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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Die­le auf die große Le­der­couch ge­legt hat­ten, knie­te sich Ali­ce ne­ben ih­ren Bru­der, be­tas­te­te sei­ne Stirn und tät­schel­te an sei­ner Hand her­um, kri­tisch be­äugt von Do­nald, der mit ver­schränk­ten Ar­men hin­ter der Leh­ne der Couch Auf­s­tel­lung nahm, nach­dem er die Flin­te zu­rück an die Wand ge­hängt hat­te. Nichts, noch nicht ein­mal er­höh­te Tem­pe­ra­tur, stell­te Ali­ce fest. John­ny war so kalt wie die Nacht drau­ßen.
    »Dad­dy?«
    »Was?« zisch­te Do­nald Fo­re­man zu­rück.
    »Wir ... also ich mei­ne, wir soll­ten ihn viel­leicht ins Kran­ken­haus brin­gen.«
    Na klar. A uf die­sen Vor­schlag sei­ner Frau ant­wor­te­te Do­nald Fo­re­man nicht ein­mal. Es war auch gar nicht nötig. Ali­ce leb­te be­reits lan­ge ge­nug mit ihm zu­sam­men, um zu wis­sen, dass es im Mo­ment das Klügs­te war, kei­ne Wi­der­wor­te zu er­he­ben.
    Do­nald dreh­te sich um und ging nach oben. »Kei­ne Zeit, mei­nen Schlaf für einen Jun­kie zu ver­geu­den.« mur­mel­te er, und dann, mit stren­gem Blick in Rich­tung Ali­ce »Hab' nen lan­gen Tag vor mir, mor­gen. Im­mer­hin gehe ich ei­ner rich­ti­gen Ar­beit nach und muss ... Oh, Schei­ße.« Do­nald griff sich an die Brust. Die­se ver­damm­ten Trep­pen.
    Ali­ce nick­te und wandt sich wie­der ih­rem Bru­der zu.
    Als Do­nald fast oben war, hör­te er sie »Dad­dy!« ru­fen. Ali­ces Stim­me war lei­se, fast wei­ner­lich.
    Was war denn jetzt noch?, dach­te Do­nald Fo­re­man, ge­folgt von: Ah, die­ses ver­flix­te Zie­hen in der Brust. Mor­gen schaue ich bei Dr. Skol­nick vor­bei, ich schwö­re es!
    »Dad­dy, er hat et­was in der Hand, glau­be ich. Viel­leicht ... viel­leicht soll­test du kom­men und es dir an­schau­en, es sieht aus wie ... oh mein Gott!« Sie schlug sich eine Hand vor den Mund und wur­de bleich. Starr­te ihn aus großen Au­gen an.
    »Was?!« rief er, »Was denn jetzt, ver­dammt noch mal?« Do­nald quäl­te sich die Trep­pe ein wei­te­res Mal schnau­fend her­un­ter und lief um die Couch, wo­bei er sich auf ih­rer Leh­ne ab­stüt­zen muss­te. Ali­ce hielt ihm John­nys Hand hin, die zu ei­ner Faust ver­krampft war, so fest, dass sei­ne Fin­ger­knöchel weiß her­vor­tra­ten. Un­glaub­lich , dach­te Do­nald, wel­che Kraft die­se Jun­kies manch­mal ent­wickeln. Doch dann sah er die Ket­te, die von John­nys Hand her­ab­hing und ver­gaß au­gen­blick­lich die Schmer­zen in sei­ner Brust.
    Do­nald tas­te­te nach sei­nem ei­ge­nen Hals, wo die Ket­te ei­gent­lich hät­te hän­gen müs­sen. Nichts. Er warf sich ne­ben sei­ner Frau vor der Couch auf die Knie und fum­mel­te nun eben­falls an John­nys Hand her­um. Egal, wie stark der Kerl fest­hielt, er wür­de sei­ne Hand auf­s­tem­men, not­falls mit ei­nem Brech­ei­sen. Nach­dem er sich ein paar Mi­nu­ten an der Hand ver­aus­gabt hat­te, be­kam er den Ge­gen­stand end­lich her­aus, den John­ny so krampf­haft um­schlos­sen ge­hal­ten hat­te. Ali­ce brach au­gen­blick­lich in Trä­nen aus.
    Do­nald starr­te un­ter­des­sen auf das Ding an der Ket­te und mur­mel­te un­abläs­sig »Schei­ße­schei­ße­schei­ße...«, während sich auf sei­nen Wan­gen rote Flecken bil­de­ten. Sein Herz ras­te, als er sich an der Leh­ne der Couch hoch­s­temm­te. Er stand auf ziem­lich wack­li­gen Bei­nen und muss­te einen Mo­ment ge­gen die Schwär­ze an den Rän­dern sei­nes Sicht­felds an­kämp­fen. Un­gläu­big starr­te er auf den Ge­gen­stand in sei­ner Hand.
    »Was hat die­ses ver­damm­te Arsch­loch sich bloß da­bei ge­dacht, zum Teu­fel noch­mal?« flüs­ter­te Do­nald Fo­re­man in den Raum hin­ein. »Wo­mit hab' ich bloß so einen dum­men Wich­ser von ei­nem Schwa­ger ver­dient?« Das war eine durch­aus be­rech­tig­te Fra­ge, und sie wür­de ihn sein rest­li­ches Le­ben be­schäf­ti­gen. Was in Do­nald Fo­re­mans Fall noch un­ge­fähr eine hal­be Stun­de be­deu­te­te.
    Ali­ce brei­te­te die Decke, wel­che sonst über der Leh­ne der Couch lag, über ih­ren Bru­der, setzte sich ne­ben ihn und be­tas­te­te er­neut sei­ne Stirn. Un­ver­än­dert. Sie strei­chel­te die Hand ih­res Bru­ders und schluch­zte da­bei lei­se vor sich hin.
    »Viel­leicht mor­gen...« schlug sie vor,

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