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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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begrüßte ihn Dr. Bode höflich und
glänzend gelaunt wie stets. Und wie immer erwartete er keine Erwiderung,
sondern legte sofort los. „Bei der Toten handelt sich um eine blonde Frau. Etwa
zwanzig bis dreißig Jahre alt, genauer kann ich es erst nach der Obduktion
sagen. Vermutlich lag sie schon einige Zeit im Wasser, zumindest dem Zustand
nach zu urteilen, in dem sich die Leiche befindet… Herr Pfeifer, geht es Ihnen
nicht gut?“, Dr. Bode machte eine kleine Pause und musterte den Kommissar
besorgt. Er sah die tiefen, dunklen Augenringe und die hohlen, blassen Wangen
und er machte sich ehrlich Sorgen um den Hauptkommissar.
    „Ja
ja, alles in Ordnung. Nur ein paar unbedeutende Kopfschmerzen und ich hab’s
nicht so mit Wasserleichen. Machen Sie weiter, bitte.“ Pfeifer wiegelte
ungeduldig ab. „Wie Sie meinen. Die Tote weist keinen Schaumpilz auf. Weder im
noch um den Mund und auch nicht um die Nase herum. Normalerweise wäre das ein
typisches Zeichen für einen Tod durch Ertrinken. Allerdings heißt das nicht,
dass sie nicht ertrunken ist. Ich habe nämlich keine äußerlichen Hinweise auf
Gewalteinwirkung gefunden. Bis auf die typischen Treibverletzungen an Händen,
Knien und am Fußrücken natürlich. Mehr kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht sagen.“
    „Können
Sie den ungefähren Todeszeitpunkt benennen?“, mischte sich Beate ein. Der Arzt
maß sie von oben bis unten mit herablassendem Blick. „Wie ich bereits sagte,
und ich wiederhole mich nur äußerst ungern, sie muss schon einige Stunden,
vielleicht länger, im Wasser gelegen haben, gemessen an ihrem Aussehen. Kommen
Sie doch morgen früh um neun Uhr zu mir in die Rechtsmedizin. Dann werde ich
Ihre Neugier mit Sicherheit befriedigen können. Und jetzt entschuldigen Sie
mich bitte, ich habe zu tun.“ Damit stolzierte er davon.
    „Komischer
Kauz, dieser Bode. Aber so muss man wohl sein, wenn man tagtäglich nur mit
Toten zu tun hat. Haben wir irgendetwas gefunden, das sie identifiziert? Ist
das Pauline Schirrer?“ Diese Frage war an Beates Kollegen Jochen Struck
gerichtet, der sich inzwischen zu ihr gesellt und das Gespräch zwischen dem
Arzt und Beate amüsiert verfolgt hatte. „Ja, er ist schon eine Klasse für sich.
Und nein, sie hatte nichts bei sich. Aber die Kollegen suchen noch. Vielleicht
haben wir ja Glück.“ Beate bedankte sich und machte sich auf den Weg zu ihrem
Wagen. Wo war Pfeifer nun schon wieder hin? Sie blickte sich suchend um und
entdeckte ihn einige Meter weiter. Er saß auf den Steinen am Ufer der Dreisam
und starrte vor sich hin. Sie gesellte sich zu ihm. „Was ist los?“
    „Nichts.
Das ist sie nicht. Das ist alles.“ Er zuckte mit den Schultern und stand auf.
Ein kurzer Blick auf die Uhr, halb neun. Sie waren bereits seit zwei Stunden
hier. „Komm, lass uns frühstücken gehen. Ich habe Hunger und brauche dringend
einen Kaffee.“
    „Gern.
Ich könnte auch einen Kaffee vertragen. Scheint ja ein wunderbar sonniger Tag
zu werden. Vielleicht können wir draußen sitzen?“ Jetzt sah Pfeifer sich zum
ersten Mal an diesem Morgen richtig um. Die Sonne stand mittlerweile etwas
höher am Himmel und es war angenehm warm für diese Jahreszeit. Kein Wölkchen
trübte die Sicht auf einen strahlend blauen Himmel. Allerdings hielt er draußen
zu frühstücken für ziemlich optimistisch. Immerhin war kein Sommer mehr.
    Beate ging bereits
zielstrebig auf die schwarze Audi A4 Limousine zu, die als Dienstwagen
fungierte und stieg ein. „Café Sonnentau?“, fragte sie über die Schulter,
obwohl sie wusste, dass er das kleine Café direkt am Ufer der Dreisam nicht
mochte. Sie ging dafür umso lieber dort hin. Das Frühstück war sensationell und
die Preise moderat, außerdem hatte man einen wunderbaren Blick über das Wasser.
Wenn die Sonne im richtigen Winkel darauf schien, glitzerte es, als lägen
hunderte von kleinen Diamanten auf dem Grund der Dreisam.
    Nachdem ihr Vorgesetzter überraschend zugestimmt hatte, fuhren sie
los. Sie hatten es nicht weit. Die Tote war nur ein paar Meter weiter unten, in
Richtung Unterwiehre Nord gefunden worden. Gerade als sie fürchtete, sie würden
keinen Parkplatz finden, raste der Fahrer eines Minis, mit quietschenden
Reifen, kurz vor ihr aus einer Parklücke und rammte sie beinahe. „He, pass doch
auf!“, schimpfte Beate.
    „Hör
auf zu motzen und schnapp dir lieber den Parkplatz, bevor es ein anderer tut.“
Sie gehorchte grinsend und freute sich auf ihr

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