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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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Stirn. »Dann schieß mal los. Ehrlich gesagt, habe ich nicht einmal die Hälfte von dem verstanden, was du erzählt hast.«
    »Tatsächlich? Am Telefon klang das anders.«
    Er zögerte. »Okay, um die Wahrheit zu sagen … mit oder ohne Story … ich wollte dich auf jeden Fall sehen.«
    Emmas Mund fühlte sich plötzlich sehr trocken an. Wie hatte er das gerade eben gemeint? Unschlüssig, was sie darauf erwidern sollte, rieb sie sich mit der Hand über den Nacken. Verdammt noch mal, konnte er diesen treudoofen Hundeblick nicht einfach bleiben lassen?
    »Willst du jetzt wissen, worum es bei der Story geht, oder nicht?«
    Ein Anflug von Enttäuschung huschte über sein Gesicht. »Klar. Schieß los.«
    37
    Die Wirkung des Orbitals setzte ein, und Donovan spürte, wie seine Gedanken allmählich wieder an Schärfe gewannen.
    Jason Collins kehrte zurück und verkündete: »Brad und Joshua sind unterwegs zu Fishers Apartment.«
    »Weshalb hat das so lange gedauert? Und was haben Sie den Männern erzählt?«
    »Nichts, und genau das ist mein Problem. Ich verlange von den beiden etwas Illegales, erkläre ihnen aber nicht weswegen. Darum hat es so lange gedauert.«
    »Mit Untergebenen zu diskutieren ist ein Fehler. Es untergräbt den Respekt. Hierarchien sind nicht dazu da, um infrage gestellt zu werden.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Wie sollen diese Männer einen Vorgesetzten respektieren, der sich für einen Befehl rechtfertigt? Wo soll das hinführen?« Angewidert verzog Donovan das Gesicht. »Es führt geradewegs ins Chaos. Herrgott, verschaffen Sie sich endlich Respekt!«
    Collins nickte geflissentlich, zuckte aber gleichzeitig mit den Schultern. »Bis vor wenigen Wochen waren wir alle Kameraden im gleichen Dienstgrad. Soll ich meine Kumpels jetzt etwa vor den Kopf stoßen?«
    »Diese Männer sind Untergebene und nicht mehr Ihre Kumpels , Mr Collins, aber das können Sie halten, wie Sie wollen. Ich habe Ihnen lediglich einen Rat erteilt. Nur eins noch: Meine Männer würden für mich sterben.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    Crypto City meldete sich. »Sir, die Zielperson hat vor wenigen Minuten einen verschlüsselten Anruf erhalten. Inzwischen haben wir ihn decodiert.«
    »Woher kam der Anruf?«
    »Aus unserer Botschaft in Berlin.«
    Donovan runzelte die Stirn. »Aufzeichnung starten.«
    Gebannt lauschte Donovan einem Gespräch zwischen Leland Franklin und Emma Fisher, das vor wenigen Minuten stattgefunden hatte. Donovan war nicht gänzlich überrascht, dass Franklin auf eigene Faust versuchte, Emma Fisher zur Rückkehr zu bewegen. »Irgendwelche anderen Telefonate oder Mails über Fishers Communicator in der letzten Stunde?«
    »Nein, Sir. Weder von ihrem Terminal zu Hause noch aus der Botschaft.«
    »Was ist mit der Ortung ihres Communicators?«
    »Momentan keine Ortung möglich. Sofort nach dem Gespräch von soeben hat die Zielperson ihren Communicator ausgeschaltet. Letzte Ortung vor 18 Minuten, Parkplatzareal Berlin-Hauptbahnhof.«
    »In Ordnung. Bleiben Sie dran.« Donovan beendete die Verbindung. Er hatte sich nicht getäuscht. Die Kleine war clever. Aber was sollte dieser Anruf von Franklin? War es wirklich nur der Versuch, Emma Fisher zur Umkehr zu bewegen? In den letzten 48 Stunden hatte Franklin insgesamt sieben Mal versucht, sie zu kontaktieren. Sobald Donovan die Back-up-Daten der IT -Abteilung vorlagen, würde er Franklin einen Besuch abstatten.
    38
    Langsam, aber stetig wanderte der Schatten des Sonnenschirms über Bank und Tisch. Die Worte sprudelten nur so aus Emma heraus. Nick saß ihr gegenüber und hörte aufmerksam zu. Minutiös berichtete sie, wie Leland Franklin sie in den Keller geschickt hatte, um nach einer alten Akte zu suchen, wie sie die Akte digitalisiert, auf einen USB -Stick kopiert und beides aus der Botschaft geschmuggelt hatte. Als sie zu ihrer überhasteten Flucht und den Kampf mit Kenny Porter kam, fiel es ihr schwer, die richtigen Worte zu finden. Sollte sie Nick in ihre Achterbahnfahrt der Gefühle einweihen – zwischen Überzeugung und Zweifel, zwischen Loyalität und Schuld? Sie betrachtete ihn und spürte, dass sie dazu noch nicht bereit war.
    »Was denkst du?«, wollte sie wissen.
    In Gedanken versunken, zog er eine Zigarettenschachtel aus der Brusttasche seines Hemdes, warf ihr einen Blick zu und schob die Kippen kommentarlos wieder zurück. »Ich denke, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, einen Blick in diese ominöse Akte zu werfen.«
    »Hier?«
    »Warum nicht? Kein Mensch

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