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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Wood
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Schulter. »Wir könnten auch zusammen weggehen. Nur wir beide. Das würde dir doch sicher gefallen, oder?«
    Er schlug sie ins Gesicht.
    Nicht besonders hart, weil er sie nicht bewusstlos schlagen wollte, aber doch so fest, dass ihre Oberlippe aufplatzte. Sie wich ruckartig zurück. Ihr Kinn und die eine Wange waren mit Blut verschmiert, das Gesicht vor Schock und Schmerz verzerrt, die Augen vor Angst geweitet. Rund um ihre Pupillen war blutunterlaufenes Weiß zu sehen.
    »Wo sind sie?«
    Sie zögerte keinen Augenblick. »Unter dem alten Gebäude. Da ist eine unterirdische Mühle. Aus der Römerzeit. Da sind sie drin.« Sie führte den Finger an die Lippen und betrachtete das Blut. »Warum hast du das gemacht? Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, du Scheißkerl.«
    Victor erinnerte sich an die Panik in Lucilles Augen und den forschenden Blick, mit dem Peter den Mann angestarrt hatte, den er für seinen Vater hielt. Er stellte sich vor, welches Schicksal ihnen drohte. Und Francesca war daran mit schuld.
    Er wandte sich zu ihr um, streckte die Arme nach ihr aus und brach ihr das Genick.

Kapitel 62
    Die Sicherheitsvorkehrungen bei der Gebrauchtwagenhandlung waren sehr dürftig. Es gab zwar ein Tor, das den Diebstahl eines Autos verhindern konnte, aber Victor brauchte keine Sekunde, um darüberzuklettern. Er hatte sich die Weste über die Schulter gehängt und die siebzehnschüssige Pistole vorn in den Hosenbund gesteckt. Geduckt huschte er zwischen den Autos hindurch bis zu dem Maschendrahtzaun, der die Mühle umschloss. Er war vier Meter hoch und wurde von einem Metallrohr gekrönt, aus dem spiralförmig angeordnete, dreieckige Spitzen hervorragten. Ein unüberwindliches Hindernis. Zumindest für die Sorte von Eindringlingen, die Olivenmühlenbesitzern schlaflose Nächte bescherten. Wer immer diesen Zaun in Auftrag gegeben hatte, er hätte sich niemals träumen lassen, dass jemand wie Victor versuchen würde, ihn zu überwinden. Und das auch schaffen würde.
    Er wartete in der Dunkelheit, beobachtete und lauschte, bis er sich sicher sein konnte, dass niemand in der Nähe war. Die moderne Mühlenhalle stand drei Meter entfernt auf der anderen Seite des Zauns, sodass er aus der alten Mühle oder aus dem Korridor zwischen den beiden Gebäuden nicht gesehen werden konnte. Victor trat ein paar Schritte zurück und warf die Weste über den Zaun. Sie schlug mit einem deutlich hörbaren Plumps vor der Halle auf, und Victor zog seine Pistole, für den Fall, dass jemand etwas gehört hatte und nachsehen wollte. Aber es kam niemand.
    Auf der anderen Seite des Zauns befanden sich fünf schwer bewaffnete Paramilitärs sowie Leeson und Dietrich. Sieben Gegner. Ihm blieben keine zwölf Minuten mehr, bis Hart merkte, dass er nicht mehr in der Botschaft war.
    Er steckte die Pistole sorgfältig in den Hosenbund, nahm Anlauf und sprang auf den Zaun. Nutzte den Schwung und kletterte höher. Der Zaun wackelte und klapperte, aber er hatte nicht genügend Zeit, um leise zu klettern, und ganz ohne Lärm ging es sowieso nicht. Aber wenn niemand die Landung der Weste gehört hatte, dann würde ihn auch niemand klettern hören.
    Als seine Finger den oberen Zaunrand erreicht hatten, hielt er sich daran fest, während seine Füße so weit wie nur möglich nach oben kletterten. Schließlich stieß er mit den Zehenspitzen fast an die Hände, sein U-förmig gebeugter Körper stand im rechten Winkel vom Zaun ab. Er beugte die Knie, bis seine Schienbeine fast senkrecht parallel zum Zaun standen, und streckte den Rücken durch. Er löste die Hände vom Zaun und richtete sich auf. Das ganze Körpergewicht lag jetzt auf seinen Zehen, die so fest wie möglich in den Maschen des Zauns steckten. Nur seine Oberschenkelmuskeln verhinderten, dass er das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte.
    Jetzt beugte er den Oberkörper nach vorn, über die Metallspitzen hinweg, und streckte die Arme aus, fast so, als wollte er sie an seine Zehenspitzen führen. Er spürte den Zaun auf der anderen Seite, packte zu, spürte, wie die Metallspitzen seinen Bauch kitzelten, spannte die Armmuskulatur, den Rücken, löste die Füße aus dem Zaun und stemmte sich in den Handstand. Er veränderte die Stellung seiner Hände ein wenig, neigte den Oberkörper mitsamt den Beinen ein Stück zur Seite, bis die Schwerkraft ihn um hundertachtzig Grad nach unten drehte. Dann ließ er los und landete auf dem Boden.
    Er ging in die Hocke, um den Aufprall abzufangen, und drehte sich
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