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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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sicherlich bereits mitbekommen haben, ist eine Ihrer Ärztinnen
verschwunden. Können Sie mir etwas über Pauline Schirrer erzählen? Woran hat
sie gearbeitet? Mit wem hat sie zusammengearbeitet? Gab es Streit mit jemandem?
Hatte sie vielleicht Neider oder Feinde?“ Beate Scheck schlug die Beine
übereinander und wartete. Dabei beobachtete sie den Professor sehr genau. Er
schien nicht im Mindesten beeindruckt zu sein. Es war merkwürdig genug, dass
sich niemand aus diesem Betrieb hier bei der Polizei gemeldet hatte. Immerhin
war Pauline seit fünf Tagen spurlos verschwunden und seit drei Tagen
unentschuldigt der Arbeit fern geblieben.
    Sie
dachte schon, er würde nicht mehr antworten, als der Professor plötzlich doch
noch zu reden begann: „Frau Dr. Schirrer, Pauline, wurde vor drei Jahren von
mir eingestellt. Sie ist eine herausragende Wissenschaftlerin und verfolgt ihr
Ziel mit einem Ehrgeiz, von dem sich manch einer ihrer Kollegen eine Scheibe
abschneiden könnte. Sie ist beliebt, so weit ich weiß gab es auch keinen Streit
und sie hatte keine Feinde. Und Neider, die gibt es ja wohl überall. Obwohl ich
Ihnen hier aus dem Stand keine Namen nennen könnte. Über ihr Privatleben kann
ich allerdings kaum Auskünfte erteilen. Da müssten Sie schon ihre Schwester
fragen.“
    „Das
habe ich bereits getan. Deshalb bin ich hier. Was ich da erfahren habe, war
äußerst aufschlussreich. Sie hat mir erzählt, ein gewisser Dr. Peter Naumann
sei mit Pauline liiert gewesen, und dass diese Beziehung dann vor etwa einem
halben Jahr unter dramatischen Umständen zerbrochen sei.“ Sie machte wieder
eine Pause. Seufzend lehnte Professor Alifonsi sich zurück. „Sie werden nicht
aufgeben, nicht wahr?“ Triumphierend schüttelte Beate den Kopf. „Also gut. Ja.
Die beiden hatten eine Beziehung. Sehr zu meinem Missfallen. Ich schätze es
nicht, wenn meine Mitarbeiter persönliche Beziehungen pflegen. Das führt nur zu
Problemen. Und wie Sie sehen, habe ich Recht behalten. Pauline war schwanger
und Peter hat sich, nun sagen wir mal, er hat sich nicht mit Ruhm bekleckert in
der Situation.“
    „Das
bedeutet…?“
    „Das
bedeutet, er hat sie sitzen gelassen. Er hat sie betrogen, sie hat das Kind
verloren und alles endete in einem fürchterlichen Chaos. Pauline hatte einen
Zusammenbruch, war danach arbeitsunfähig und Peter hat nur noch herumgebrüllt.
Ein paar Reagenzgläser gingen auch zu Bruch bei seinen Wutanfällen.“ Der
Professor seufzte wieder. Man merkte ihm an, dass er sich bei diesem Gespräch
nicht wohl fühlte. Abrupt stand er auf. „Wenn Sie sonst keine Fragen mehr
haben…“
    Beate
machte keine Anstalten, aufzustehen. Jetzt war sie schon einmal hier drin und
sie würde erst gehen, wenn sie alle Antworten erhalten hatte, die sie brauchte.
„Ich bin noch nicht fertig, Herr Professor. Ich würde gerne noch mit Dr.
Naumann sprechen. Und ich hätte gerne noch gewusst, woran Frau Dr. Schirrer
derzeit gearbeitet hat. Ihre Schwester sagte, es ginge um ein streng geheimes
Projekt des Verteidigungsministeriums?“
    Alifonsi
starrte sie fassungslos an. „Woher? Was? Wie zum Teufel?“, stammelte er. Ein
Leuchten ging über Beates Gesicht. Ihre Mutter hatte es ja schon immer gesagt:
Beharrlichkeit zahlt sich aus. Sie hatte offensichtlich voll ins Schwarze
getroffen. „Herr Professor Alifonsi. Wir können die Sache hier klären oder auf
dem Präsidium. Ihre Entscheidung.“
    Das
Telefon auf seinem Schreibtisch begann zu läuten und er hob erleichtert ab. Er
hörte eine Weile schweigend zu, dann legte er auf. „Ich muss ins Labor.
Dringend. Es gibt ein Problem. Tut mir leid.“
    „Wie
lange wird das dauern? Ich warte.“
    „Nein, das werden Sie nicht.“ Der Professor verlor jetzt langsam die
Geduld und wurde energisch. „Wenn Sie das nächste Mal kommen, bringen Sie einen
Durchsuchungsbeschluss mit oder eine Vorladung. Ich werde jetzt kein weiteres
Wort mehr sagen. Auf Wiedersehen, Frau Scheck.“
    „Wie Sie wollen, Herr Professor. Aber mit Dr. Naumann muss ich noch
sprechen. Vorzugsweise sofort.“ Verdammtes Telefon , dachte sie bei sich.
Sie hätte ihn fast so weit gehabt.
    „Bedaure,
der Anruf eben stammte von Dr. Naumann. Es gibt Probleme im Labor. Ich werde
ihm ausrichten, er soll Sie anrufen. Haben Sie eine Karte?“
    Beate
musste einsehen, dass sie heute hier nichts mehr erfahren würde. Also reichte
sie ihm ihre Visitenkarte und verabschiedete sich. Sie machte sich zusammen mit
dem Wachmann, der vor der

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