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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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Farbe und Blues markantes Gesicht brachten Eisberge zum Schmelzen, doch der zusätzliche Reiz für die Menschen war das Wissen um die Gefahr hinter dieser Schönheit, denn jede noch so kurze Berührung seiner Haut war tödlich. Bedingungslos und unwiderruflich. Alles Lebendige ging durch den bloßen Kontakt mit seiner Haut in magischen Flammen auf. Bis zum Tod. Bis zur Asche.
    DAS war sein Fluch und sein Gott verdammtes Leben.
    Der Transport und die Bewegung seines Körpers war eine gefährliche Sache und nur mit Fesseln, der Stange und einer Menge Strom möglich. Doch die Gefahr schreckte die Wenigsten ab. Niemand in Maslovs Haus ließ sich den Anblick von Blue entgehen, wenn er in den Vorführraum gebracht wurde. Im Gegenteil, sie waren immer außer Rand und Band, drängten sich auf den Gängen, den Stiegen und den anderen Zimmern. Allen voran standen immer die Frauen, die versuchten einen Blick auf ihn zu erhaschen und sich dabei gegenseitig anstachelten, immer lauter und intensiver zu jubeln. Genau das war es, was Blue von diesen Menschen mitbekam ... abgrundtiefe, hässliche Sensationsgier. Und er hasste sie alle dafür. Selbst die schönsten Frauen, die möglichen Opfer, die eventuell zu Bedauernden. Liebend gerne hätte er sie von seiner Magie kosten lassen. Allen voran Maslov, dem er die Schmerzen, die Erniedrigungen und diesen verfluchten Zirkus zu verdanken hatte. Ja, er würde sie ohne mit der Wimper zu zucken töten, nur indem er sie der Reihe nach in die Arme schloss. Seine Berührung war immer tödlich, ob er wollte oder nicht. Aber in dem Fall würde er wollen und wie auch noch! Zum ersten Mal hätte sein blauer Fluch endlich einen Sinn. Auch wenn es nichts an seiner Lage oder seiner Einsamkeit ändern würde ... für einen kurzen Moment hätte er Genugtuung.
    Verdammt. Immer wenn er an seinen Fluch dachte, schrie seine Seele kläglich um Hilfe. Alles Lebendige aus Fleisch und Blut wurde durch den Kontakt seiner bloßen Haut verbrannt. Aber auch ein paar leblos wirkende Materialien waren manchmal mit Vorsicht zu genießen. Das genaue Muster oder die Gesetzmäßigkeit dahinter war ihm unklar. An manchen Tagen versengte er etwas mit seiner Magie, an anderen wiederum nicht. Das Dumme an magischen Flammen war, dass sie kaum zu löschen waren. Herkömmliches Wasser half überhaupt nicht. Antibrennpasten ebenso wenig. Nur Stahl und Stein konnte er immer bedenkenlos ohne Handschuhe angreifen. Holz war grenzwertig. Aus dem Grund hatten sie ihm auch die Hosen gelassen und die Schuhe. Sonst hätte er vielleicht noch wertvolles Mobiliar oder Vorhänge abgefackelt. Feste Materialien, spezielle Fasern, Sicherheitsschuhe und Handschuhe waren für Blue zu einem Teil seines Alltags geworden, zumindest bevor er diesem Spinner Maslov ins Netz gegangen war. Doch selbst mit Spezialgewand aus hohem Anteil feinster Glas- und Kupferfasern, sowie Handschuhen aus Polyvinylchlorid hatte er immer darauf achten müssen, niemanden unabsichtlich in Brand zu setzen. PVC-Handschuhe waren nur in Ausnahmefällen durch seine Magie entflammbar. Vor allem dann, wenn der Kunststoff durch Benzol, Ether oder Salzsäure beschädigt worden war. Der Kunststoff war nicht ideal für seine Haut, doch im Prinzip fühlte er sich wie Kunstleder an und sah auch so aus.
    So war sein Leben vor Maslov zwar nicht schön gewesen, aber zumindest halbwegs kontrollierbar. Vorsicht und spezieller Umgang mit seiner magischen Krankheit hatten ein recht normales Leben in Aussicht gestellt, wenn auch eines in völliger Isolation. Kontakt mit anderen war nicht möglich, Berührungen undenkbar. Als Andreas Sternitzer hatte er sich darüber nie Gedanken gemacht. Damals hatte er für eine Elitetruppe gearbeitet, sein Leben gelebt und auch genügend Frauen konsumiert. Beziehungen hatten ihn nie interessiert, Körperkontakt schon. Doch von einem Tag auf den anderen war eben diese lächerliche Selbstverständlichkeit zur Unmöglichkeit geworden. Berührung war tödlich. Immer und ausnahmslos. Und er vermisste das Gefühl von Haut auf Haut, die Wärme einer Frau und ihre verführerische Weichheit. Selbst das Fühlen ohne Berührung vermisste er. Gott, und wie sehr auch noch! Dabei war er erst seit fast einem Jahr mit dieser Magie verunstaltet und somit abstinent. Und davor hatte er kaum ein Augenmerk auf diese Nebensächlichkeiten verwendet. Die Frauen waren stets willig gewesen und der harte Drill in seinem Job, hatte seinen Körper auf andere Weise gefordert und

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