Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
Vom Netzwerk:
Vertrautheit zwischen ihnen kam. Sie hatte ihn noch nie so offen erlebt . Gelacht hatte er bisher sowieso kaum und sonst umgab er sich immer mit einer a ngsteinfl ö ßenden Aura.
    Auf dem Weg zu ihrer Penthouse-Wohnung am Escher Wyss schwiegen sie . Obwohl es nur eine kurze Fahrt war, fielen Blue die Augen zu. Irgen d wann wurde sie wach, weil Tom sie aus dem Wagen hob. Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und genoss seinen ihm eigenen Duft und die Wä r me, die er ausstrahlte. Sie fühlte seinen regelmäßigen Puls an den Lippen. Wie es wohl wäre, Toms Blut zu trinken? Allein schon bei dem Gedanken begann ihr Herz , zu galoppieren.
    „Wo hast du den Schlüssel?“
    Seine Stimme vibrierte an ihrer Wange. Sie griff in die Hosentasche und zog den Wohnungsschlüssel heraus. Tom streifte zärtlich ihre Hand, als er ihr den Schlüssel aus den klammen Fingern nahm. Ein wohliges Kribbeln durchflutete ihren ganzen Arm.
    Er brachte sie ins Schlafzimmer und setzte sie auf das Bett. Blue ließ zu, dass Tom sie aus dem Mantel schälte und ihr die Stiefel auszog. Er verlor keine Silbe und wirkte gefasst. Sie hingegen kämpfte mit sich selbst. Das Verlangen, das sie verspürte, war nicht richtig. Sie sollte nicht so fühlen.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, streifte Tom ihr Shirt und Hose ab und bedeutete ihr, sich hinzulegen. Dann kniete er sich neben das Bett und legte ihr die Hand an die Wange.
    „Liegst du bequem?“ Als sie stumm genickt hatte, drückte er ihr unvers e hens einen Kuss auf die Stirn und erhob sich. „Bin gleich zurück“, sagte er und verließ das Zimmer. Als er wieder kam , hatte er eine aufgewärmte Blu t konserve dabei. „Warum tust du das alles?“ Blues Stimme war schwer vor Müdigkeit.
    „Das erzähle ich dir, wenn du wieder klar denken kannst, Süße.“ Er wollte aufstehen, als sie ihn zurückhielt.
    „Warte.“ Blue griff zum Nachtkästchen und holte einen Schlüssel hervor. Damit er in Zukunft nicht mehr vor ihrer Wohnung erfrieren musste.
     
    *
     
    Tom saß auf Blues Bett und wachte über ihren Schlaf. Ihre Züge waren en t spannt, die wohlgeformten Lippen leicht geöffnet. Dahinter konnte er die Spitzen ihrer Fänge erkennen. Er fragte sich , wie es sich wohl anfühlen wü r de , diesen Mund zu küssen, ihn mit der Zunge zu erforschen. Und nicht nur ihren Mund. Bei diesem Gedanken wurde er hart und gab sich einen ment a len Kinnhaken.
    Er hatte sich noch am Abend zuvor geschworen, sie nicht zu bedrängen. Sollte sie die Zeit haben, die sie brauchte. Er hatte schon so lange gewartet. Jetzt kam es auch nicht mehr darauf an , ihr die nötige Zeit zu lassen.
    Sie drehte sich im Schlaf auf die Seite und ihr Geruch wehte zu ihm herauf. Sie roch nach roten Rosen. Dieser Duft sabotierte seine guten Vorsätze und lockte seine primitivsten Züge hervor. Er musste gehen, jetzt gleich. Ander n falls würde er sich nicht beherrschen können. Bevor er das Schlafzimmer verließ, schaute er sie noch einmal an. Er sog den Anblick in sich auf. Er wollte ihn nicht mehr vergessen. „Ich liebe dich, Süße. Lass mich nicht zu lange warten.“
    Während er nach Hause fuhr, dachte er immer wieder an die schlafende Blue und sein Körper reagierte schnell und heftig. Zeit für ein Vollbad in Eiswasser. Wenn er ehrlich war, hatte er keinen Schimmer, wie er sich davon abhalten konnte, bei nächster Gelegenheit über sie herzufallen. Sie brachte ihn an die Grenze seiner Selbstbeherrschung. Er wusste, dass er fordernd sein konnte, doch genauso war er sich im Klaren, dass Blue noch nicht bereit war.

Ungeküsst, unberührt
     
    In dieser Nacht sah Blue sie zum ersten Mal , während sie träumte. Die Fremde stand vor ihr, umgeben von goldenem Licht. Die dunklen Haare fielen ihr bis über das Gesäß. Sie war groß , aber zart gebaut. Sie trug ein weites, luftiges weißes Kleid, das bis zum Boden reichte.
    Die blauen Augen strahlten aus einem ebenmäßigen, schmalen Gesicht und ein Lächeln umspielte die vollen roten Lippen. In ihrer Hand hielt sie einen pfirsichfarbenen Seidenschal. Ihr Anblick fesselte Blue, tauchte sie in Liebe und Wärme. Sie schien Blue ebenfalls zu beobachten und ihr Lächeln war allgegenwärtig. Blue glaubte , es sogar in ihrem Herzen spüren zu kö n nen.
    Plötzlich drehte die Frau sich um und ging davon. Blue hatte das Gefühl eines riesigen Verlustes, weshalb sie ihr Warte! nachrief. Die Frau sah Blue noch einmal an, lächelte und ließ den Seidenschal fallen. Als er den Boden berührt

Weitere Kostenlose Bücher