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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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halb­wegs in Er­war­tung ei­ner wei­te­ren her­aus­ge­brüll­ten Schimpf­ti­ra­de ih­res Ehe­gat­ten. Aber der nick­te nur und sag­te: »Ja, mor­gen. Komm jetzt, schla­fen.« Sei­ne Stim­me, fand Ali­ce, hat­te noch nie so kraft­los ge­klun­gen.
    Als sie im Bett la­gen, starr­te Do­nald noch lan­ge an die Zim­mer­decke, un­fähig, ein Auge zu schlie­ßen. Ihm war ab­wech­selnd heiß und kalt, während er ein paar Mög­lich­kei­ten durch­ging, die ih­nen jetzt noch blie­ben. Kei­nes der Sze­na­ri­en war son­der­lich op­ti­mis­tisch. Ein­mal dach­te er so­gar dar­an,in Win­desei­le ein paar Sa­chen zu packen und ein­fach zu ver­schwin­den. Aus Port, aus dem Land. Oder bes­ser noch von dem ver­damm­ten Pla­ne­ten. Aber das wür­de nicht funk­tio­nie­ren, nichts da­von. Sie wür­den ihn am Ende ja doch krie­gen.
    Als sich das Zie­hen in sei­ner lin­ken Brust er­neut be­merk­bar mach­te, dach­te er kurz dar­an, Ali­ce zu wecken, wel­che sich seit ein paar Mi­nu­ten im Tief­schlaf be­fand, un­be­greif­li­cher Wei­se. Aber er ver­warf den Plan wie­der. Er war nach ei­nem bes­timm­ten Co­dex erzogen wor­den. Und nach die­sem Co­dex war der star­ke Mann für sei­ne schwa­che Frau ver­ant­wort­lich. Nie­mals um­ge­kehrt. Und ein rich­ti­ger Mann zeig­te un­ter kei­nen Um­stän­den Ge­fühle oder Schwäche. Ein rich­ti­ger Mann jam­mer­te nicht. Also blieb er ein­fach lie­gen, und mas­sier­te stumm und mit schmerz­ver­zerr­tem Ge­sicht sei­ne Brust, während die Pa­nik auf ihn hin­ab fiel wie die sprich­wört­li­che Zim­mer­decke.
    Während sich auf Do­nald Fo­re­mans Stirn dicke Schweiß­per­len bil­de­ten, er­wach­te John­ny Eton un­ten im Wohn­zim­mer, schlug die Decke bei­sei­te, fuhr in sei­ne Schu­he und mach­te sich auf die Socken. In­zwi­schen war ihm wie­der ein­ge­fal­len, was er ge­tan hat­te, be­vor er auf der Ve­ran­da sei­nes Schwa­gers ge­lan­det war und er war zu dem Schluss ge­kom­men, dass es wirk­lich höchs­te Zeit war, aus Port zu ver­duf­ten. Lei­se, still und heim­lich. Und vor al­lem so­fort.
    Er hät­te sich kei­ne große Mühe ge­ben müs­sen, denn Ali­ce schlief im­mer noch fest und was Do­nald Fo­re­man be­traf, so hör­te der eben­falls nicht, wie sein nächt­li­cher Gast das Haus wie­der ver­ließ. Er war viel zu sehr da­mit be­schäf­tigt, an ei­nem Herz­in­farkt zu ster­ben.

In den Schat­ten
     
     
    N ach­dem er mein Ge­sicht im Schein der Cam­ping­lam­pe ein paar Mal hin und her ge­dreht hat, lässt er mich wie­der los, steckt die Kip­pe in sei­nen Mund­win­kel und be­ginnt, sie zu rau­chen. Mir bie­tet er kei­ne an. Dann beugt er sich plötz­lich vor und ich den­ke mal wie­der, dass es das jetzt war. Dass er einen von die­sen Kung-Fu-Tricks macht und mir mit 'nem ein­zi­gen Schlag den Kehl­kopf zer­trüm­mert oder so. Dann hast du noch ge­nau sie­ben Se­kun­den, bis du stirbst! Aber der Typ hat sich nur mei­nen An­hän­ger ge­grif­fen, hält ihn in der Hand und plötz­lich schießt mir so­was wie 'ne Er­kennt­nis durch den Kopf. Ich ken­ne die­sen Ty­pen. Aber ich kom­me nicht drauf, wo­her. Ist wie eins von die­sen Das­her-Views , wo es dir auf der Zun­ge liegt, aber du bringst es nicht raus.
    Er hält den An­hän­ger 'ne Wei­le in der Hand, schaut mir noch mal ins Ge­sicht und dann sagt er:
    »Du bist nicht der Jun­ge.«
    Und als ich ihn ver­ständ­nis­los an­gucke, denn ein Jun­ge bin ich ja nun wirk­lich nicht, man muss kein Ge­nie sein, um das zu er­ken­nen, da beugt er sich zu mir rü­ber und flüs­tert, als ob's ein Ge­heim­nis wär:
    »Ja­cob Sin­ger. Du bist nicht Ja­cob Sin­ger.«
    Also doch, jetzt hat er mich am Arsch. Ich wer­de in nichts als Un­ter­ho­sen und in eine alte Decke ge­wickelt ster­ben. Spart ihm ver­mut­lich den Tep­pich, wenn er mei­ne Lei­che zum Ha­fen­becken schleppt. Ich wuss­te es, ich hät­te das Ding nie vom Hals des Jun­gen neh­men sol­len. Wahr­schein­lich ist der An­hän­ger eins von die­sen Vuhd­uh -Fe­ti­schen oder wie die Din­ger hei­ßen.
    Der Un­auf­fäl­li­ge stößt 'ne Rauch­wol­ke aus, nicht di­rekt in mein Ge­sicht, aber ich kann den süß­li­chen Ge­ruch trotz­dem rie­chen. Was der Typ da raucht, ist ein Joint, hei­li­ge Schei­ße!

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