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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Arm.«
    Mit treuherzigem Blick legte er einen Finger aufs Herz. »Er hat sogar einen Kratzer an seinem Billardtisch angebracht, weil Elvis’ Tisch an der gleichen Stelle einen Kratzer hat. Als er dann auch noch begann, Unmengen in sich hineinzustopfen, um Elvis auch äußerlich zu gleichen, wurde es seiner Frau zu bunt. Sie stellte ihn vor die Alternative: Elvis oder sie.«
    Ihr helles Lachen war so erfrischend wie ein kühler Gebirgsbach. Wenn sie so heiter und gelöst war, strahlte sie einen Zauber aus, der ihn bis ins Mark berührte.
    »Und für wen hat er sich entschieden?«
    »Was?«
    »Wen hat er gewählt? Seine Frau oder Elvis?«
    »Na ja.« Er spürte ihren Körper neben sich, hätte jedoch wegen der engen Sitze selbst dann nicht von ihr abrücken können, wenn er es gewollt hätte. Die Sonne schien durch das Fenster und ließ ihre roten Locken wie Flammen aufleuchten. »Er hat eine Diät gemacht, will jetzt aber seine Frau dazu überreden, den Garten in ein maßstabgetreues Modell des Meditation Garden umzuwandeln.«
    Erneut ließ sie ihr volles Lachen erklingen. Als sie den Kopf in den Nacken legte, strich eine Locke über seine Wange. »Falls er damit durchkommen sollte, geht der Auftrag hoffentlich an uns.«
    »Das will ich meinen. Er ist nämlich mein Onkel.«
    Nun lachte sie so sehr, dass sie nach Luft schnappen musste. »O Mann, ich kann es kaum erwarten, Ihre Familie kennen zu lernen.« Sie beugte sich nach vorn und suchte seinen Blick. »Ehrlich gesagt, habe ich mich nur deshalb auf den Ausflug eingelassen, weil ich Ihre versöhnliche Geste nicht durch ein Nein zunichte machen wollte. Aber ich hatte, weiß Gott, nicht damit gerechnet, dass ich Spaß haben würde.«
    »Es war keine versöhnliche Geste, sondern einfach nur ein spontaner Gedanke. Der Duft Ihres Haares hat mir das Hirn vernebelt.«
    Schmunzelnd strich sie ihr Haar zurück. »Und? An dieser Stelle müssten Sie eigentlich sagen, dass Sie sich auch gut unterhalten haben.«
    »Das kann ich in der Tat bestätigen.«
    Als der Shuttle-Bus anhielt, stand er auf und trat zurück, um ihr den Vortritt zu lassen. »Vielleicht liegt es daran, dass Ihr Haar immer noch so gut riecht.«
    Sie blitzte ihm über die Schulter ein Grinsen zu, und verdammt – er spürte sofort dieses Ziehen im Bauch. Normalerweise kündigte dieses Ziehen Spaß und Vergnügen an. Bei ihr aber bedeutete es einzig und allein Probleme.
    Doch er war dazu erzogen, die Dinge bis zum Ende durchzuziehen, und seine Mutter wäre entsetzt, wenn er eine Frau, mit der er den Nachmittag verbracht hatte, nicht zum Essen ausführte.
    »Hunger?«, fragte er, als sie beide ausgestiegen waren.
    »Oh ... Hm, fürs Abendessen ist es zu früh, fürs Mittagessen zu spät. Ich sollte ...«
    »Seien Sie doch mal ganz kühn – essen Sie zwischen
den Mahlzeiten.« Unbekümmert griff er nach ihrer Hand und zog sie zu einem der zahlreichen kleinen Lokale.
    »Ich sollte wirklich keine Zeit mehr vertrödeln. Ich habe Roz gesagt, dass ich gegen vier zurück bin.«
    »Wenn Sie sich weiterhin derart einengen, werden Sie sich irgendwann selbst die Luft abschnüren.«
    »Ich enge mich nicht ein«, widersprach sie. »Ich bin einfach nur pflichtbewusst.«
    »Roz verlangt keine Arbeit nach Stechuhr. Und ich rede auch nicht von einem achtstündigen Fünfgängemenü sondern von einem schlichten Hotdog.«
    »Aber ...« Es war so neu, ihn zu mögen. Genauso unerwartet wie das Prickeln, das seine große kräftige Hand, die ihre Hand noch immer festhielt, in ihr auslöste. Es war schon lange her, dass sie die Gesellschaft eines Mannes so genossen hatte. Warum es also unnötig verkürzen?
    »Na gut«, willigte sie ein, obgleich ihre Zustimmung überflüssig war, da er sie bereits in das Lokal gezogen hatte und auf die Theke zusteuerte. »Da wir schon einmal hier sind«, seufzte sie ergeben, »kann ich mich auch kurz im Souvenirladen umsehen.«
    Mit selbstzufriedenem Grinsen bestellte er zwei Hotdogs und zwei Cokes.
    »Okay, Sie Schlaumeier.« Sie griff in die Handtasche, zog die Brieftasche heraus und entnahm ihr einen Fünfdollarschein. »Ich kaufe die CD. Für mich übrigens Cola Light.«
    Mit Appetit aß sie ihr Hotdog und trank die Cola. Danach kaufte sie die CD. Doch anders als alle Frauen, die er kannte, schien sie nicht unter dem Zwang zu leiden,
stundenlang herumzustöbern. Sie kaufte den gewünschten Artikel, bezahlte und ging – klar, ordentlich, präzise.
    Auf dem Weg zum Wagen bemerkte er, wie sie

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