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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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die Herzmassage viel wichtiger war, weil das Blut durch den Körper gepumpt werden musste und so vor allem das Hirn versorgt wurde. Also blaffte sie Vanessa an, dass die gefälligst damit jetzt anfangen sollte. Und die brauchte offenbar genau das, um aus ihrer Starre zu erwachen und in Trab zu kommen. Klare Anweisung, laute Stimme. Sie bewegte sich am Anfang zwar wie ein Roboter, doch dann tat sie, was getan werden musste. Und gar nicht einmal so schlecht, denn Vanessa hatte sich mit Sicherheit mehr mit Erster Hilfe auseinandergesetzt als Leoni. Als sie dann zum zweiten Mal ihren Handballen fest in Annikas Brustkorb drückte, riss die plötzlich die Augen auf und keuchte nach Luft. Leonie begann sofort ihre Wangen zu tätscheln, doch Annika hustete nur und versuchte wie unter Krämpfen zu atmen. Da packte Leonie ihre Freundin instinktiv bei den Schultern und zog sie mehr in eine sitzende Haltung, klopfte ihr ein paar Mal fest auf den Rücken und lockerte offenbar so eine Verspannung.
    Annika hustete erneut und atmete schwer, aber SIE ATMETE und war bei Bewusstsein. Ihre Augen waren riesengroß und ihr Gesicht so rot wie eine Tomate, aber ihre Atmung wurde regelmäßiger. Leonie und Vanessa heulten vor Freude und rubbelten ihrer Freundin immer wieder beruhigend über den Rücken. Sie waren selbst alles andere als fit, doch die Erste Hilfe hatte sie gehörig mit Adrenalin versorgt.
    „Scheiße Mädels, das hat echt weh getan“, motzte Annika und hustete wieder. Leonie blinzelte verärgert ihre Tränen fort.
    „Mensch, wir haben dir gerade das Leben gerettet“, meinte sie und wollte noch etwas lauter werden, als Annika abwinkte.
    „Danke, ihr Süßen. Das war nur ein Spaß“, meinte sie mit krächzender Stimme und solch komischer Grimasse, dass die anderen vor Verblüffung aufhörten zu heulen. Kurz sahen sie sich noch an, dann umarmten sie sich alle gegenseitig. Lange. Ausgiebig. Bis sie beinahe wieder zu heulen anfingen. Erst dann lösten sie sich langsam voneinander.
    „Wo sind wir nur und was ist passiert? Ich habe gerade noch Musik gehört und von der Südsee geträumt.“ Vanessa war immer noch verwirrt.
    „Kein Wunder, wir waren auch auf Urlaub. Luxusdampfer. Steward. Insel.“ Leonie versuchte erst gar nicht in Sätzen zu sprechen. Sie war schon genug damit beschäftigt, das Wichtigste aus ihrer Erinnerung zusammenzukratzen.
    „Etwas hat mich gepiekt!“ Annika setzte sich noch gerader auf. „Ganz schlimm sogar. Dann wurde mir schlecht und ich bin wohl ohnmächtig geworden.“ Schnell überprüfte sie ihren Oberschenkel und sah die Einstichstelle, wo der Betäubungspfeil sie erwischt hatte. „Seht her! Da hat es mich erwischt das Vieh. Es tut noch immer weh und ist leicht entzündet. Scheiße, was kann das nur gewesen sein?“ Dann wurde ihr Blick starr, ihre Gesichtsfarbe eine Nuance blasser. „Von wegen Vieh! Solche Monstermoskitos gibt es nicht. Wir wurden ganz klar überfallen, betäubt und entführt.“ Annika war manchmal verblüffend schnell im Erkennen von Zusammenhängen.
    „Scheiße“, meinte Vanessa, weil ihr die Schlussfolgerung so verdammt logisch erschien.
    „Das kannst du laut sagen“, antwortete Leonie und rubbelte sich mit beiden Händen übers Gesicht. Sie war noch immer nicht ganz munter.
    „Wir müssen hier weg und zwar schnell!“ Annika hatte zwar die stärkste Dosis abbekommen und gerade noch mit der Atmung gekämpft, doch die Gefahr spornte ihren Überlebenstrieb an und im Stress funktionierte ihr Hirn immer am besten. Bei den beiden anderen hingegen dauerte es noch etwas. Sie konnten sich kaum konzentrieren und auch keinen richtig klaren Gedanken fassen. Das Adrenalin war offenbar auch schon wieder futsch und die Müdigkeit hatte sie wieder voll im Griff. Annika hingegen kam immer mehr in Fahrt. Mit einem kurzen Rundumblick wurde ihr auch klar, wo sie sich befanden.
    „Der Typ, der uns entführt hat ist offensichtlich ein perverses Schwein. Schaut euch doch um! Der steht auf Sado-Maso und sowas.“ Dann entdeckte sie Blue und deutete hektisch in seine Richtung. „Seht mal. Dort drüben hat er sogar einen Typen vergessen.“ Vanessa und Leonie bemühten sich am Ende des Raums etwas zu erkennen, doch ihre Augen spielten noch nicht so mit. „Ich hab mir mal sagen lassen, dass die manchmal tagelang einfach so in Fesseln von der Decke baumeln. Meist von Kopf bis Fuß in Leder oder Gummi eingepackt. Igitt. Den da drüben haben sie mit einer Stange fixiert und offenbar zu

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