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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die Tür.
    Geister. Kopfschüttelnd und vor sich hin schmunzelnd, ging er in sein Büro zurück. Endlich mal eine echte Herausforderung.

ZWANZIGSTES KAPITEL
    Logan betrachtete prüfend das winzige Wesen, das im Tragekorb lag und in das schräg einfallende Sonnenlicht blinzelte. Natürlich hatte er schon vorher Babys gesehen, mit manchen auch persönlichen Kontakt gehabt. Für ihn wiesen Neugeborene eine merkwürdige Ähnlichkeit mit Fischen auf. Das hatte etwas mit den Augen zu tun, dachte er. Und dieses kleine Mädchen hatte überdies den Kopf voller schwarzer Haare, sodass es aussah wie ein Meerwesen mit menschlichen Zügen. Exotisch und fremdartig.
    Wäre Gavin da gewesen – und Hayley außer Hörweite  –, hätte Logan ihn gefragt, ob er nicht auch denke, dass dieses Baby aussehe wie ein Kind von Aquaman und Wonder Woman.
    Der Junge hätte ihn genau verstanden.
    Irgendwie schüchterten ihn Babys immer ein. Es lag wohl an ihrem Blick, denn sie sahen einen an, als wüssten sie genau Bescheid, würden einen jedoch gnädig tolerieren, bis sie groß genug wären, um ihre Dinge selbst zu regeln.
    Da die Mutter dieses Wesens direkt neben ihm stand und ihn erwartungsvoll ansah, musste er sich etwas einfallen lassen, was etwas netter klang als Fischwesen oder Comicfigur.
    »Sie sieht aus, als wäre sie direkt von der Venus heruntergefallen, wo das Gras saphirblau ist und der Himmel wie Goldstaub glitzert«, verkündete er schließlich feierlich.
    »Hm, also so etwas Poetisches hat noch keiner gesagt.« Hayley knuffte ihn mit dem Ellbogen in die Seite. »Du kannst sie ruhig hochnehmen.«
    »Oh, ich sollte vielleicht lieber warten, bis sie etwas kräftiger ist.«
    Lachend holte Hayley ihre Tochter aus der Babytrage. »Ein so starker Mann wie du wird doch vor einem winzigen Baby keine Angst haben! Hier, nimm sie. Den Kopf mit der Hand abstützen. Ja. So ist es gut.«
    »Ganz schön lange Beine für so ein kleines Ding«, sagte er, worauf Lily vergnügt zu strampeln begann. »Sie ist bildhübsch. Hat eine Menge von dir.«
    »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie meine Tochter ist.« Verliebt strich sie über Lilys Wange, zupfte an ihrer Baumwollmütze herum. »Kann ich das Geschenk jetzt aufmachen?«
    »Klar. Ist das nicht zu viel Sonne für die Kleine?«
    »Wir braten sie ein wenig«, sagte Hayley, während sie die rosa Schleife von dem Päckchen löste, das Logan auf den Verandatisch gelegt hatte.
    »Wie bitte?«
    »Sie hat eine leichte Gelbsucht, und da tut ihr die Sonne gut. Das weiß ich von Stella, weil das bei Luke genauso war.« Sie riss das Geschenkpapier auf. »Stella und Roz wissen einfach alles über Babys. Ich kann die dümmste Frage stellen und kriege trotzdem immer eine Antwort. Lily und ich haben wirklich großes Glück.«
    Drei Frauen, ein Baby, dachte Logan. Wahrscheinlich
konnte Lily keinen Rülpser machen, ohne dass eine der Frauen sofort zu ihr eilte.
    Unvermittelt hielt Hayley mit dem Auspacken inne und sah Logan offen an. »Logan, glaubst du, dass Dinge geschehen, weil sie geschehen müssen, also vorherbestimmt sind, oder weil man sich bewusst für sie entscheidet?«
    »Ich glaube, man entscheidet sich für sie, weil sie einem vorherbestimmt sind.«
    »Ich habe viel nachgedacht. Wenn man nachts zwei-, dreimal aufstehen muss, hat man dazu viel Zeit. Als ich damals von Little Rock wegging, wollte ich nichts weiter, als diesem Kaff zu entfliehen, und ich bin nur deshalb hierher gefahren, weil ich hoffte, dass Roz mir einen Job gibt. Ich hätte ebenso gut nach Alabama gehen können. Dort habe ich auch Verwandte, sogar Blutsverwandte. Aber ich bin hierher gekommen, und ich denke, das war Bestimmung. Ich glaube, Lily sollte hier geboren werden. Sie sollte in der Nähe von Roz und Stella aufwachsen.«
    »Wenn du deinen Wagen in die andere Richtung gelenkt hättest, wäre uns allen etwas entgangen.«
    »Ich fühle mich hier wie in einer Familie. Danach habe ich mich gesehnt, seit mein Daddy gestorben ist. Ich möchte, dass Lily eine Familie hat. Ich glaube – ich weiß –, dass wir auch allein irgendwie zurechtkämen. Aber ›irgendwie zurechtkommen‹ ist mir für Lily zu wenig.«
    »Kinder verändern alles.«
    Ein weiches Lächeln erhellte ihr Gesicht. »O ja. Ich bin nicht mehr dieselbe Person wie vor einem Jahr oder sogar vor einer Woche. Ich bin jetzt Mutter.« Sie zog das
restliche Geschenkpapier ab, öffnete das Päckchen und stieß einen Laut des Entzückens aus.
    »Oh, was für eine

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