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Bloodman

Bloodman

Titel: Bloodman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Pobi
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beide viel Zeit mit ihm. Wir widmen ihm Zeit. Er ist ein guter Junge, und selbst wenn die anderen Eltern in der Krippe uns für Freaks halten, wir sind liebevolle, anständige Menschen, die bei der Erziehung ihres Sohnes verdammt gute Arbeit leisten.« Ihr anklagender Ton war ins Defensive gerutscht. »Wir haben uns etwas Wunderschönes aufgebaut.«
    Die Fenster ächzten ein wenig – ein sanftes, beinahe unhörbares Klappern. »Ich weiß nicht, Baby. Vielleicht braucht er mehr Freunde.«
    Â»Mehr Freunde? Ich musste drei Verabredungen zum Spielen und eine Geburtstagsparty absagen, um für zwei Tage herkommen zu können. Er braucht nicht mehr Freunde.«
    Â»Vielleicht ist er erschöpft. Du weißt ja, wie ich bin, wenn ich erschöpft bin.« Jake vertraute Kay etwas an, was er noch nie jemandem gesagt hatte. »Nachdem meine Mutter ermordet worden war, kam sie mich immer besuchen. Du weißt, dass ich nicht an ein Leben nach dem Tod oder Geister oder die ganze religiöse Pferdekacke glaube. Daher wusste ich, dass es nicht stimmen konnte – ich wusste, sie war nicht echt –, aber trotzdem besuchte sie mich. Wir machten zusammen Spaziergänge am Strand, und manchmal saßen wir einfach in meinem Zimmer, und sie redete mit mir, hörte mir zu. Sie konnte mir Antworten geben, mir bei meinen Problemen helfen. Sie hat mir während dieser furchtbaren Zeit mit meinem Dad beigestanden. Sie ist der Grund, warum ich heute hier bin und so tue, als wäre es mir nicht völlig egal, was aus ihm wird. Aber sie war es nicht wirklich. Es war mein Kopf, der sie zusammensetzte. Sie war aus den Teilen rekonstruiert, die sie zurückgelassen hatte.« Jake drehte sich zum Bett um und spürte, wie sich seine Haut über Muskeln und Knochen verschob. »Aber sie wirkte so real, dass ich beinahe die Hand ausstrecken und sie hätte berühren können. Ihr Kleid raschelte, sie roch nach Zigaretten, ich konnte ihren Lidstrich sehen.«
    Kay stützte sich auf die Ellenbogen. »Du baust die Dinge in deinem Kopf zusammen. Mit deinem Gedächtnis. Darum kannst du das tun, was du tust.« Sie verstummte, wägte ihre Worte ab. »Ich möchte nicht, dass du hierbleibst. Du wendest dich rückwärts. Ich merke es an der Art, wie du dich bewegst, redest, wie du auf alles reagierst. Es ist so, als würde dir durch die ganze Scheiße ein Schaltkreis nach dem anderen durchbrennen.«
    Da konnte er kaum widersprechen. »Du und Jeremy, ihr fahrt zurück in die Stadt, und ich komme so bald wie möglich nach. Vielleicht kann ich morgen früh alles zu Ende bringen, vielleicht auch nicht. Ich bin müde. Ich habe die ganze Sache so verdammt satt, dass ich wirklich Schluss machen möchte. Aber ich muss erst diesen Fall abschließen.«
    Kays Stimme drang aus der Dunkelheit. »Ich möchte nicht, dass du noch hier bist, wenn der Hurrikan zuschlägt, Jake. Dein Implantat macht sowieso schon, was es will. Was ist, wenn du einen schweren Anfall hast?«
    Ich sterbe , wollte er sagen. »Du weißt doch: Unkraut, Keith Richards und Jake Cole.« Es war ein alter Scherz zwischen ihnen. »Bevor du noch ›Phantasiefreund‹ sagen kannst, sind wir schon wieder in unserer eigenen Wohnung, hören MC 5 , und Jeremy schläft in seinem eigenen Bett.«
    Er konnte sie jetzt ganz deutlich sehen, wie sie im Zwielicht mit überkreuzten Beinen im Bett saß. Don’t Hassel The Hoff war über ihren Bauch hochgerutscht und rollte sich unter den Brüsten zusammen. Sie hatte sich Zöpfe geflochten und grinste.
    Â»Warum grinst du?«
    Â»Du bringst mich immer dazu, mich sicher zu fühlen.« Sie ließ sich zurücksinken und rollte ihr weißes Höschen hinunter. Sie zog ein tätowiertes Bein an, zog den Slip mit spitzen Zehen nach unten und streckte ihn Jake verführerisch entgegen. Dann breitete sie die Beine aus.
    Ãœber ihrer Vagina kreuzten sich zwei tätowierte Pistolen mit den Worten Liebe tut weh – Jakes zweitliebstes Tattoo an ihrem Körper. »Und jetzt komm her, du machst mich geil.«
    Jake zog sich das T-Shirt über den Kopf, und im Schatten, der über seinem schlanken Körper lag, wirkte seine Tätowierung fast schwarz. Während er sich bewegte, schienen sich Teile von ihm aufzulösen und mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Kay stützte sich auf einen Ellenbogen, beugte sich gewandt wie eine

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