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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Pfeilspitzen bestückt. Hinter den Zaunpfosten war eine umlaufende Stahlverkleidung angebracht, die sämtliche Zwischenräume verschloss. Das gesamte Ensemble war mit einem blassgrauen Anstrich versehen worden und bildete so einen starken Kontrast zu dem Gebäude, das es beschützen sollte, sowie zu den Nachbarhäusern. Auf dem Dach ragten zahlreiche Antennen und Satellitenschüsseln empor. In regelmäßigen Abständen im Boden versenkte Scheinwerfer ließen die Außenwände der Botschaft teilweise hell erstrahlen, tauchten jedoch andere Abschnitte der rostbraunen Backsteinfassade in tiefe Schatten. Die toskanischen Säulen, die den Eingang flankierten und gleichzeitig den darüber befindlichen Balkon stützten, reflektierten das grelle Scheinwerferlicht.
    Der Haupteingang der Botschaft befand sich am östlichen Ende der Südfassade, nur wenige Meter hinter dem Gittertor, das direkt auf die Via Gaeta stieß. Er war nur für Fußgänger zugänglich. Fahrzeuge gelangten durch die breiteren Tore in den westlichen und östlichen Zaunabschnitten auf das Gelände. Der Zaun entlang der Nordseite der Botschaft war noch einmal drei Meter höher, um den Komplex gegen das Nachbargrundstück abzuschotten. Das Eingangstor stand offen und wurde von zwei italienischen Polizeibeamten bewacht, die recht zufrieden mit ihrer wenig anspruchsvollen Aufgabe zu sein schienen, die Botschaft zu sichern – oder zumindest so zu tun. Die Botschaft verfügte schließlich über eigene, russische Wachen. Victor wusste, dass sie ihre Arbeit längst nicht so nachlässig verrichten würden wie die Italiener auf dem Bürgersteig, die nur Augen für Francesca hatten.
    Die beiden Beamten winkten sie lächelnd durch. Vor der Gebäudefront zog sich ein Grünstreifen entlang. Er war maximal fünf Meter breit, weitete sich allerdings am westlichen Ende des Hauses und führte bis auf die Rückseite. Hohe Bäume und Büsche sprenkelten den perfekt gepflegten Rasen. Die ganze westliche Seite wurde von einer großen Terrasse dominiert. Sie lag im ersten Stock des Gebäudes und bot einen herrlichen Blick über den Garten der Botschaft.
    Als Victor und Francesca eintraten, wurde gerade ein anderes Paar überprüft. Zwei gut gekleidete Sicherheitsleute führten die Kontrollen durch. Sie wussten genau, was sie zu tun hatten. Der eine fuhr mit einem Metall-Detektorstab die Konturen jedes Besuchers ab, während der andere sich die Einladungen ansah und die Namen mit denen auf der Gästeliste verglich.
    »Denk immer an deine Familie«, flüsterte Francesca ihm zu, während sie die Sicherheitsbeamten ansah, »und benimm dich anständig, damit sie dich nicht durchsuchen. Okay?«
    Victor gab keine Antwort. Er hatte noch weniger Interesse an einer Durchsuchung als Francesca. Wenn die Bombenweste unter seinem Smoking entdeckt wurde, dann half ihm das genauso wenig weiter wie Lucille und Peter.
    »Der Detektor wird auf die Weste nicht reagieren«, raunte Francesca.
    »Sagst du das, um mich zu überzeugen oder eher dich selbst?«
    Sie antwortete ihm nicht. Die Wachen waren jetzt mit dem ersten Paar fertig und wandten sich ihnen zu. Am hinteren Ende der Eingangshalle standen zwei Bedienstete, die die Garderobe der Gäste in Empfang nahmen, sie auf fahrbare Kleiderständer hängten und den Gästen einen Abholschein gaben.
    Der Wachmann mit der Gästeliste sagte: »Guten Abend. Kann ich bitte Ihre Einladungen sehen?«
    »Natürlich«, sagte Francesca, klappte ihre Handtasche auf und reichte dem Mann die Karte.
    »Mein Herr«, sagte der zweite Wachmann zu Victor und bedeutete ihm, die Arme zu heben.
    Francesca sah zu, wie der Wachmann ihre Einladung betrachtete und anschließend ihren Namen auf der Gästeliste suchte. Sie war nervös, verbarg ihre Nervosität aber geschickt hinter einem schmalen, scheinbar amüsierten Lächeln. Die Haut rund um ihre Augen verriet ihre Anspannung, während sie in Victors Blick Anzeichen von Rebellion zu finden suchte und gleichzeitig immer wieder zu dem Detektor schaute, der erst über, dann unter seinen Armen entlangstrich, an seinem Oberkörper, an den Außenseiten und Innenseiten seiner Beine und schließlich über Brust, Bauch und Rücken. Er gab leise Knister- und Knacklaute von sich und piepste gelegentlich – Reißverschluss, Gürtelschnalle, Manschettenknöpfe, Handy, Armbanduhr. Aber die Keramikscherben, die in den Sprengstoff eingebettet waren, erzeugten keine Reaktion.
    Als der Detektor von Victor zu ihr wechselte, konnte Francesca

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