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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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ertönte seine volle, kräftige Stimme und Vanessa zuckte erschrocken zusammen. Sie hatte ihn nicht gesehen, nur seine Aura erahnt.
    „Wer bist du?“, fragte sie atemlos, als der schöne Mann aus dem Schatten trat und mit einem strahlenden Lächeln auf sie zukam. Seine Haut war dunkel, seine Augen ebenso. Schwarze Strich zierten seine Augen und gab dem Mann ein altägyptisches Aussehen. Auch er war bis auf eine cremefarbene, knappe Hose nackt. Sein Oberkörper war kräftig und so drahtig wie von einem Leistungssportler.
    „Du weißt wer ich bin.“
    „Merenpath“, flüsterte sie heiser und fragte sich, wie so etwas möglich war.
    „Hast du mich verzaubert?“
    „Nicht ausschließlich. Ich habe den Zeitfluss manipuliert und uns in meine ursprüngliche Zeit gebracht. Dadurch sind wir in diese hier lebenden Körper gerutscht. Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Dein Leben stand auf dem Spiel.“
    „Mein Leben ...“, flüstert sie und konnte sich erst allmählich an die letzten Ereignisse erinnern. „Der Palast, das Erdbeben ...“ Sie stockte, erinnerte sich wieder. Dann stellte sie die wichtigste aller Frage. „Was ist mit Blue, Annika und Martin? Sind sie etwa tot?“ Vanessa setzte sich kerzengerade auf und wollte schon aufstehen, als Merenpath sie sanft zurückdrückte.
    „Nein. Sie sind nicht tot.“ Er grinste. „Sie sind noch nicht einmal geboren. Ich habe uns ein Zeitfenster erschaffen.“
    „Ein Zeitfenster? Aber warum?“ Vanessa atmete viel zu schnell, versuchte zu begreifen und auch das mit ihrem neuen Körper zu verstehen. Sie war ins alte Ägypten gereist und hatte den Körper einer Frau von damals angenommen?
    „Wie gesagt, dein Leben stand auf dem Spiel. Deine Macht hätte uns fast alle getötet.“
    „Meine ... was? Ich habe doch nicht ...“
    „Bitte. Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen. Meine Kräfte sind hier begrenzt, weil ich in meinen alten Körper geschlüpft bin und unsere eigentlichen Körper in einer Zwischenwelt verharren. Daher bin ich hier ausschließlich menschlich. Das bisschen Magie, das mir geblieben ist, reicht gerade für ein paar Stunden in meiner alten Zeit und – wenn alles gut geht – auch für die Rückreise. Das Ganze ist also ein Risiko, aber ich habe es für dich getan. Für uns. Solange ich dieses Zeitfenster nämlich offen halten kann, möchte ich diese Zeit nutzen, um den Vorsprung, den der blaue Mann bei dir hat, aufzuholen.“
    „Den Vorsprung?“
    „Du hast dich aufgrund sexueller Handlungen in ihn verliebt. Diese Zeit hatten wir nie.“ Und dann fiel Vanessa plötzlich wieder alles ein: Ihre Entführung, sein Drängen, ihr Widerstand und seine Gewalt. Wut bahnte sich ihren Weg und ihre Augen wurden schmal.
    „Keine Zeit? Ja vielleicht lag es an deiner unmöglichen Art unbedingt alles erzwingen zu wollen!“ Sie wollte erneut aufstehen und sich dem Streit aufrecht stellen, doch das ließ Merenpath nicht zu. Sanft drückte er sie wieder zurück und war ihr dabei plötzlich so nahe, dass sie seine Haut auf ihrem fast nackten Oberkörper spürte. Er war hier so anders, wirkte nicht so hart und kantig. Außerdem strömte dieser sinnlicher Duft ständig in ihre Nase.
    „Du versuchst mich zu verzaubern“, keuchte sie und musste sich eingestehen, Merenpath auf männliche Weise anmutig zu finden. Zärtlich streichelte er ihr übers Gesicht und drückte sie zurück auf die weichen Kissen.
    „Nicht verzaubern ... verführen. Ich werde dich nicht bedrängen oder dir Sex aufzwingen, aber ich werde dir auf meine Weise Liebe schenken. Etwas, das dein blauer Mann mit seiner tödlichen Magie niemals tun kann.“
    „Aber ich liebe ...“
    „Scht. Ich bitte dich um diese Gunst, denn die Karten sind ungerecht verteilt und mein Ich ist in deiner Zeit in der Wut des Kriegsgottes gefangen. Hier bin ich ein Mensch und mehr mit dem Lichtgott verbunden. Du musst wissen, dass Horus viele Seiten hat und einem Menschen nie gestatte, seine ganze Macht mit auf die Erde zu nehmen. Er ist sowohl Kriegsgott, als auch Lichtgott und sogar Schutzpatron für Kinder, aber in deiner Zeit spüre ich hauptsächlich seine machtvolle Kriegsseite. Das hier aber ...“, begann er und deutet auf sich und Vanessa indem er die schönen Linien ihres Körpers nachzeichnete. „... ist es, was ich mir mit dir wünsche. Sinnlichkeit und Nähe. Für den Anfang. Diese Wesensseite von mir kennst du nicht und doch ist sie ein Teil von mir, den ich bewahren möchte. Das weiß ich jetzt.“

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