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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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vorgefunden hatten, der eindeutig nicht dort hätte sein dürfen. Franklin würde verdammt noch mal einiges zu erklären haben, notfalls würde er den alten Sack an seinen Eiern hierherschleifen.
    »Sie warten hier«, wies Donovan seine Adjutanten an und fegte aus dem Saal.
    Gerade wollte er die Treppe zu den Privaträumen der Residenz hinaufstürmen, als Franklin in einen karierten Morgenmantel gehüllt oben an der Balustrade erschien. Seine grauen Haare standen in alle Richtungen ab. Ein dichter Bartschatten bedeckte seine Wangen. »Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist?«
    »Wir müssen reden.«
    Franklin erwiderte nichts. Ihm musste klar sein, weshalb der SCS -Agent um diese Uhrzeit hier auftauchte. Langsam stieg der alte Mann die Stufen hinunter, und jeder einzelne Schritt schien ihm Mühe zu bereiten. Donovans Geduld war am Ende. Er eilte Franklin entgegen, packte ihn am Arm und zog ihn grob mit sich. Franklin protestierte und wäre beinahe gestürzt, doch Donovan hielt ihn aufrecht. Am liebsten hätte er ihm einen kräftigen Stoß die Treppen hinunter versetzt, doch sollte sich Franklin das Genick brechen, bevor er seine Antworten bekam, geriete die Operation unter Umständen in ernsthafte Gefahr. Franklin war der Schlüssel zu Emma Fisher und der Akte. Donovan schleifte Franklin in den Empfangssaal und stieß ihn rüde auf einen der Stühle. Franklin stöhnte auf.
    »Lassen Sie den Aktenkoffer hier und schließen Sie die Tür hinter sich«, befahl Donovan den beiden Agenten. »Keiner betritt diesen Raum.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Laymon, der den Aktenkoffer bei sich trug. Behutsam legte er ihn auf den Tisch und verzog sich gemeinsam mit seinem Kollegen nach draußen.
    Franklin rieb sich den Oberarm. »Haben Sie vollkommen den Verstand verloren?«
    »Ganz im Gegenteil. Ich sehe klarer als je zuvor.« Er drückte Franklin den Zeigefinger auf die Brust.
    »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Bullshit. Sie wissen genau, wovon ich rede. Frankfurt am Main, Galaxy Grand, Zimmer 707.«
    »Waren Sie erfolgreich?« Franklins bleiches, ausdrucksloses Gesicht glich einer Maske. Donovan beugte sich hinunter und flüsterte ihm ins Ohr. »Sie haben Ihre Rolle exzellent gespielt. Nur geht jedes Spiel einmal zu Ende, und Ihres ist in genau diesem Augenblick vorbei.«
    »Special Agent, Sie haben die enervierende Angewohnheit, andauernd in Rätseln zu sprechen.«
    »Sie sind ein dreckiger Lügner.«
    Franklin lachte auf. »Und das aus dem Mund von jemandem, dessen gesamtes Leben eine einzige große Lüge ist.«
    »Ob es Ihnen passt oder nicht, Franklin, Ihre Existenz und meine sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne unser kleines Geheimnis wären Sie ein Niemand.«
    Unbeirrt blickte Franklin auf seine Rolex. »Es ist zwei Uhr morgens. Sind Sie nur gekommen, um mir vage Vermutungen um die Ohren zu schlagen?« Er erhob sich. »Sehen Sie zu, wie Sie alleine zurechtkommen, wenn Sie mir nicht vertrauen. Auf meine Hilfe jedenfalls brauchen Sie ab sofort nicht mehr zu bauen.«
    Donovan versperrte ihm den Weg. »Ihre sogenannte Hilfe ist für den Arsch. Ab sofort gelten meine Regeln.«
    »Verlassen Sie die Residenz auf der Stelle, oder ich verständige die Wachen.«
    Vergeblich versuchte Franklin sich an Donovan vorbeizuschieben. »Gehen Sie mir sofort aus dem Weg!«
    Donovan stieß ihn zurück auf den Stuhl, zog den Gürtel aus den Schlaufen von Franklins Bademantel und schlang ihn blitzschnell zweimal um den Hals des Botschafters. Bevor dieser reagieren konnte, schnürte Donovan ihm bereits die Luft ab. Franklin ächzte und griff mit beiden Händen nach dem Gürtel, schaffte es jedoch nicht, den Druck auf seine Luftröhre zu verringern. Ungerührt beobachtete Donovan, wie Franklins von roten Äderchen durchzogene Augen hervortraten.
    Dann lockerte er den Gürtel, packte Franklins dünne Handgelenke, bog dessen Arme mühelos hinter die Stuhllehne und fesselte ihn mit einem Kabelbinder. Danach griff er erneut nach den Gürtelenden und zog zu. Franklin röchelte.
    »Das hier wird folgendermaßen ablaufen«, informierte Donovan ihn. »Ich stelle Fragen. Höre ich Bullshit, ziehe ich die Schlinge wieder zu. Mit jeder inakzeptablen Antwort etwas mehr. Haben Sie das verstanden?«
    Franklin hustete und krächzte. »Was denken Sie, wer Sie sind? Haben die Drogen Ihr Hirn perforiert? Das wird Konsequenzen nach sich ziehen!«
    »Falsche Antwort.« Donovan riss den Gürtel nach

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