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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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nicht, stehen zu bleiben, und sie würgte und hustete und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, während sie mit schnellen Schritten zum Ende der kleinen Straße gelangten, wo sie auf eine vierspurige Straße trafen. Victor wandte sich nach Süden und reckte den Hals auf der Suche nach einem freien Taxi. Im Vorbeifahren eines zu erwischen, würde nicht ganz einfach werden, da die Taxis in Rom in der Regel an festen Standplätzen warteten oder per Telefon gerufen wurden. Er rechnete auch nicht ernsthaft damit. Schließlich bog er nach Westen ab, in die Straße, die einen Häuserblock weiter südlich parallel zur Via Gaeta verlief.
    Wenige Minuten später sah er den Toyota-Minivan am Straßenrand stehen. Es war ein unauffälliges Fahrzeug, leicht wieder zu vergessen. Es war riskant, noch einmal in die Nähe von Hart und Coughlin zurückzukehren, aber ihm lief die Zeit davon.
    Er holte Francescas Handy aus der Tasche und sagte: »Wie lautet der nächste Code?«
    »Taxi.«
    »Ist das der Code oder willst du ein Taxi nehmen?«
    Sie runzelte die Stirn. »Der Code, du Dummerchen.«
    Er gab die Nachricht ein und schickte sie an Harts Nummer.
    Sieben Sekunden später: Bestätigt .
    »Und wie heißt der nächste Code?«, wollte er wissen.
    »Das ist doch noch viel zu früh.«
    »Ich weiß, aber wenn du ihn mir jetzt sagst, dann ist es nicht so schlimm, falls du ihn vergisst. Okay?«
    Sie nickte. »Berg.«
    Falls danach noch ein Code verabredet war, brauchte Victor ihn nicht zu kennen. Er sollte ja eine Viertelstunde nach »Berg« schon auf der Terrasse sein. Und dann hätte kein Code Coughlin und Hart davon überzeugen können, dass er da war, wo er offensichtlich nicht war.
    Er schloss mit Francescas Schlüssel das Fahrzeug auf. Dann nahm er ihr den Pelzmantel ab und legte ihn zusammen mit dem braunen Regenmantel auf die Rückbank des Toyota, half ihr auf den Beifahrersitz und setzte sich hinter das Steuer.
    Er ließ den Motor an und fuhr zur Mühle.

Kapitel 61
    Francesca saß ohnmächtig auf dem Beifahrersitz. Victor rief von ihrem Handy aus Muir an. Er schaltete den Lautsprecher ein und fuhr weiter Richtung Süden. Coughlin hatte ungefähr zwölf Minuten von der Mühle bis zur Botschaft gebraucht. Victor wusste, dass dieselbe Strecke in der Hälfte der Zeit zu schaffen war, aber eine Polizeikontrolle konnte er sich jetzt beim besten Willen nicht leisten. Wenn ihm ein Streifenwagen hinterherjagte, konnte er nicht tun, was er tun musste. Es war 20.16 Uhr. Er hatte noch neunundzwanzig Minuten, bevor er auf der Terrasse erscheinen musste. Wenn er in zehn anstatt in zwölf Minuten bei der Mühle war, blieben ihm neunzehn Minuten, bevor Hart wusste, dass der Auftrag geplatzt war, bevor Dietrich den Befehl bekam, Lucille und Peter zu töten. Das war nicht viel, aber er hatte keine andere Möglichkeit.
    Muir meldete sich beim fünften Klingeln. Sie sagte: »Hier spricht Janice Muir.«
    »Ich bin’s. Ich bin in Rom. Der ganze Auftrag ist eine Falle. Leeson hat Koois Familie gekidnappt. Und in weniger als zwanzig Minuten wird er sie umbringen lassen.«
    Muir holte tief Luft. Sie hatte schon öfter Stresssituationen erlebt. Sie würde jetzt nicht in Panik geraten. »Habe ich das eben richtig verstanden? Kooi hat eine Familie?«
    »Ja. Eine Frau und einen kleinen Jungen. Er hat sie unerkannt in Andorra versteckt, zu ihrem Schutz. Und das hat er ziemlich gut gemacht, wenn Sie nicht einmal von deren Existenz gewusst haben. Leeson hat mithilfe der Aufträge, die er Kooi vermittelt hat, ein Profil von ihm erstellt. Ein Typ namens Hart hat die beiden entführt und nach Rom gebracht, als Druckmittel, damit Kooi den Auftrag bis zu Ende ausführt.«
    »Was ist denn das für ein Auftrag, für den man so ein Druckmittel braucht?«
    »Einer, den man nicht überlebt. Ich trage eine Sprengstoffweste mit sieben Kilogramm Plastiksprengstoff und noch einmal sieben Kilogramm Keramikscherben am Körper.« Er erläuterte ihr den Plan mit dem als Terroranschlag getarnten Attentat auf den Leiter des SVR in der russischen Botschaft. »Ich bin jetzt nicht mehr in der Botschaft, sondern unterwegs. Ich musste ein paar Wachleute außer Gefecht setzen, aber sie werden es überleben. Leeson und Hart werden in genau achtundzwanzig Minuten wissen, dass ich mich vom Acker gemacht habe. Und dann wird Dietrich Lucille und Peter töten.«
    »Verdammt«, stieß Muir aus. »Und Sie tragen die Weste jetzt immer noch?«
    »Ja.«
    »Was zum Teufel denken Sie
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