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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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als zukünftige Kunden gewinnen. Sieh dich doch um!“ Damit zeigte Maslov auf den riesigen Monitor seines Arbeitszimmers, wo gerade eine Dokumentation über deutsche Schulen abgespielt wurde. „In Europa gibt es nirgendwo Sicherheitsvorkehrungen wie in Amerika. Die Schulen sind total frei zugängig. Hier kannst du genügend Personal einschleusen und die Kunden von morgen gewinnen. Endlich ist es ein Vorteil, dass Europa ein paar Jährchen hinter Amerika herhinkt. Hier können wir gut Fuß fassen, unauffällig werben und die bestehenden Netze erweitern. Die Vietnamesen, die ihr Zeug so ungehindert nach Tschechien liefern, kommen da nicht viel weiter, aber ich sehr wohl. Die Qualität unserer Ecstasy-Pillen ist viel besser und hat weniger Nebenwirkungen. Selbst die Farben sind cool und kommen gut an. Eine Kleinigkeit, aber eine große Sache im Verkauf. Außerdem sind die Gratisproben geringer dosiert. Für Ersteinsteiger ideal. Mit unseren Spezial-Ecstasy-Pillen holen wir uns also die Kids als User von morgen und mit Skopolamin holen wir uns nebenbei die Verbrecher, die gut dafür bezahlen.“
    „Skopolamin?“ Michail schaute fragend in die Runde. Wie erwartet hatte er den Köder geschluckt, den Intelligenztest gleich einmal vermasselt. Maslov grinste gehässig.
    „Für Anfänger heißt es Devil’s Breath. DAVON hast du doch wohl schon gehört, oder?“ Er provozierte ihn absichtlich und Michail bekam prompt rote Ohren. Er mochte ja der jüngste in der Runde sein, hatte sich aber vor allem durch seine Brutalität und Mordbereitschaft einen Namen gemacht. Als Depp wollte er hier bestimmt nicht rüberkommen.
    „Sorry. Ich hab’s nicht so mit Chemie. Devil’s Breath kenne ich natürlich. Ist ganz neu auf dem Markt. Es ist geruchs- und geschmacksneutral, kann in Drinks verabreicht oder ins Gesicht gepustet werden. Daher ja auch der Name ... Teufelsatem. Die Droge macht das Opfer absolut willenlos und löscht in höherer Dosis das Gedächtnis oder führt sogar zum Tod.“
    „Okay, schon gut. Du brauchst nicht dein auswendig gelerntes Zeug runter labern. Michail, Michail! Wenn du als Drogenboss Fuß fassen willst, musst du einfach alles über deine Dealobjekte wissen, klar? Dann müsstest du auch wissen wo Skopolamin herkommt und woraus es hergestellt wird.“ Maslov wollte dem kleinen Scheißer zeigen wie wichtig es war, sich mit seinem Geschäft genau auseinanderzusetzten. Es ging nicht immer nur um Kohle und Gewalt. Es ging vor allem um Wissen, Koordination und Taktieren.
    „Ich weiß, dass es von einer Pflanze kommt“, antwortete Michail laut, weil er sich unwohl fühlte und allmählich sehr ärgerlich wurde.
    „Ach, lassen wir diese Spielchen doch“, meinte Igor versöhnlich und lächelte, obwohl er sonst immer einer der Ersten war, der Unwissenheit nicht vertrug. Der alte Mann war also ganz klar auf Michails Seite und das war nicht weiter verwunderlich, denn man munkelte schon lange, dass Michail einer seiner vielen unehelichen Söhne war.
    „Engelstrompete“, blaffte Michail trotzig und viel zu laut. Die Wut hatte ihn viel zu schnell im Griff, denn seine Erklärung klang wie eine Kampfansage. Doch das ging bei Maslov nie gut. Igor wurde schlagartig ernst.
    „Still jetzt!“, zischt er Michail an und nahm eine Haltung ein, als würde er ihn beim nächsten falschen Wort ohrfeigen. „Wir wissen alle, dass die Droge aus Südamerika stammt und längst von der CIA als Wahrheitsserum verwendet wird. Jeder, der mit Drogen zutun hat kennt Skopolamin als Devil‘s Breath.“ Es war nur eine kurze Zurechtweisung und doch genau das was Maslov erreichen wollte. Der Mentor musste seinem Schützling stets zur rechten Zeit zeigen, wo sein Platz war und wann er den Mund zu halten hatte. Igor mochte ja ein Freund des Hauses sein, doch wenn er schon einen derart jungen Scheißer fördern wollte, musste er ihm auch entsprechende Manieren beibringen.
    Michail zog augenblicklich den Schwanz ein und Maslov nickte Igor zufrieden zu.
    „Nun gut. Zurück zum Geschäft! Ich verlange, dass meinem Wunsch entsprochen wird. Es ist also nicht länger eine Bitte. Ab nächster Woche wird ein Teil Eures Einkommens als Werbezweck verwendet. Ihr bekommt meine Ware und verhökert sie gratis an ausgewählten Schulen. Für den Anfang riskieren wir eine geringe Investition von 100.000 Euros. Dafür lege ich euch ein paar Extrakilos von meinem Zeug drauf.“ Maslov lächelte, Igor längst nicht mehr und Michail holte tief Luft. Jetzt hatte

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