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Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Blue (Horror / Mystery / Okkult) (Jake Sloburn Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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mal rich­tig Herbst.
    Wie ich ihm den Man­tel zu­rück­ge­ben will sagt er nur: »Den kannst du be­hal­ten, Sam Watt. Ich hab' noch mehr da­von.«
    Also sag' ich nur: »Vie­len Dank, Mr. Slo­burn.« Es kommt ganz lei­se raus.
    »Ich woh­ne da oben«, sagt er und deu­tet die Lei­ter rauf. »Ach­tung! Sperr­ge­biet!« ruft er dann fröh­lich, schlägt die Hacken zu­sam­men und tippt sich mit den Fin­ger­spit­zen zackig an sei­nen nicht vor­han­de­nen Hut wie ein Sol­dat. Ich muss grin­sen und nicke. Soll er sei­ne Pri­vat­sphä­re ha­ben, der Herr De­tek­tiv.
    Wenn ich et­was von ihm will, sagt er, soll ich die Klin­gel auf dem Schreib­tisch drücken. Ich gucke hin, und da ist tat­säch­lich eine alt­mo­di­sche Mes­sing­klin­gel auf dem Schreib­tisch, di­rekt ne­ben dem Te­le­fon. Bin mir nur nicht ganz si­cher, ob die vor­hin auch schon da ge­stan­den hat.
     
     

Be Fo­re­war­ned!
     
     
    W ir set­zen uns also an den Schreib­tisch, er auf den rie­si­gen Le­der­ses­sel, und ich ge­gen­über, auf den Büro­stuhl. Er fum­melt in der Schub­la­de her­um, scheint ir­gend­was zu su­chen, da­bei sagt er:
    »Sam Watt. Du bist mein As­sis­tent.«, so als müss­te er sich die­sen Fakt noch­mal ins Ge­dächt­nis ru­fen. Es scheint um den Job zu ge­hen.
    »Du gehst ans Te­le­fon, wenn es klin­gelt. Und wenn es wich­tig ist, rufst du mich. Mit der Klin­gel.« Er grinst wie­der, ein An­blick, an den ich mich wohl nie so recht wer­de ge­wöh­nen kön­nen.
    Er wühlt noch ein bis­schen in sei­nem Schreib­tisch her­um, aber ich kann nicht se­hen, was er da ge­nau macht. Viel­leicht bas­telt er mir ja 'nen Pa­pier­kra­nich, was weiß ich. Dann scheint er ge­fun­den zu ha­ben, was er ge­sucht hat.
    »Hast du eine Fra­ge, Sam Watt?«
    Ich schüt­tel' den Kopf. Wenn das der gan­ze Job ist, kein Pro­blem. Über­haupt kein Pro­blem. Ich bin mir aber si­cher, es gibt 'nen Ha­ken an der Sa­che. Den gibt es letzt­lich im­mer.
    »Gut!«, ruft er und hält mir grin­send 'nen Joint hin. Nix Pa­pier­kra­nich. Die­ser Kerl ist un­glaub­lich. Schlim­mer als die zu­ge­dröhn­ten Kids un­ten am Ha­fen, die im­mer bei den Boh­len her­um­lun­gern. Nur scheint der hier kein bis­schen zu­ge­dröhnt zu sein, egal, wel­che Un­men­gen an Gras er ver­tilgt. Wie ich nach dem Joint grei­fe, brennt der be­reits, und ich nehm' ihn mit spit­zen Fin­gern. Viel­leicht ist der Kerl tat­säch­lich irre, den­ke ich mir. Aber mitt­ler­wei­le ist mir das auch egal. Ich bin mir je­den­falls in­zwi­schen ziem­lich si­cher, dass er mich nicht um­brin­gen will, und das ist doch schon mal ein Fort­schritt. Au­ßer­dem, wenn sich das Gan­ze hier nicht als Fal­le ent­puppt, habe ich plötz­lich 'ne ei­ge­ne Bude und so­gar 'nen Job. Kurz nach­dem ich dach­te, dies wäre der mie­ses­te Scheiß­tag seit lan­gem, hat sich das Blatt für mich schein­bar mäch­tig ge­wen­det.
    Ich sage: »Heu­te ist ein ver­dammt merk­wür­di­ger Tag, Mr. Slo­burn, Sir.«
    »Na klar.« sagt er dar­auf wie aus der Pi­sto­le ge­schos­sen. »Wich­ti­ge Din­ge pas­sie­ren im­mer an ei­nem Don­ners­tag, Sam Watt!« Und dann guckt er mich an, als wäre ich der ein­zi­ge Mensch auf der gan­zen Welt, der das nicht weiß.
    Ich neh­me den Joint und zie­he dran. Ich habe fast au­gen­blick­lich einen trockenen Mund, während mir der süß­li­che Duft in die Lun­ge fährt. Das Zeug ist gut, stark und wür­zig. Das will ich ihm ge­ra­de sa­gen, aber er guckt mich nur ganz skep­tisch an. Also be­ei­le ich mich, ihm den Joint zu­rück zu ge­ben, aber er nimmt ihn nicht. Statt­des­sen steht er auf und ist mit ei­ner ein­zi­gen, flie­ßen­den Be­we­gung um den Tisch her­um. Er drückt mir sei­ne Faust in die Sei­te, bis ich ganz auf­recht sit­ze, dann packt er mich an den Schul­tern und biegt dar­an her­um. Er sagt »Zieh!« und ich muss an einen Wes­tern den­ken und ein bis­schen ki­chern, das Gras zeigt wohl schon Wir­kung. Dann zeigt er mir, wie ich es ma­chen muss. Er hebt mei­nen Fin­ger an die Nase, dann drückt er mir das lin­ke Na­sen­loch zu. Ich soll den Qualm ganz tief ein­at­men. Un­ten be­hal­ten, und dann lang­sam und gleich­mäßig aus­at­men, durch das an­de­re Na­sen­loch. Ich den­ke für einen Mo­ment, ich ver­schlucke mich und

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