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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Haa­re et­was dünn, aber er trägt sie kurz. Mit­tel­groß, we­der fett noch dürr. Nicht zu spießig an­ge­zogen aber ganz bes­timmt auch kei­ner von der Straße. Und er hat so 'nen grau­en oder bei­gen Tren­ch­coat an, so ein Co­lum­bo -Ding, falls Sie die Se­rie ken­nen. Und ge­nau­so kommt der auch rü­ber, wie ein ver­trot­tel­ter Pri­vat­de­tek­tiv oder so was. Oder wie ei­ner, der nur auf Trot­tel macht. So ein Typ, den sie erst in der Men­ge ent­decken, wenn er will, dass Sie ihn se­hen. Und dazu ein Knautsch­ge­sicht wie ein Blut­hund, dass ihn aus­se­hen lässt, als wäre er stän­dig trau­rig oder furcht­bar ge­lang­weilt.
    Und ich ken­ne die­ses Ge­sicht.
    Wie ich ihn so an­se­he, den­ke ich, dass es viel­leicht doch ei­ner von der Fa­mi­lie sein könn­te, denn ein paar von de­nen ha­ben auch so aus­drucks­lo­se Ge­sich­ter und ge­ben sich be­wusst un­auf­fäl­lig. Schei­nen über­haupt zu kei­ner Re­gung fähig zu sein, die­se Ty­pen, das ist ver­dammt gru­se­lig, wenn Sie so ei­nem be­geg­nen. Aber man merkt's dann doch an ih­ren Au­gen, die näm­lich nie­mals blin­zeln. Aber die­ser Typ blin­zelt ein paar Mal, und plötz­lich lächelt er mich an. Dann schnellt sei­ne Hand vor und packt mich wie ein Schraub­stock an der Gur­gel.

Zu Be­such bei den Fo­re­mans
     
     
    H ec­tor war alt und da­her war es an sich nicht un­ge­wöhn­lich, dass er manch­mal nachts raus muss­te. Die Fo­re­mans lieb­ten ihn trotz sei­ner al­ters­be­ding­ten Schwächen, zu der auch eine nicht mehr all zu zu­ver­läs­si­ge Bla­se ge­hör­te und wür­den das wohl auch bis zum bit­te­ren Ende tun. Zu­min­dest so­lan­ge, wie er es ver­hin­dern konn­te, auf den Wohn­zim­mer­tep­pich zu pin­keln.
    So trot­te­te Hec­tor auch in die­ser Nacht zu der Klap­pe in der Vor­der­tür, um ein we­nig Was­ser zu las­sen. Als er durch die Klap­pe ge­kro­chen war (Do­nald Fo­re­man hat­te sie ei­gen­hän­dig an der Tür an­ge­bracht, als Hec­tor noch ein Wel­pe ge­we­sen war und bald dar­auf hat­te sie sich als zu nied­rig für ihn er­wie­sen, um auf­recht hin­durch ge­hen zu kön­nen.), stut­ze Hec­tor. Auf der Ve­ran­da saß je­mand.
    Ein­dring­ling!
    Hec­tor schlug an und für den Mo­ment war sei­ne prall ge­füll­te Bla­se ver­ges­sen, denn es gab Ruhm und Ehre zu ge­win­nen. Der Ein­dring­ling schi­en das Bel­len nicht ge­hört zu ha­ben, er zuck­te nicht ein­mal zu­sam­men. Das war selt­sam, ja ge­ra­de­zu be­un­ru­hi­gend. Hec­tor spür­te, dass der Frem­de kei­ner­lei Angst vor ihm hat­te, iwe die meis­ten Men­schen, wenn er los­kläff­te. Der Mensch dreh­te sich lang­sam um, und in sei­nen weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen lag nur so et­was wie mil­des Er­stau­nen. Und dann er­kann­te Hec­tor auch, wie­so.
    Der Frem­de war über­haupt kein Frem­der, es war On­kel John­ny (auch wenn er in Hec­tors Ge­dächt­nis eher als »Der Kerl, von des­sen wohl­rie­chen­den Le­der­schu­hen ich manch­mal träu­me« ab­ge­spei­chert war). Und ir­gend et­was stimm­te nicht mit On­kel John­ny, stimm­te ganz und gar nicht mit ihm. Hec­tor trot­te­te näher zu der sit­zen­den Ge­stalt und stups­te sie mit der Schnau­ze an. Kei­ne Re­ak­ti­on. Der Hund stell­te eine Vor­der­pfo­te auf John­ny Etons Ober­schen­kel ab und be­gann an des­sen Hand zu lecken. Kei­ne Re­ak­ti­on, aber die Hand war kalt. Er muss­te wohl schon eine gan­ze Wei­le hier drau­ßen ge­ses­sen ha­ben. Als Hec­tor sich auf­rich­te­te, um mit sei­ner lan­gen Zun­ge nach John­nys Ge­sicht zu tas­ten, fiel die­ser ker­zen­ge­ra­de nach hin­ten um und knall­te ziem­lich un­sanft mit dem Hin­ter­kopf auf die Bret­ter der Ve­ran­da. Hec­tor leck­te ihm ein paar Mal übers Ge­sicht, aber John­ny blin­zel­te nicht ein­mal.
    Der Hund be­gann er­neut zu bel­len und dies­mal hör­te er erst da­mit auf, als im Haus die Lich­ter an­gin­gen und er das Trap­peln von zwei Paar Füßen hör­te, wel­che die Trep­pe her­un­ter ge­rannt ka­men. Au­ßer­dem hör­te er, wie Herr­chen die Schrot­flin­te durch­lud, die er im Vor­bei­ge­hen von der Wand ne­ben der Trep­pe ge­nom­men hat­te.
    Kurz dar­auf flog die Vor­der­tür auf und Do­nald Fo­re­mans Sil­hou­et­te

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