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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zumindest lückenhaft ist. Ich
wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich durchsehen würden, was wir bisher herausgefunden haben.«
    »Wir?«
    »Mitglieder meines Haushalts und ich.«
    »Sie suchen also nach Informationen über einen bestimmten Vorfahr.«
    »Es geht um eine Frau. Ich weiß gar nicht, ob sie eine Vorfahrin ist. Jedenfalls gehörte sie zum Haushalt, da sie im Haus gestorben ist.«
    »Haben Sie die Sterbeurkunde?«
    »Nein.«
    Während er schrieb, fragte er weiter: »Ein Grab?«
    »Nein. Wir kennen nur ihren Geist.«
    Als er irritiert aufblickte, schenkte sie ihm ein freundliches Lächeln. »Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass ein Mann, der Familiengeschichten erforscht, nicht an Geister glaubt?«
    »Mir ist jedenfalls noch nie ein Geist begegnet.«
    »Wenn Sie diesen Auftrag annehmen, werden Sie in den Genuss solch einer Begegnung gelangen. Wie hoch setzen Sie also Ihr Honorar an, Dr. Carnegie, um die Geschichte und Identität eines Familiengeistes auszugraben?«
    Nachdenklich lehnte er sich zurück und klopfte mit dem Kugelschreiber gegen das Kinn. »Sie meinen das wirklich ernst.«
    »Bei fünfzig Dollar die Stunde plus Unkosten hört jeder Spaß auf. Ich wette, Sie könnten ein sehr interessantes Buch über unseren Hausgeist schreiben – falls ich Ihnen die Rechte übertragen und mit Ihnen kooperieren würde.«
    »Gut möglich«, erwiderte er.
    »Und ich bin überzeugt, dass diese Forschungsarbeit Ihrer Karriere dienen würde. Eigentlich sollten Sie mir ein Honorar zahlen.«
    In seinen Augen blitzte ein amüsiertes Funkeln auf. »Ich muss erst dieses Buch beenden, ehe ich ein neues Projekt in Angriff nehme. Es mag vielleicht nicht den Anschein haben, aber was ich begonnen habe, führe ich auch zu Ende.«
    »Wie wäre es, wenn Sie erst mal damit beginnen, ihr Geschirr zu spülen?«
    »Ich sagte Ihnen doch, Sie sollen sich nicht umsehen. Zurück zum Thema. Erstens, meiner Meinung nach liegt die Chance, dass in Ihrem Haus tatsächlich ein Geist herumspukt, bei, hm, sagen wir, eins zu zwanzig Millionen.«
    »Oh, ich setze gerne einen Dollar auf diese Gewinnchance, wenn Sie bereit sind, die zwanzig Millionen zu riskieren.«
    »Zweitens, wenn ich den Auftrag annehme, muss ich Zugang zu allen Familiendokumenten erhalten, auch zu privaten Tagebüchern und Briefen. Des Weiteren würde ich Ihr schriftliches Einverständnis benötigen, um an die amtlichen Einträge über Ihre Familie heranzukommen.«
    »Kein Problem.«
    »Ich wäre bereit, für ... hm, sagen wir, für die ersten zwanzig Stunden auf mein Honorar zu verzichten. Danach müssten wir weitersehen.«
    »Vierzig Stunden.«
    »Dreißig.«
    »Okay. Abgemacht.«
    »Und ich würde mir gern Ihr Haus ansehen.«
    »Dann kommen Sie am besten gleich zum Dinner vorbei. Haben Sie nächste Woche irgendwann Zeit?«
    »Keine Ahnung. Moment bitte.« Er drehte sich zu seinem Computer um und tippte etwas in die Tastatur. »Dienstagabend?«
    »Wunderbar. Sagen wir gegen neunzehn Uhr. Wir sind nicht förmlich, aber Schuhe wären angebracht.« Sie hob den Blumentopf vom Boden und stand auf. »Danke, dass Sie mir etwas von Ihrer Zeit erübrigt haben.«
    »Wollen Sie dieses mickrige Ding wirklich mitnehmen?«
    »Sicher. Und ich werde die Pflanze bestimmt nicht mehr in Ihre lieblose Obhut zurückgeben. Wissen Sie, wie Sie zum Harper-Haus gelangen?«
    »Ich glaube ja. Ich bin einmal daran vorbeigefahren.« Er stand auf und begleitete Roz zur Haustür. »Normalerweise glauben vernünftige Frauen nicht an Geister. Vernünftige Frauen erklären sich in der Regel auch nicht bereit, jemanden dafür zu bezahlen, dass er die Geschichte besagten Geistes erforscht. Und Sie machen auf mich den Eindruck einer sehr vernünftigen Frau.«
    »Vernünftige Männer leben normalerweise auch nicht in Schweineställen und führen ihre geschäftlichen Besprechungen barfuß. Wir werden beide ein Risiko eingehen. Sie sollten übrigens etwas Eis auf den Bluterguss geben. Es sieht ziemlich übel aus.«
    »Und tut höllisch weh. Hab bei einem Rebound den Ball abbekommen.«
    »Verstehe. Ich erwarte Sie dann also Dienstag um neunzehn Uhr.«
    »Genau. Bis Dienstag, Mrs. Harper.«
    Er blieb noch eine Weile an der Haustür stehen, um
seine Annahme zu überprüfen. Er hatte Recht gehabt, stellte er fest. Die Rückenansicht war ebenso elegant und sexy wie die Vorderansicht. Und dazu diese melodiöse Südstaatenstimme mit dem stählernen Unterton.
    Ein Klasseweib von Kopf bis Fuß, entschied er und schloss

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