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Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition)

Titel: Bloodlines: Die goldene Lilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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seufzte. »Das wird eine lange Fahrt.«
    Tatsächlich ging es ziemlich gut voran. Trotz Braydens Spekulationen kamen wir so glatt durch, dass ich das Gefühl hatte, auf halbem Wege eine Kaffeepause zu verdienen. Adrian bestellte einen Mokka – »Kannst du mir den ausgeben, Sage?« – und plauderte den größten Teil der Fahrt wie gewohnt munter drauflos. Allerdings fiel mir nach etwa einer halben Stunde auf, dass er immer nachdenklicher wurde. Sein Geplänkel versiegte, und er verbrachte viel Zeit damit, aus dem Fenster zu sehen.
    Ich konnte nur davon ausgehen, dass ihn die Realität der Begegnung mit seinem Dad eingeholt hatte. Für so etwas hatte ich großes Verständnis. Ich wäre genauso nervös gewesen, wenn ich gleich meinen Dad getroffen hätte. Ich ging jedoch davon aus, dass Adrian eine Kurztherapie in diesem Augenblick nicht besonders zusagen würde, und suchte nach einem sichereren Thema, um ihn aus seiner Niedergeschlagenheit zu locken.
    »Habt ihr irgendwelche Schlüsse aus Eddies und Dimitris Blut ziehen können?«, erkundigte ich mich.
    Adrian sah mich überrascht an. »Hätte nicht erwartet, dass du das zur Sprache bringen würdest.«
    »He, ich bin neugierig, was den wissenschaftlichen Aspekt der Sache betrifft. Ich wollte bloß nur nicht daran teilnehmen.«
    Er akzeptierte das. »So kurzfristig gibt’s noch nicht viel zu berichten. Sie haben die Proben an ein Labor geschickt – an eines von euren Labors, glaube ich – , um herauszubekommen, ob sich in körperlicher Hinsicht ein Unterschied zwischen den beiden Proben finden lässt. Sonya und ich haben etwas gefunden … oh, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Eine Art Summen von Geist in Belikovs Blut. Na ja, sollte eigentlich keinen überraschen, dass er magisches Blut hat. Die meisten Leute glauben offenbar, dass alles, was er tut, magisch ist.«
    »Oh, ich bitte dich«, wandte ich ein. »Das ist unfair.«
    »Ach ja? Du hast doch gesehen, wie Castile ihn anbetet. Er will genauso sein wie Belikov, wenn er erwachsen ist. Und obwohl Sonya im Allgemeinen die Sprecherin bei unseren Untersuchungen ist, will sie nicht mal atmen, ohne sich zuvor mit ihm abzusprechen. ›Was meinst du, Dimitri?‹, ›Ist das eine gute Idee, Dimitri?‹, ›Bitte, erteile uns deinen Segen, damit wir niederfallen und dich verehren können, Dimitri.‹«
    Entnervt schüttelte ich den Kopf. »Noch mal – unfair. Sie sind Forschungspartner. Natürlich bespricht sie sich mit ihm.«
    »Sie bespricht sich mehr mit ihm als mit mir.«
    Wahrscheinlich, weil Adrian während ihrer Untersuchungen immer so gelangweilt wirkte, aber es wäre wohl nicht sonderlich hilfreich, das jetzt zur Sprache zu bringen. »Sie sind beide Strigoi gewesen. Sie haben in dieser Angelegenheit einzigartige Einblicke.«
    Er schwieg mehrere Sekunden lang. »In Ordnung. Eins zu null für dich. Aber du kannst nicht abstreiten, dass es zwischen mir und ihm ein Tauziehen um Rose gab. Du hast sie zusammen gesehen. Ich hatte nie eine Chance. Ich bin ihm nicht gewachsen.«
    »Na ja, warum auch?« Ich hätte eigentlich gern gefragt, was Rose mit alledem zu tun hatte, aber Jill hatte mir mehrmals erklärt, dass für Adrian alles auf Rose zurückzuführen war.
    »Weil ich sie wollte«, sagte Adrian.
    »Willst du sie immer noch?«
    Keine Antwort. Rose war ein gefährliches Thema, und ich wünschte, wir wären nicht auf Umwegen gerade darauf verfallen.
    »Sieh mal«, sagte ich. »Du und Dimitri, ihr seid völlig verschieden. Du solltest dich nicht mit ihm vergleichen. Du solltest nicht versuchen, so zu sein wie er. Ich meine, ich werde nicht hier sitzen und ihn in der Luft zerreißen oder so. Ich mag Dimitri. Er ist klug und engagiert, wahnsinnig mutig und wirklich wild. Gut im Kampf. Außerdem ist er einfach ein netter Kerl.«
    Adrian lachte spöttisch. »Du hast traumhaft, gutaussehend und mit markanten Gesichtszügen versehen vergessen.«
    »He, du bist doch auch ein ziemlicher Augenschmaus«, neckte ich ihn, als eine Anspielung auf etwas, das er vor einer Weile zu mir gesagt hatte. Er lächelte nicht. »Und unterschätze dich nicht! Du bist ebenfalls klug, und du kannst dich ebenso aus allem herausreden wie in alles hinein. Dazu brauchst du nicht mal magisches Charisma.«
    »Bisher erkenne ich keinen großen Unterschied zwischen mir und einem Clown mit Pappnase.«
    »Oh, hör auf damit«, sagte ich. Er konnte mich zum Lachen bringen, selbst wenn es um die ernstesten Themen ging. »Du weißt, was ich

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