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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Stirn und der Oberlippe. Sein Kiefer tat weh, weil er sich ununterbrochen auf die Zähne biss. Seine Nasenlöcher waren vom schweren Atem geweitet. Hart stand direkt neben ihm, hoch konzentriert, aber trotzdem locker und ruhig. Coughlin konnte ihn nicht ausstehen. Coughlin hatte Angst vor ihm. Sie standen in einer Wohnung im obersten Stockwerk, vor den Fenstern, die nach Norden gingen. Sie hatten sämtliche Möbel zur Seite gerückt, um optimale Sicht zu haben. Der Raum war dunkel bis auf das wenige Licht der Straßenlaternen. Coughlin war froh darüber. So konnte Hart nicht sehen, wie sehr er schwitzte. Obwohl, vielleicht konnte er es ja riechen.
    Harts Handy piepste. Er warf einen Blick auf das Display, tippte eine kurze Antwort und rief Leeson an. »Francesca hat den zweiten Code geschickt. Alles läuft planmäßig.« Danach sagte Leeson etwas, und Hart legte wieder auf. Coughlin sagte: »Könnte Kooi sie nicht vielleicht zwingen, dass sie ihm den Code verrät?«
    Hart schüttelte den Kopf. Es sah irgendwie verächtlich aus. »Er ist auf einem Botschaftsempfang, wo überall Sicherheitspersonal herumläuft. Wie soll er sie da zu etwas zwingen ?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich bin ja auch nicht derjenige, der sich in die Luft sprengen soll. Doch wenn es so wäre, dann würde ich irgendwie versuchen, diesen Code rauszukriegen, ganz egal, was das für Konsequenzen hätte.«
    »Aus dir wird mal ein prima Vater werden. Kooi hängt viel zu sehr an seiner Familie, als dass er jetzt noch einen Rückzieher machen würde. Aber selbst wenn er so egoistisch wäre wie du, es würde ihm nichts nützen. Francesca schickt alle fünfzehn Minuten einen anderen Code, den nur sie und ich kennen. Lass dich nicht von ihrem Äußeren täuschen. Kooi wird sie niemals dazu kriegen, dass sie ihm den Code verrät, und er wird auch nicht so blöd sein, wie du an seiner Stelle wärst. Darum bist du ja hier und er ist da drin. Witzig irgendwie, oder?«
    »Wieso?«
    »Dass du dank deiner Blödheit nicht nur überlebst, während Kooi sterben wird, sondern auch noch vom Tod eines intelligenteren Menschen profitierst. Natürliche Selektion, nur andersrum.«
    Coughlin runzelte die Stirn.
    Durch das Fenster hatten sie die russische Botschaft auf der anderen Seite der Kreuzung genau im Blick. Ein Großteil des Gebäudes wurde von den Bäumen im Garten verdeckt, aber die Wohnung lag so weit oben, dass sie über die Gipfel der Bäume auf der Südseite hinweg direkt auf die Terrasse im ersten Stock der Botschaft sehen konnten. Dort waren bereits etliche Dutzend Gäste versammelt. Sie tranken und plauderten. Coughlin konnte nicht alle erkennen, weil die Bäume auf der westlichen Seite der Terrasse die Sicht teilweise verdeckten.
    »Das ist kein Problem«, sagte Hart, der Coughlins Gedanken beunruhigend exakt erraten hatte. »Der Botschafter hält seine Ansprachen gerne von der südlichen Seite aus.«
    »Woher weißt du das?«
    Hart gab keine Antwort.
    »Und wenn die Zielperson in der Nordwestecke steht, wo wir ihn nicht sehen können?«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Aber wenn wir ihn nicht sehen können, wie sollen wir dann Kooi an die richtige Stelle dirigieren?«
    »Das spielt auch keine Rolle.«
    Coughlin seufzte. »Ich könnte meine Aufgabe sehr viel besser erledigen, wenn du nicht ständig Informationen zurückhalten würdest.«
    Hart blickte ihn an. »Deine Arbeit besteht im Augenblick darin, mein zweites Augenpaar zu sein. Du sollst nur beobachten. Mehr nicht. Das müsstest du doch eigentlich hinkriegen, oder etwa nicht?«
    »Natürlich.«
    »Dann sei still und hab Vertrauen und sei gewiss, dass alle Faktoren berücksichtigt worden sind.«
    »Sieh mal, ich will einfach nur, dass alles klappt und ich am Schluss mein Geld kriege. Und genau deshalb werde ich auch meine Klappe nicht halten. Nicht, solange ich das Gefühl habe, dass ihr vielleicht irgendwas übersehen habt. Wenn nicht, umso besser, aber wenn du mich immer nur anschweigst, wie soll ich das dann wissen?«
    »Also gut.« Hart starrte ihn an. »Dann sprich jetzt oder schweig für immer.«
    »Okay«, sagte Coughlin. Er war froh, dass er Hart überredet hatte, wenn auch nur vorübergehend. »Also, falls Prudnikov sich die Rede von der Nordseite der Terrasse aus anhört und Kooi da drüben steht, wo wir ihn nicht sehen können, woher sollen wir wissen, dass er dicht genug an ihm dran ist, sobald Francesca weggegangen ist?«
    »Kooi wird schon in dem Augenblick, wo er auf die Terrasse kommt,

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