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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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sich eigentlich dabei? Ziehen Sie das Ding aus und verschwinden Sie.«
    »Ich kann nicht. Wenn Hart merkt, dass ich nicht mehr in der Botschaft bin, wird er die Weste explodieren lassen. Aber ich bin hier mitten in Rom. Da sind überall Passanten. Und außerdem brauche ich sie noch.«
    »Wofür denn?« Als sie keine Antwort bekam, fuhr sie fort: »Sie wollen doch nicht etwa Koois Familie retten? Das müssen Sie nicht. Sagen Sie mir einfach, wo Sie jetzt sind.«
    Victor dachte kurz nach, dann sagte er: »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Was? Wieso denn nicht? Ich verstehe das nicht.«
    »Wenn ich es Ihnen sage, dann geben Sie es an die Italiener weiter.«
    »Aber klar werd ich das, verdammt noch mal«, sagte Muir. »Die ganze Aktion hat doch schon längst jedes vertretbare Maß überschritten. Jetzt haben wir es schon mit einer terroristischen Bedrohung auf italienischem Boden und entführten Zivilisten zu tun. Die Italiener müssen das unverzüglich erfahren, wenn sie überhaupt noch eine Chance haben wollen, etwas zu unternehmen.«
    »Und genau deshalb kann ich es Ihnen nicht sagen. Lucille und Peter haben keine halbe Stunde mehr zu leben. Das reicht nicht einmal ansatzweise, um ein Team zur Geiselbefreiung zu mobilisieren und einen Plan auszuarbeiten. Von der Umsetzung gar nicht zu sprechen. Sie würden es dort mit sechs schwer bewaffneten Kerlen zu tun bekommen. Entweder würden die Italiener viel zu überhastet eindringen und massakriert werden, oder es kommt zu einer Belagerung. Aber so oder so würden Lucille und Peter das nicht überleben.«
    Muir blieb einen Augenblick lang stumm. Victor stellte sich vor, wie sie ihren Kollegen mit Gesten und stummen Lippenbewegungen etwas mitteilen wollte. Dann sagte sie: »Hören Sie: Sie müssen sich unbedingt aus der Schusslinie bringen. Sie haben Ihren Auftrag erledigt. Und jetzt ist es Zeit abzubrechen. Wir müssen diese Angelegenheit in die Hände der Italiener legen. Sie befinden sich in deren Land, und die Bedrohung ist gegen sie gerichtet. Leeson wird Lucille und Peter nicht töten lassen, wenn er weiß, dass alles vorbei ist. Sie sind doch sein einziges Druckmittel.«
    »O doch, das wird er. Er wird jede Verbindung zwischen sich und diesem Auftrag beseitigen. Ich bin ganz in der Nähe des Gebäudes, wo sie festgehalten werden. Ich war schon einmal drin. Ich weiß, wie es dort aussieht. Ich weiß, wer meine Gegner sind. Leeson glaubt, dass ich immer noch in der Botschaft bin. Bis irgendjemand gemerkt hat, dass das nicht stimmt, sind Lucille und Peter in Sicherheit.«
    »Das ist verrückt«, wiederholte Muir. »Das ist doch kein vernünftiger Plan, und das wissen Sie auch ganz genau. Sagen Sie mir, wo die beiden sind. Die Polizei kann innerhalb weniger Minuten da sein. Unsere Mission ist beendet. Wir weihen unsere Verbündeten in sämtliche Erkenntnisse ein und ziehen uns zurück. Das ist ein Befehl.«
    »Ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, dass Sie, falls ich den Auftrag annehme, nicht mein Boss sind. Sie besorgen mir die nötigen Informationen, und ich entscheide, was ich damit anfange. Und in diesem Fall können Sie mir nicht einmal eine einzige Information liefern.«
    Sie versuchte es auf einem anderen Weg. »Es ist doch nicht Ihre Schuld, dass die beiden da festgehalten werden. Sie sind nicht für ihr Schicksal verantwortlich.«
    Victor blieb stumm.
    »Das sind Sie wirklich nicht«, wiederholte Muir. »Es ist Koois Schuld, dass seine Familie jetzt mit dem Tod bedroht wird. Oder Leesons Schuld. Aber doch nicht Ihre.«
    »Hätte ich mich nicht mit Leeson getroffen und diesen Auftrag angenommen, dann hätte er die beiden auch nicht entführt. Er hat sie gekidnappt, weil ich Ja gesagt habe. Wenn ich abgelehnt hätte, hätten sie ihm gar nichts genützt.«
    »Dann ist es meine Schuld. Ich habe Sie engagiert. Hätte ich das nicht gemacht, dann wäre mit den beiden alles in Ordnung. Es ist meine Schuld, nicht Ihre.«
    »Und was wollen Sie dann unternehmen?«
    »Den Italienern Bescheid sagen. Lassen wir …«
    »Das reicht nicht«, sagte Victor. »Wenn ich das nicht selbst mache, sind sie tot.«
    »Aber es ist doch nicht Ihre Schuld. Hören Sie mir zu. Bitte. Machen Sie das nicht. Das ist glatter Selbstmord.«
    »Ich melde mich, sobald alles erledigt ist.«
    »Warten Sie«, flehte Muir.
    Victor legte auf.
    Lucille hatte Angst. Sie konnte nichts hören. Geräusche machten ihr nichts aus. Aber Stille schon. Die Welt war laut und chaotisch, doch wenn die Menschen
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