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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Das schließt die Bul­len nun de­fi­ni­tiv aus, und es schließt auch ganz bes­timmt die Fa­mi­li­en aus, denn die las­sen die Fin­ger von dem Zeug wie der Teu­fel vom Weih­was­ser. Selt­sam. Und wenn der Typ tat­säch­lich ein Pri­vat­de­tek­tiv ist, hat er Eier wie Ka­no­nen­ku­geln, das Zeug in al­ler Öf­fent­lich­keit zu rau­chen, noch dazu hier in Port.
    Und plötz­lich schießt es mir. Es ist der Typ aus mei­nem Traum, oder mei­ner Vi­si­on, wenn sie es so nen­nen wol­len. Der Typ, der in dem dunklen Zim­mer saß, eine rauch­te und die­se son­der­bar glühen­den Au­gen hat­te. Oh Schei­ße, den­ke ich, was geht hier ei­gent­lich ab? Aber es wird noch son­der­ba­rer.
    Er nimmt den An­hän­ger an mei­nem Hals zwi­schen Dau­men und Zei­ge­fin­ger – ich bin ganz steif vor Angst und den­ke, er will mir das Ding ab­rei­ßen. Statt­des­sen nimmt er einen rich­tig tie­fen Zug von dem Joint, wo­bei er sich mit der lin­ken Hand ein Na­sen­loch zu­drückt. Dann beugt er sich blitzschnell vor und schiebt sich den Stein in den Mund, macht die Au­gen zu. Ich höre ein lei­ses Klicken, als er das tut, so als ob da et­was ein­ras­tet, in sei­nem Mund. Viel­leicht hat er drauf ge­bis­sen oder er lutscht das ver­damm­te Ding wie einen Bon­bon. Hei­li­ge Schei­ße, wie­so sind alle Ver­rück­ten bloß im­mer hin­ter mir her?
    Dann at­met er eine mäch­ti­ge Rauch­wol­ke aus und das Ding fällt ihm aus dem Mund. Er macht die Au­gen wie­der auf und starrt mich an. Der An­hän­ger schwingt zu­rück und im Re­flex wi­sche ich mit dem Arm drü­ber. Ist wahr­schein­lich voll mit Spei­chel von dem Ty­pen. Dann steht er auf und das Drit­te, das er zu mir sagt, ist: »Komm.« Nur das. Nicht warum, und nicht wo­hin. Aber er sagt's in ei­nem ziem­lich über­zeu­gen­den Ton. Und wer weiß, der Typ kann im­mer noch eine Knar­re aus der Man­tel­ta­sche zau­bern, wenn ich nicht spu­re. Er hält mir eine Hand hin, um mir auf­zu­hel­fen. Ich grei­fe da­nach und zieh mich hoch, mit der an­de­ren hal­te ich die Decke fest. Sei­ne Klaue ist eis­kalt und weich wie – ja, wie ein Schraub­stock, um den man einen al­ten Lap­pen ge­wickelt hat. Der Typ muss Mus­keln ha­ben wie Draht­sei­le. Un­schein­bar aber ga­ran­tiert töd­lich. Ich schät­ze, ei­ner wie er braucht über­haupt kei­ne Knar­re.
    Und dann sagt er was, das ers­te, das an die­sem Abend einen Sinn er­gibt. Er fragt mich, ob ich Hun­ger habe. Klar, sage ich, könnt ein hal­b­es Pferd ver­drücken, wenn er eins hat? Kei­ne Ah­nung, ob er das lus­tig fin­det, aber er hebt die Lam­pe vom Bo­den auf und wir ge­hen los, nach­dem ich mir has­tig mei­ne Kla­mot­ten über­ge­zogen habe. Die Decke las­se ich über­ge­hängt, weil mei­ne Kla­mot­ten noch ziem­lich klamm sind und es im­mer noch ver­dammt kalt ist. Die klei­ne Be­a­gle-Lady folgt uns und schaut ab und zu zu mir und dem Un­auf­fäl­li­gen hoch, sie wirkt quietsch­ver­gnügt da­bei. Für sie ist das schein­bar al­les ein Rie­sen­aben­teu­er.
    Eine Wei­le mar­schie­ren wir durch die Straßen ab­seits der Maple. Ist stock­dus­ter und kei­ner au­ßer uns un­ter­wegs. Der Typ re­det nicht und ich stel­le kei­ne Fra­gen. Also lau­fen wir schwei­gend die Har­bour Street run­ter, Rich­tung Stadt­mit­te.
    Nach ei­ner Wei­le fang' ich an zu zit­tern wie ei­ner von die­sen al­ten Säcken, die beim Schei­ßen das gan­ze Klo ver­sau­en, weil sie nicht still hal­ten kön­nen. Ich hab' ja nur den dün­nen Man­tel und die Decke über. Mei­ne Zäh­ne klap­pern, 's klingt wie ein ver­rückt ge­wor­de­ner Affe, der auf 'ner Schreib­ma­schi­ne her­um­hackt. Als der Typ das mit­be­kommt, dreht er sich um und bleibt ste­hen. Dann kramt er ein paar Sa­chen aus den Man­tel­ta­schen, stopft sie in sein Jackett und reicht mir den Man­tel rü­ber. Ich werf' ihn über und ein paar Mi­nu­ten später ist mir nicht mehr kalt. Der Typ läuft jetzt nur noch im Jackett her­um, aber ihn scheint das kein bis­schen zu stören.
    Ir­gend­wann kom­men wir bei Wang's Pa­lace an, ei­nem chi­ne­si­schen Schnellim­biss. Könn­te auch ein Vi­et­na­me­se sein, was weiß ich. Auf je­den Fall hat das alte, ver­rück­te Schlitz­au­ge Tag und Nacht ge­öff­net und die Nu­deln sind wirk­lich mehr als nur

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