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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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stand. Es war also verständlich, wenn ein Subjekt wie Maslov Interesse zeigte. Wobei Blue in den Augen seines Gegners ein viel tieferes Interesse erkannt hatte, als der in ihren Gesprächen erkennen hatte lassen. Maslov war ein machtgieriger Mensch und auch wenn er einen guten Bodyguard gebrauchen konnte, so faszinierte ihn doch vor allem Blues Magie. Vermutlich war der Zuhälter der irrigen Meinung, diese göttliche Macht irgendwann selbst beherrschen zu können. Was schlicht lächerlich war. Niemand wusste woher die Zeichen kamen oder was sie bedeuteten. Selbst ihre Wirkung variierte, war unvorhersehbar, ... obgleich sie immer tödlich endete.

    Tom schob ihn mit der Stange in den verhassten Showraum und drückte ihn auf der Bühne erneut in die Knie. Dann fixierte er die Ketten und zog Blues Arme straff nach rechts und links. Übertrieben weit, bis Blues Schultergelenke kurz vor der Luxation standen, denn nur so kamen seine Muskeln extrem zur Geltung. Blue atmete tief durch, versuchte den Schmerz zu verdrängen und sich erneut an die demütigende Haltung zu gewöhnen. Lediglich sein zusammengepresster Mund und die angespannten Sehnen seines Halses zeigten, wie sehr er mit dieser Haltung kämpfte. Die Stange um seinen Hals wurde fixiert und in eine spezielle Vorrichtung an der Wand befestigt, um ihn absolut bewegungsunfähig zu machen. Ein Mann mit derart tödlichen Kräften durfte sich bei einem Geschäftstreffen niemals alleine bewegen. Nicht auszudenken, wenn ein bedeutender Geschäftspartner irrtümlich abgefackelt wurde, nur weil der Kerl sich vielleicht einen Millimeter zu weit in die falsche Richtung bewegte. Maslov war schlau genug Blue, selbst nach Tagen der Gefangenschaft, nicht zu unterschätzen. Einerseits wollte er ihn auf diese Weise mürbe machen und auf seine Seite ziehen, andererseits liebte er das Schauspiel, die Provokation und das Leid anderer.
    „So ist’s gut, Blue. Meine Ladies flippen immer aus, wenn du kniest und deine Muskeln spielen lässt.“ Maslov trat in sicherem Abstand vor ihn hin und kicherte belustigt. Er war ein drahtiger Kerl von vierzig Jahren, fast so groß wie Tom und hatte kalte, eisblaue Augen. Seit Jahren rasierte er sich eine Glatze, weil sein Haar viel zu schütter geworden war und die Mädels darauf standen. Glaubte er zumindest.
    Blues Dermaglyphen schimmerten auf seiner Haut, jeder Muskel war angespannt und in perfektem Schwung. Maslov stand nicht auf Kerle, aber diese Laune der Natur war auch für ihn ein besonders erhebender Anblick. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Kerl war verflucht geil und zugleich saugefährlich. Eine Kombination, die ihn antörnte. Als hätten die Götter diesen Mann nicht nur mit tödlichen Zeichen, sondern auch mit einem speziellen Aphrodisiakum versehen. Zum Glück hatte er sich gut überlegt wie er mit dem Gefangenen umgehen musste und darauf verzichtet ihn voreilig zu töten. Dabei hatte er im letzten Jahr seinem Geschäft ganz schön geschadet und einer Menge anderer Leute Schwierigkeiten bereitet. Die einen hatte er ausgeliefert, doch die meisten gleich gekillt. Dieser Blue war nach seinem Ausscheiden aus Evok eindeutig zu einem Problem für das organisierte Verbrechen geworden. Als hätte er es sich in den Kopf gesetzt die Welt zu retten oder einfach nur zu sterben. Denn, wer startete schon freiwillig eine One-Man-Show gegen das wirklich große, illegale Geschäft? Sich zum Feind der Russen zu machen, war eine Sache und meist tödlich. Sich aber zu seinem Feind zu machen, bedeutete viel mehr als den Tod. Maslov machte kaum Gefangene und wenn, dann nur für kurze Zeit. Doch dieser blaue Mann hatte ihn von Anfang an fasziniert. Er wollte ihn nicht einfach nur auf seine Seite ziehen und für seine Zwecke nutzen, sondern vor allem das Geheimnis seiner Macht ergründen, ihn studieren, erforschen und ihn immer wieder ... erniedrigen. Solch große Macht mit noch größerer Macht zu unterjochen, kam schon verdammt nahe an den ultimativen Kick heran, den er viel zu lange schon suchte.
    Die wochenlange Observation hatte sich wahrlich gelohnt, denn schon bald war er auf das wohl größte Geheimnis dieses Mannes gekommen: Er war schlicht und ergreifend nicht mehr wirklich menschlich. Dieses Wesen brauchte so gut wie keine Nahrung und hatte solch einen niedrigen Stoffwechsel wie er es sonst nur von Dämonen kannte. Dennoch war er nicht dämonischer Herkunft. Dafür war er einfach zu wenig hässlich. Trotzdem verhielt er sich wie

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