästeliste sagte: »Da entlang, bitte«, und zeigte auf einen breiten Flur.
    »Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend«, fügte jener mit dem Detektor hinzu.
    Francesca lächelte. »Den werden wir ganz bestimmt haben.«
    »Ich glaube, der Abend wird jede Vorstellung sprengen«, sagte Victor.
    Sie warf ihm einen giftigen Blick zu, hatte sich ansonsten aber im Griff. Sie gingen an der Garderobe mit den beiden Bediensteten vorbei und betraten dann Seite an Seite den Korridor. Hinter ihnen trafen schon die nächsten Gäste ein, und die Wachleute widmeten sich den Kontrollen, begleitet von den neugierigen Blicken derer, die solche Sicherheitsmaßnahmen nicht gewöhnt waren, und den Seufzern der anderen.
    Francesca bedeutete ihm, das Handy mit dem Zünder zu verbinden, und beobachtete ihn genau, während sie ihn gleichzeitig vor den Blicken anderer Gäste schützte. Dann holte sie ihr Handy aus der Handtasche und schickte Hart eine SMS . Sie achtete sorgfältig darauf, dass Victor das Display nicht sehen konnte, aber er sah an den Bewegungen ihres Daumens, dass sie nur ein einziges Wort geschrieben hatte. Dann wartete sie auf Harts Bestätigung und steckte das Handy wieder ein.
    »Der nächste Code wird in zwölf Minuten fällig.«
    Victor blieb stehen und sah sie an. »Noch ist es nicht zu spät. Du kannst immer noch aufgeben.«
    »Und warum sollte ich das tun?«
    »Weil du nicht für Dutzende Tote verantwortlich sein willst.«
    »Aber ich bin doch gar nicht dafür verantwortlich. Du bist der mit der Bombe. Du wirst sie umbringen.«
    »Aber nur, weil du bei alldem mitmachst.«
    Er blickte ihr über die Schulter und sah, wie die Garderobiers die Mäntel und Jacken etlicher anderer Gäste entgegennahmen. Ein groß gewachsener Mann mit schlohweißem Haar bekam einen Abholschein für seinen Regenmantel und den Pelzmantel seiner Frau und ermahnte den Garderobier, darauf zu achten, dass er beides ohne die geringste Spur von Staub und Schmutz wieder zurückbekam.
    Francesca schnaubte. »Das sind doch Wortklaubereien, Felix. Jetzt hör endlich auf mit dieser erbärmlichen Verzögerungstaktik. Sehen wir zu, dass wir es hinter uns bringen. Lucille und Peter brauchen dich. Los geht’s.«
    In der Mitte des Flurs lag ein langer roter Teppich, der besonders an den Stellen direkt unter den versenkten Deckenleuchten orangefarben schimmerte. An einer Wand hingen Porträtfotos aller russischen Premierminister und Präsidenten seit dem Ende der kommunistischen Ära. Dort, wo Korridore sich kreuzten, waren zur Orientierung der Gäste Wegweiser aufgestellt worden. Dicke rote Seile versperrten den Zugang zu den nicht öffentlichen Bereichen und leiteten die Gäste in den Saal, in dem der Empfang stattfand. Victor konnte kein Sicherheitspersonal oder andere offensichtliche Schutzmaßnahmen erkennen. Die Konsularabteilung der Botschaft war in einem anderen Gebäude in der Stadt untergebracht, sodass hier normalerweise keine Publikumsströme gelenkt werden mussten. In jedem Korridor hingen Überwachungskameras, deren Aufnahmen mit Sicherheit rund um die Uhr aufmerksam verfolgt wurden. Botschaftsgebäude hatten in manchen Ländern fast den Charakter einer Festung, aber die Beziehungen zwischen Russland und Italien waren gut, und Rom war alles andere als ein Krisenherd, daher waren die Sicherheitsmaßnahmen insgesamt eher gemäßigt. Sonst wäre Victor auch niemals durch die Tür gekommen.
    »Wird jede Vorstellung sprengen.« Mit erhobenen Augenbrauen äffte Francesca seine Worte nach, als sie außer Hörweite waren.
    »Na ja, ein kleines bisschen Galgenhumor«, erwiderte Victor.
    »Vielleicht solltest du die Witze lassen, Felix.«
    »Du wolltest doch unbedingt, dass ich dieses Beruhigungsmittel nehme.«
    »Werd ja nicht zu locker und konzentrier dich auf das, was du machen musst, damit Lucille und Peter nicht Dietrichs Klinge zu spüren bekommen.«
    »Ich denke an nichts anderes.«
    »Gut.«
    Sie kamen jetzt um eine Biegung und wurden von einem lächelnden Botschaftsangestellten in Empfang genommen, der ihnen den Weg erklärte. Sie folgten seinen Hinweisen und taten so, als wüssten sie nach dem Studium der Pläne und des Modells nicht bereits ganz genau, wohin sie sich wenden mussten. Sie gingen so langsam, dass sie die Bronzebüsten

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