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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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hätte es besser wissen müssen, er
hätte es ihr verbieten sollen oder besser noch, er hätte sie gar nicht erst
einstellen dürfen. Kraftlos ließ er seinen Kopf in die Hände sinken und
versteckte sein Gesicht. Was hatte er bloß getan? Sein selbstherrliches Handeln
hatte sie alle in Gefahr gebracht.
    Und
dennoch, das Serum war sein Baby, er hatte für seine Erschaffung gesorgt, hatte
alles, was ihm lieb war, dafür geopfert und er würde sich auch durch Paulines
Verschwinden nicht davon abhalten lassen, sein Meisterwerk zu vollenden. Er war
fast am Ziel.
    Müde hob er den Kopf und sein
Blick fiel auf ein schlecht gerahmtes Foto an der Wand. Darauf waren er selbst,
eine Frau und drei Kinder zu sehen. Entschlossen stand er auf. Er musste mit
Peter sprechen. Sofort.
    „Ja, herein, wenn es sein muss“, erklang es feindselig. „Hallo Peter!“
Unbeeindruckt und an seine schlechte Laune gewöhnt, begrüßte der Professor
seinen Mitarbeiter.
    „Ach,
Lanzo. Du bist das. Ich dachte schon…“, er ließ den Satz unvollendet und sah
seinen Chef forschend an. „Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen
Geist gesehen.“
    „Pauline
ist weg und du wusstest davon. Warum hast du mir nichts gesagt? Was läuft hier,
Peter? Die Polizei war hier. Sie haben mich befragt und ich war völlig
unvorbereitet. Mit dir wollten sie übrigens auch sprechen. Ich habe das ungute
Gefühl, dass ihr etwas zugestoßen ist.“
    Peter
stand auf und legte dem Professor die Hand auf die Schulter. „Komm, setz dich
erst mal. Es tut mir leid, dass ich dich nicht umgehend darüber in Kenntnis
gesetzt habe. Als mich ihre nervtötende Schwester am Montag anrief, dachte ich,
sie macht vielleicht blau und danach sah ich keine passende Gelegenheit mehr.
Hier, trink erstmal einen Kaffee. Der steht zwar schon etwas länger, ist aber
noch einigermaßen genießbar. Was sagt denn die Polizei?“
    Erschrocken
ließ der Professor beinahe die Kaffeetasse fallen. „Wieso, was meinst du?“
    Peter
schüttelte irritiert den Kopf. „Du hast mir doch gerade eben erzählt, dass die
Polizei hier war, obwohl ich das bereits wusste… Sag mal, was ist eigentlich
los mit dir?“
    Von
plötzlicher Panik ergriffen drückte Alifonsi Peter die Tasse in die Hand und
flüchtete förmlich aus dessen Büro.
    „Lanzo, warte!“, hörte er ihn
noch rufen. Doch er reagierte nicht. Er musste hier raus.
    Betroffen griff Peter zum
Hörer. Das Gespräch, das er jetzt führen musste, würde nicht leicht für ihn
werden. Lanzo und er hatten sich über die Jahre angefreundet und waren
eigentlich ein gutes Team. Aber der Professor wurde langsam nervös und schien
etwas durcheinander zu sein. Das war nicht gut. Er gefährdete das gesamte
Projekt und das würde er nicht zulassen. „Ich bin’s, wir haben ein Problem.“

15
     
    Hier
ist es, Turnseestraße 68 a. Schönes Gebäude. Komplett restauriert, wie es
aussieht . Bewundernd ging Pfeifer
auf das sechsstöckige Haus zu. Er warf einen Blick auf das messingfarbene
Klingelschild. Hier wohnen zwölf Parteien. Zwei auf jedem Stockwerk. Tamara
Hölderlin und Thierry Leclerc besitzen die Wohnung ganz oben. Bestimmt genießen
sie einen wunderbaren Ausblick über Freiburg . Neid kam in ihm auf. Er hatte
sich selbst einmal eine Wohnung hier in der Nähe suchen wollen, doch Frauke
wollte damals, kurz nach der Hochzeit vor vier Jahren, lieber in der Nähe der
Innenstadt bleiben. Die Wiehre war ihr zu weit draußen, obwohl man
S-Bahn-Anschluss hatte und innerhalb von dreißig Minuten da sein konnte. Also
hatten sie sich auf eine großzügig geschnittene Dreizimmerwohnung in der
Hans-Sachs-Gasse geeinigt. Es bestand der Vorteil, dass sie kein Auto
benötigten, wenn sie ins Konzerthaus wollten, aber das war auch schon alles. Er
selbst mochte die Wohnung nicht besonders, doch Frauke bestand darauf, dort
wohnen zu bleiben. Pfeifer schob den Gedanken an seine Frau beiseite und
konzentrierte sich auf seine bevorstehende Aufgabe. Es war nicht leicht, den
Hinterbliebenen die Mitteilung über den Tod eines geliebten Menschen zu machen.
    Er
fuhr mit einem Aufzug nach oben, der so winzig war, dass man eigentlich auch
darauf hätte verzichten können. Denn der Transport größerer Lasten war damit
auf gar keinen Fall möglich. Froh, dem engen Kasten entkommen zu sein, stieg er
im sechsten Stockwerk aus. Thierry Leclerc erwartete ihn bereits an der Tür.
„Herr Pfeifer, nehme ich an?“, fragend zog er die Augenbrauen hoch und streckte
dem

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