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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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Er seufzte schwer und seine braunen Augen zeigten eine Traurigkeit, die Vanessa nie bei einem herrischen Mann wie Merenpath vermutet hätte. Zumindest nicht bei jenem Merenpath aus ihrer Zeit. Er war kein Halbgott mehr und sah auch anders aus. Nicht ganz so perfekt, aber menschlicher und dadurch auch schöner.
    „Auch ich bin ein Suchender und in meinem Wesen noch immer nicht ganz. Selbst in deinem Jahrhundert noch nicht. Dort verzehrt mich die Sucht nach Macht und mein Zorn wird vermutlich einmal mein Untergang sein, aber ich möchte zumindest versuchen ... ich wünsche mir so sehr ...“ Er unterbrach sich und mit einem Mal verstand Vanessa, was er ihr die ganze Zeit sagen wollte.
    „Du willst die Liebe spüren. Die Hingabe. Das Glück des Moments genießen. Ohne Zwang, ohne Hinterlist und Niedertracht. Du willst die absolute Liebe. Die Vereinigung auf höherer Ebene.“ Vanessa staunte über ihre Worte. Sie sprudelten auf so ungezwungene Art aus ihr heraus, als hätte sie dieses Wissen schon immer in sich getragen. Wie bei Blue kamen ihr spontane Erkenntnisse in den Sinn, als würde sie phasenweise Zugriff auf ein Wissen bekommen, das schon sehr alt war. Merenpaths Augen begannen zu glühen, doch dieses Glühen war kein Vergleich zu dem machtvollen, das sie in ihrer Zeit kennengelernt hatte. Es war ohne Bedrohung. Sein Blick war warm und voller Bewunderung ... und er galt ihr.
    Vanessa schluckte und musste sich eingestehen, dass Merenpath als Mensch durchaus faszinierend war. Seine Ausstrahlung war komplett anders. Viel milder und erotischer und mehr auf subtile Art machtvoll. Vielleicht lag es an der sinnlichen Atmosphäre hier, aber sie fühlte sich auf ganz verruchte Art zu ihm hingezogen. Die Zeitreise an sich war ja schon schwer vorstellbar, aber seine Wandlung zum Menschen war einfach nur krass.
    „Ich fordere nichts von dir, Vanessa. Ich bitte dich um ein paar Stunden Zweisamkeit – ohne Gewalt, ohne Zauber und wenn du möchtest auch ohne Sex. Ich möchte dir nur die Möglichkeit geben, mich auch anders wahrzunehmen. Und ich wiederum muss dich spüren und dir nahe sein.“ Seine Fingerspitzen kreisten sanft über ihre Haut, fuhren die schönen Linien ihrer Schultern und Oberarme entlang. Vanessa fühlte keinerlei Scham oder Bedenken. Dieser Mann war so anders, die Berührungen zwischen ihnen vertraut und wie selbstverständlich. Als würden sie sich schon lange kennen.
    „War die Frau in diesem Körper früher deine Geliebte?“, fragte sie und erschauerte bei seiner zärtlichen Berührung.
    „Ja, das war sie“, antwortete er und lächelte sanft. „Sie war wunderschön, liebevoll und passte perfekt zu meinem sexuellen Geschmack.“
    „Und hast du sie geliebt?“ Vanessa hatte plötzlich einen Kloß im Hals und Merenpath überlegte ungewöhnlich lange, was er antworten sollte.
    „Auf meine Art schon“, antwortete er dann ernst. „Aber ich war damals nicht wirklich fähig zu lieben.“
    „Und bist du das als Halbgott?“ Es war eine verwegene Frage, aber sie musste sie einfach stellen.
    „Ich ... hoffe es, schöne Vanessa. Ich hoffe es so sehr.“ Das verblüffte sie ehrlich.
    „Du bist hier ein völlig anderer Mann. So offen und ... menschlich“, stellte sie fest und berührte nun ebenfalls sein Gesicht. Teile von ihm waren wie die von Merenpath, doch ein Großteil erschien ihr gänzlich anders. Er lächelte kurz, dann wurde er wieder ernst.
    „Und doch ist das ein wesentlicher Teil von mir – auch in deiner Zeit. Du hast ihn nur leider nie zu Gesicht bekommen. Dieses Zeitfenster aber gibt uns die Möglichkeit innezuhalten und genauer hinzusehen. Ich möchte nicht beschönigen, dass ich zu deiner Zeit ein Tyrann bin.“ Er seufzte schwer und Vanessa verspürte das unsinnige Bedürfnis ihn zu trösten. Dabei hatte er sich in ihrer Zeit wahrlich schlecht benommen. Sie legte dennoch ihre Hand sanft auf seine Schulter. Die Erfahrung mit ihm hätte sie eigentlich lehren müssen, dass ihm nicht zu trauen war, dass er ein gewaltbereiter Macho und Unterdrücker war, aber dieser Mann hier war einfach so verflucht anders. Als hätte er in ihr Herz gesehen und genau herausgefunden, wonach sie sich in Wahrheit sehnte.
    Zärtlich streichelte ihr Hand über seine Haut. Sein Blick wurde dunkler und er unterdrückte ein Stöhnen, als könnte er die Berührung ihrer Hand kaum ertragen. Vanessa konnte seinen Genuss sehen und war beeindruckt von seiner offenen Hingabe. Sie hörte nicht auf seine samtige Haut

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