Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines

Titel: Bloodlines - Mead, R: Bloodlines - Bloodlines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Lee.
    »Wir … wollten dich nicht verkuppeln«, erwiderte ich matt. »Lee wollte dich ohnehin einladen.«
    »Aber statt mit mir zu reden, hat er euch zwei um Erlaubnis gebeten! Ihr entscheidet aber nicht über mein Leben.«
    »Das weiß ich«, sagte ich. »Das haben wir auch gar nicht versucht!« Wie hatte die Angelegenheit nur vor meinen Augen auffliegen können? »Lee hat das aus sich heraus getan.«
    »Genauso wie du, als du hinter meinem Rücken mit Adrian geredet hast.« In ihren Augen glitzerten wütende Tränen, und sie forderte mich förmlich dazu heraus, es abzustreiten. Ich konnte das aber nicht und begriff erst jetzt, wie falsch ich mich verhalten hatte. Seit sie herausgefunden hatte, dass sie eine Royal war, hatte Jill gesehen, dass ihr andere Leute vorschrieben, wie sie zu leben hatte. Vielleicht waren die Absichten, aus denen heraus ich Adrian gebeten hatte, mit ihr über Micah zu sprechen, ja gut gewesen, aber ich war es falsch angegangen.
    »Du hast recht«, sagte ich. »Es tut mir leid, dass ich … «
    »Vergiss es«, fiel sie mir ins Wort und setzte einen Kopfhörer auf. »Ich will nichts mehr hören. Du hast mich sowohl vor Adrian als auch vor Lee wie eine Närrin dastehen lassen. Nicht dass sie heute Nacht in Los Angeles auch nur einen Gedanken an mich verschwenden würden.« Sie wedelte mit der Hand und schaute auf das Buch hinab, das vor ihr lag. »Ich will nichts mehr von dir wissen.«
    Ob sie mich wegen der Musik nicht hören konnte oder einfach, weil sie jetzt beschlossen hatte, mich zu ignorieren, konnte ich nicht sagen. Ich wusste nur, dass ich sie erneut mit Zoe verglich. Genau wie bei Zoe hatte ich versucht, etwas Gutes zu tun, doch der Schuss war nach hinten losgegangen. Genau wie bei Zoe hatte ich am Ende die Person verletzt und gedemütigt, die ich zu beschützen versucht hatte.
    Bis jetzt waren Sie jedenfalls noch keine Expertin in gesellschaftlichen Fragen.
    Das, dachte ich voller Bitterkeit, war das Traurigste an der ganzen Sache: dass Adrian Ivashkov recht hatte.

KAPITEL 10
    G enau in dem Moment klingelte mein Telefon und ersparte mir die Peinlichkeit herauszufinden, was ich wegen Jill unternehmen sollte. Ich ging dran, ohne mir die Mühe zu machen, im Display den Anrufer zu ermitteln.
    »Miss Melbourne? Ihre Dienste werden unverzüglich benötigt.«
    »Ma’am?«, fragte ich überrascht. Ms Terwilligers hektische Stimme war gerade nicht das, was ich erwartet hatte. »Was ist passiert?«
    »Ich brauche Sie, damit Sie mir einen Karamell-Cappuccino von Spencer’s holen. Andernfalls ist es für mich absolut unmöglich, die Übersetzung dieses Dokumentes fertigzustellen.«
    Es gab eine Million Antworten, die ich darauf geben konnte und von denen keine sehr höflich war, daher wies ich auf den logischen Punkt hin.
    »Ich glaube, das geht nicht«, sagte ich.
    »Sie dürfen doch den Campus verlassen, nicht wahr?«
    »Nun, ja, Ma’am, aber es ist schon fast Sperrstunde. Ich weiß nicht, wo Spencer’s ist, aber ich werde wohl kaum rechtzeitig zurück sein.«
    »Unsinn. Wer leitet Ihr Wohnheim? Diese Weathers? Ich rufe sie an und erwirke eine Ausnahme für Sie. Ich arbeite in einem Büro in der Bibliothek. Kommen Sie dorthin!«
    Trotz meiner persönlichen Vorliebe für Kaffee fand ich es irgendwie übertrieben, für einen Cappuccino eine Ausnahme von der Sperrstunde zu bekommen. Ich verstieß nicht gern gegen die Regeln. Andererseits war ich Ms Terwilligers Assistentin. Gehörte das nicht zu meiner Stellenbeschreibung? All die alten Alchemisteninstinkte, Befehle zu befolgen, traten zutage.
    »Hm, ja, Ma’am, ich nehme an, ich … «
    Sie legte auf, und ich starrte erstaunt das Telefon an. »Ich muss los«, sagte ich zu Jill. »Hoffentlich bin ich bald zurück. Vielleicht sehr bald, da es mich überraschen würde, wenn sie daran denkt, Mrs Weathers anzurufen.« Sie blickte nicht auf. Mit einem Achselzucken packte ich meinen Laptop und einige Hausaufgaben ein, nur für den Fall, dass Ms Terwilliger noch etwas einfiele, das ich für sie erledigen sollte.
    Mit der Aussicht auf Kaffee war das Gedächtnis meiner Lehrerin allerdings recht gut, und ich stellte fest, dass ich tatsächlich den Campus verlassen durfte, als ich nach unten kam. Mrs Weathers beschrieb mir sogar den Weg zu Spencer’s, einem Café, das einige Meilen entfernt lag. Ich besorgte den Cappuccino, fragte mich dabei, ob ich wohl das Geld zurückerhalten würde, und nahm auch einen für mich selbst mit. Das

Weitere Kostenlose Bücher