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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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forderte Ralle böse. »Ich hab Scheißschmerzen. Mich zerreißt’s fast.«
    »Habt ihr euch was gebrochen?«
    »Hexenschuss. Das alte Thema. Ich brauch ’ne Spritze. Du musst bei Doktor Weigand anrufen.«
    »Klar, mach ich gleich. Also alleine kommt ihr beiden wirklich nicht raus?«, vergewisserte Imogen sich.
    »Nein«, sagten Ralle und Lena.
    ›Mach schon‹, dachte Elsa ungeduldig.
    Aber Imogen ließ sich Zeit.
    »Sagen Sie mal, Lena, wie haben Sie meinen Mann eigentlich kennengelernt?«
    Elsa spürte förmlich, wie Imogen von Lena angeglotzt wurde.
    »Scheiße, Imogen«, sagte Ralle böse. »Ist schon klar, dass du ein bisschen sauer bist, aber es ist auch echt mies von dir, mich hier mit meinen schlimmen Schmerzen hocken zu lassen. Und Lena geht’s ja auch nicht gut. Also hilf uns raus und nachher können wir von mir aus über alles reden.«
    »Ich arbeite in einer Raststätte«, sagte Lena schnell, womöglich, weil sie hoffte, dass Imogen sich dann doch entschließen würde, ihnen zu helfen. »Hier ganz in der Nähe. An der A7.«
    »Das ist ja schön«, sagte Imogen. »Und sehen Sie sich oft?«
    »Momentan ist es ein bisschen schwierig, weil meine Mutter im Krankenhaus liegt und ich zusätzlich noch Schichten von Kollegen übernehmen muss.«
    »Na, dann passt das doch heute prima«, sagte Imogen vergnügt. »Jetzt können Sie ganz lange mit meinem Mann zusammen sein.«
    Und endlich hörte Elsa das erhoffte Geräusch und atmete aus.
    Ralle und Lena fingen an zu kreischen.
    »So«, sagte Imogen. »Ich geh dann mal einkaufen. Und wenn ihr das Wasser auf warm stellen wollt, müsst ihr halt schauen, wie ihr das hinkriegt. Die Armaturen sind ja wirklich sehr weit oben. Ich weiß nicht, ob du das mit deinem Hexenschuss hinbekommst, Ralle. Hat mich gefreut, Lena. Viel Spaß dann noch.«
    Elsa hörte, wie Imogen ihr Telefon nahm.
    »Und?«, fragte Imogen leise.
    »Perfekt. Der überlegt das nächste Mal, bevor er so was macht.«
    »Ach«, sagte Imogen. »Es wird kein nächstes Mal geben. Mir reicht es von vorn bis hinten.«
    »Darüber reden wir noch«, sagte Elsa.

*
    »Du passt hier rischtisch schön hin«, sagte Benedikts Oma und drückte Jasmin ein Glasbehältnis mit Kuppel in die Hand, in dem sich eine frisch gebackene Torte befand. Es war Omas Beerentorte, die alle Gäste liebten. Am herrlichsten war die dicke Lage Mascarpone mit Limette und Pistazien, die sich oben auf den Beeren befand. Oma machte sie nur, wenn sie gut drauf war, denn für diese Torte, so wurde immer betont, musste man in der richtigen Stimmung sein, sonst wurde die nichts, warum auch immer. Und jetzt stand die Oma da und strahlte Jasmin liebevoll an.
    »Danke, das ist nett«, sagte Jasmin, die es nicht schlimm fand, dass die Oma sie duzte. Iris hatte ihr eine rüschenverzierte Schürze gegeben, das Haar hatte Jasmin hochgesteckt und mit Spangen in Form von Rosenblüten verziert.
    »Ach Kindsche, du siehst aus wie e leckere Marzipandekoration«, sagte die Oma dauernd. Langsam begann Jasmin sich zu fragen, ob das wirklich so ein tolles Kompliment war. Marzipan schmeckte süß und war vor allem bei Frauen beliebt. Männer schienen eher auf Bitterschokolade zu stehen. Vielleicht war das ja der Trick. Vielleicht sollte sie sich einfach mal etwas verruchter kleiden. Genau wie in Shades of Grey . Da hatte diese Ana ja zuerst auch ziemlich nett ausgesehen. Aber dann hatte sie ihren Slip weggelassen, den von Christian angezogen und auch sonst so richtig losgelegt, mit kurzem Rock, Stilettos und allem Drum und Dran.
    Vielleicht fand Benedikt das ja gut. Vielleicht stand er eher auf verlockende Zartbittertrüffel als auf goldiges Marzipan.
    Vorsichtig stellte Jasmin die Torte auf der Kuchentheke ab. Inzwischen wusste sie, wie die Kasse und der Kaffeeautomat funktionierten, sie wusste, in welcher Dose welcher Tee war und zu welchem Getränk man kleine selbstgebackene Plätzchen auf den Unterteller servierte. Sie wusste alles. Nur nicht, wann Benedikt zurückkommen würde. Aber sie traute sich nicht zu fragen, weil sie keinesfalls wollte, dass irgendjemand Verdacht schöpfte.
    Ihr war es schon zu viel gewesen, dass die Polizei dagewesen war und sie zu dem Vorfall mit dem Dieb befragt hatte. Jasmin konnte das alles nicht ausstehen. Sie fragte sich sowieso, warum sie ihr stilles Leben von heute auf morgen aufgegeben hatte. Noch vor ein paar Tagen hatte sie ihre Vorlesungen gehabt, sich hin und wieder mit Kommilitonen auf einen Kaffee getroffen oder war

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