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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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Allerdings befanden sich, laut
den Kollegen, keine Personen im Wagen. Die Taucher sind im Einsatz und
durchkämmen den Bodensee, um Roth zu suchen, soweit möglich bei den
Wetterverhältnissen. Das war erstmal alles zu deinem Fall. Zum Fall Hölderlin
kann ich nur sagen, es sieht eher danach aus, als wäre Leclerc junior
unschuldig. Wir nehmen jetzt den Senior unter die Lupe.“
    „Ja. Mach das. Aber behalte den Sohn im Hinterkopf. Der ist irgendwie
komisch.“
    Als nächstes rief er Ruedi
an: „Hör zu. Ich bin mir sicher, dass die Taucher sich die Arbeit sparen
können. Ja, ja. Ich weiss. Ich bin in ungefähr eineinhalb Stunden in Konstanz.
Ja, bis dann.“
    Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als er in die Zufahrt zum
Fährhafen einbog. Er hatte etliche Staus umfahren und Polizeikontrollen über
sich ergehen lassen müssen. Trotz seines Polizeiausweises hatte es ihn mehr als
eine Stunde Zeit gekostet. Zeit, die er nicht hatte. Alle Dienstvorschriften
außer Acht lassend, war er schließlich mit Blaulicht und Martinshorn auf dem
Seitenstreifen in Richtung Konstanz gerast. Andernfalls wäre er vermutlich
immer noch nicht hier.
    Ruedi setzte ihn kurz ins Bild: „Die Taucher mussten die Arbeit für
heute einstellen. Es ist zu dunkel. Das Tauchen im Dunkeln birgt zu viele
Risiken für die Leute. Gleich morgen früh bei Sonnenaufgang machen sie weiter.“
Mit einem tiefen Seufzer bedankte Pfeifer sich. „Ruedi, ich kann es nur nochmal
sagen. Ich denke, das könnt ihr euch sparen. Der hat seine Kiste versenkt und
sich irgendwo ein Auto geklaut, glaub mir.“
    Ruedi Egger blickte seinen
Freund besorgt an. Erst jetzt fiel ihm auf, wie stark Karl seit ihrem letzten
Treffen vor vier Monaten gealtert war. Er sah die dunklen Augenringe, das
ausgezehrte Gesicht, den Dreitagebart, der mindestens ein Fünftagebart war, und
er konnte nicht umhin zu bemerken, dass an seinen Schläfen ein paar graue
Strähnen hinzugekommen waren. „Komm, lass uns was trinken gehen, dann erzählst
du mir alles ganz genau. Du siehst ganz schön mitgenommen aus, alter Freund.“
    Tom machte sich wie geplant gleich nach dem Frühstück auf den Weg zum
Flughafen. Der Passat fuhr sich nicht schlecht. Er hatte ihn gestern noch,
nachdem sein Q7 im Bodensee gelandet war, bei einem zwielichtigen
Gebrauchtwarenhändler erstanden. Es war ein unauffälliges Auto. Schwarz und
bieder. Genau das, was er benötigte. Er hoffte nur, dass der Händler nicht
allzu viel am Tacho gedreht hatte. Das Letzte, was er brauchen konnte, war,
dass ihm die Kiste auf dem Weg nach Zürich den Geist aufgab. Er warf einen
Blick auf die Uhr. Sieben Uhr dreißig. Hervorragend. Er lag gut in der Zeit.
Heute war Donnerstag und wenn er richtig informiert war, konnte er bereits am
Samstagvormittag in Havanna landen.
     
    Tom kam wider Erwarten ungehindert bis nach Zürich durch. Er hatte
zwar einige Schweizer Polizeistreifen passiert, doch die hatten nur einen
kurzen Blick in den Wagen geworfen und ihn dann weitergewinkt. Jetzt sah er
allerdings ein ernstes Problem auf sich zukommen. Er hatte den Flughafen
bereits erspäht, doch es galt noch einen langen Stau zu überwinden, bevor er
endlich einchecken konnte. Er fragte sich gerade, was die Ursache für den Stau
sein könnte, als er in der Ferne das Blinken der Blaulichter auf den
Autodächern der Schweizer Polizeiautos erblickte. „Verfluchter Mist.
Polizeikontrolle.“ Die galt sicher ihm. Er hoffte inständig, dass seine Tarnung
nicht aufflog. Nervös ließ er den Blick schweifen. Es gab zwei Schlangen. Beide
waren ungefähr gleich lang. So entschied er sich, in der zu bleiben, in der er
sich gerade befand. Sein Puls beschleunigte sich und er fing an zu schwitzen.
Nervös trommelte er mit den Fingern aufs Lenkrad. Er hatte keine andere Wahl,
er musste die Sperre passieren, wenn er zum Flughafen wollte. Seine Gedanken
überschlugen sich. Was, wenn Pfeifer nun bereits hier wäre und persönlich am
Flughafen kontrollierte? Dann war er aufgeschmissen. Aber so schnell konnte der
unmöglich hierhergekommen sein. Oder?
    Jetzt waren nur noch fünf Wagen vor ihm. Mittlerweile rann ihm der
Schweiß den Nacken hinunter, lief in seinen Hemdkragen und färbte ihn dunkel.
Sein Puls hämmerte laut in seinen Ohren. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf
seiner Oberlippe. Tom wischte sie mit einem Taschentuch weg. Sein vegetatives
Nervensystem würde ihn verraten, er musste es in den Griff bekommen, wenn er
hier heil herauskommen wollte. Noch

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