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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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Wohnung
der Vermissten begleiten? Ich möchte mir auch gerne kurz ihren Wagen ansehen.
Jetzt gleich, wenn es geht.“
    Svea hob den Blick und sagte
mit tonloser Stimme: „Ich fahre. Er hat keinen Führerschein.“ Die Beamtin
fragte nicht nach, sondern nickte nur. Sie hoffte inständig, dass sie in der
Wohnung der Vermissten nicht auf Stein und Roth treffen würden.
    Als sie in der Besanconallee ankamen, war jedoch keiner der beiden in
Sicht. Erleichtert begann Beate, sich umzusehen. „Frau Schirrer, können Sie mir
sagen, ob hier irgendetwas verändert wurde oder gar etwas fehlt?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Es ist alles so, wie wir
es zurückgelassen haben, nachdem wir uns hier umgesehen haben.“
    Hervorragend , dachte Beate. Als erstes schnappte sie sich den
Laptop. Den sollte Jochen von der Spurensicherung sich ansehen. Mit Computern
kannte er sich bestens aus. Wenn es etwas zu finden gab, dass sie weiter
brachte, würde er es ausgraben. Sie sah sich weiter um. Einige Fotos an der
Wand im Flur erregten ihre Aufmerksamkeit. Auf den meisten waren zwei lachende
Frauen abgebildet. „Ist das hier ihre Schwester?“
    „Ja.
Das sind Pauline und ich. Da waren wir zusammen in Berlin.“
    Auf
einem Foto war Pauline mit einem Mann zu sehen. Sie hielten sich eng
umschlungen und sahen sich verliebt an. Beate hob fragend die Augenbrauen.
    „Das
sind Pauline und Peter. Da waren sie noch glücklich. Keine Ahnung, warum sie
das Foto immer noch da hängen hat.“ Traurig schüttelte Svea den Kopf.
    Weil
sie ihn immer noch liebt, zumindest
vermutete Beate dies . Sie konnte das Gefühl einer enttäuschten Liebe gut
nachvollziehen. Und sie wusste, dass es Zeit brauchte, bis man so etwas
verarbeitet hatte.
    Es war noch nicht lange her, da hatte auch sie die
Liebe ihres Lebens durch einen Seitensprung verloren. Allerdings war sie
diejenige gewesen, die diesen fatalen Fehler begangen, und dadurch eine perfekt
funktionierende Beziehung zerstört hatte.
    Laut
sagte sie: „Peter und weiter? Wo finde ich den Mann?“
    „Dr.
Peter Naumann. Er arbeitet bei Multi Gen Pharma. Das hiesige
Forschungsinstitut, in dem auch Pauline arbeitet. So weit ich weiß, machen die
irgendsoein Hustenzeugs, Impfstoffe und betreiben Embryonenforschung.“
    „Embryonen,
hm? Interessant.“ Beate machte sich einige Notizen, bedankte sich bei den
beiden und machte sich auf den Weg zurück ins Präsidium. Irgendetwas an dem
Fall störte sie ganz gewaltig. Es gab einige Dinge, die ganz und gar nicht
zusammenpassten. Warum war noch keine Spurensicherung hier gewesen? Tom hatte
gesagt, sie würden sich den Beetle bereits anschauen und er stand auch nicht
mehr in der Tiefgarage. Doch als sie bei der Spurensicherung nachgefragt hatte,
wussten die von keinem VW Beetle. Er war auch definitiv nicht bei ihnen eingetragen
worden. Seltsam. Jetzt war ihre Neugier geweckt und sie würde nicht
lockerlassen, bis sie herausgefunden hatte, was hier nicht stimmte. Und bei dem
Ex-Freund würde sie anfangen.

11
Mittwoch, 12. Oktober 2011
     
    „Karl, Karl wach auf! Jetzt komm schon. Telefon für dich. Deine
Kollegin. Es ist dringend!“ Ganz langsam drang die Stimme in seine Träume vor,
doch er konnte sie zunächst nicht einordnen. Er spürte ein sanftes Erdbeben,
schaukelte sachte hin und her und hin und her. Es fühlte sich gut an. Und immer
wieder diese Stimme. Er kannte sie, dessen war er sich sicher, wenn er nur
wüsste, zu wem sie gehörte. Es war nicht schön gewesen dort, wo er sich gerade
eben noch befunden hatte. Aber er hatte irgendetwas Wichtiges getan und musste
es unbedingt zu Ende bringen, doch er konnte den Gedanken nicht festhalten. Der
Traum verblasste langsam und die Wirklichkeit drang unerbittlich immer weiter
in sein Bewusstsein vor.
    „Karl
Pfeifer, wenn du jetzt nicht sofort aufstehst, helfe ich mit einem Eimer Wasser
nach!“ Die Stimme hatte sich auf einmal verändert. Sie war jetzt schrill und
laut. Viel zu laut. Er schlug die Augen auf und sah die schlanke, blonde Frau,
die neben ihm auf dem Bettrand saß, einen Moment lang verständnislos an.
    „Na
endlich. Hier…“, sie reichte ihm den Telefonhörer, „Frau Scheck ist dran. Nun
nimm schon!“ Ungeduldig warf sie ihm den Hörer auf die Bettdecke. „Nicht jeder
kann sich, wie du, abends betrinken und dann morgens ausschlafen. Ich muss los.
Bis später.“ Eine Kusshand und weg war sie. Ihr Pferdeschwanz wippte beim Gehen
auf und ab.
    „Hallo?“,
murmelte Pfeifer, immer noch gefangen in

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