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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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machen.«
    »Okay, aber ist es dir das wert, gefeuert zu werden?«
    »Was ist Gerechtigkeit wert?«
    »Meine Liebe, du sprichst in Rätseln.«
    Emma seufzte. »Zu viel Grübeleien, zu wenig Schlaf.«
    »Okay, du bist in einer Zwickmühle«, fasste Kiara zusammen. »Da du mir sowieso nicht sagen wirst, worum genau es bei der ganzen Sache geht, Em, nur ein Hinweis: Führe die Kuh, die dir jeden Tag Milch gibt, nicht zur Schlachtbank. Das wäre wirklich bescheuert.«
    »Für mich stellt sich diese Frage durchaus.«
    »Wenn du meinst. Aber dann sorg wenigstens dafür, dass du so gut wie möglich abgesichert bist.«
    Emmas Communicator meldete sich zu Wort. Franklin!
    Im Laufe der letzten Stunde hatte er fünfmal versucht, sie zu kontaktieren. Wie die Male zuvor, ignorierte sie ihn auch diesmal. Von diesem Mann Lügen aufgetischt zu bekommen und sich weiter von ihm benutzen zu lassen, war das Letzte, nach dem ihr der Sinn stand. Mit ihrem ehemaligen Mentor war sie fertig. Nick fiel ihr ein. Was war mit ihm? Er hatte noch immer nicht zurückgerufen. Ignorierte er ihren Anruf absichtlich, so wie sie Leland Franklins Anrufe?
    Franklin gab auf. Endlich.
    Emma schnellte aus ihrem Sessel. »Ich will dich da nicht mit reinziehen, Ki. Ich habe dir sowieso schon zu viel erzählt.«
    »Wie du meinst.«
    Emmas Entscheidung stand fest. Im Grunde war diese längst gefallen. Kiara hatte sie lediglich darin bestärkt, und das, obwohl ihre Freundin sie eigentlich vom Gegenteil überzeugen wollte. Kiara stand stellvertretend für all die Menschen, die ihre Augen vor unbequemen Wahrheiten verschlossen. Emma dachte an Meredith. Nein, für Emma kam Schweigen nicht in Frage. »Ich muss los. Danke für den Drink.«
    Kiara nahm Emmas Hand. »Ich möchte dir nur sagen … also, in was immer du da reingeraten bist, ich bin für dich da, wenn du mich brauchst, okay?«
    »Danke.« Emma umarmte Kiara, verließ das Café, ging ein paar Schritte und hielt inne. Etwas, das Kiara gesagt hatte, schwirrte ihr im Kopf herum. Kiara hatte ihr geraten, so gut wie möglich abgesichert zu sein. Plötzlich erkannte Emma den Fehler in ihrem Plan, die Akte mit Nicks Hilfe publik zu machen. Mit der flachen Hand schlug sie sich gegen die Stirn. Wieso hatte sie bisher nicht daran gedacht? Die Idee mit der digitalisierten Akte, die Emma gestern angefertigt hatte, besaß eine gravierende Schwachstelle! Eine Schwachstelle, die unbedingt korrigiert werden musste, und das ging nur, indem sie auf der Stelle in die Botschaft zurückkehrte. Bei dem Gedanken, möglicherweise Franklin über den Weg zu laufen, krampfte sich ihr der Magen zusammen.
    Ihr blieb keine andere Wahl. Mit pochendem Herzen machte sie sich auf zur Botschaft.
    22
    Eskortiert von Liz Coleman betrat Donovan Leland Franklins Büro.
    Franklin thronte in einem stattlichen Ledersessel hinter seinem Schreibtisch und machte keine Anstalten, sich zu erheben oder seinem Besucher die Hand zu reichen. »Sieh an. Special Agent Donovan, es ist lange her.«
    »Guten Tag, Herr Botschafter .« Donovan ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er Franklin verachtete.
    »Danke, Liz. Bitte informieren Sie Mr Collins. Er soll sich unverzüglich hier einfinden.«
    Keiner der beiden Männer wollte den Anfang machen. Wie zwei zum Sprung bereite Kampfhunde taxierten sie sich. Nach einer guten Minute deutete Franklin generös auf den Besuchersessel. »Ich habe Sie erwartet. Nehmen Sie doch Platz.«
    »Wie zuvorkommend.« Donovan ließ sich in den Sessel fallen und bleckte die Zähne. »Sie sind alt geworden.«
    »Dieses Kompliment gebe ich gerne zurück. Aber meinen Sie nicht, dass wir beide in der Lage sein sollten, eine zivilisierte Unterhaltung zu führen?« Franklin sprach ruhig, aber man hörte ihm an, dass er genau das Gegenteil vom dem meinte, was er sagte.
    »Ich bin nur ehrlich«, erwiderte Donovan.
    »Wir werden alle älter. Daran ändern auch die kosmetischen Korrekturen nichts, die Sie augenscheinlich durchführen ließen.« Franklin grinste schief. »Weshalb begraben wir unsere Animositäten, zumindest für die Dauer dieses Gesprächs, nicht einfach im Sinne der Sache?«
    Donovan lachte heiser. Er musste auf der Hut zu sein. Dieser Mann mochte alt und grau geworden sein, doch er war noch immer aalglatt und gefährlich.
    »Stecken Sie sich Ihr Diplomaten-Geschwätz in den Arsch, Franklin . Sie wissen, weshalb ich hier bin. Mein Besuch wurde Ihnen avisiert.« Er strich sein Jackett glatt. »Wo ist die

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