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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zur Beale Street hinunter und mischten sich unter das bunte Völkchen aus Touristen und Einheimischen. Aus den Türeingängen flutete Musik, an den Ecken standen Grüppchen junger Leute und Menschen strömten in und aus den Geschäften.
    »Hier gab es mal einen Nachtclub namens Monarch ... Kriegst du von diesen Schuhen keine Blasen?«
    »Nein, bis jetzt nicht.«
    »Gut. Klasse Beine übrigens.«
    »Danke. Ich laufe schon ziemlich lange damit herum.«
    »Zurück zum Monarch «, fuhr er fort. »Der Hintereingang des Clubs lag in einer Gasse neben einem Leichenbestatter. So konnten die Besitzer ihre Schussopfer bequem loswerden.«
    »Nette Geschichte.«
    »Ach, da gibt es noch einen ganzen Haufen. Blues,
Rock, Voodoo, Glücksspiel, Sex, Skandale, Alkoholschmuggel, Taschendiebe, Mörder.«
    Während er redete, dröhnte Musik aus einem Club.
    »Diese Zeiten sind jetzt vorbei«, sagte er. »Man kann sich ganz entspannt treiben lassen und den Rummel genießen.«
    Sie gesellten sich zu einer Gruppe von Leuten, die am Gehsteig standen und drei Jugendlichen bei ihren akrobatischen Breakdance-Nummern zusahen.
    »Das kann ich auch.« Sie deutete auf einen der Jungen, der gerade auf den Händen zur Blechdose mit den Trinkgeldern ging.
    »Glaub ich nicht.«
    »Doch. Ich werde das jetzt nicht an Ort und Stelle demonstrieren, aber ich kann es. Sechs Jahre Turnunterricht. Ich kann meinen Körper wie eine Brezel verbiegen. Na ja, inzwischen eher wie eine halbe Brezel, aber früher ...«
    »Versuchst gerade, mich scharf zu machen?«
    Sie lachte. »Nein.«
    »Dann ist das nur ein Nebeneffekt. Wie sieht eine halbe Brezel aus?«
    »Vielleicht zeige ich dir das irgendwann, wenn ich passend gekleidet bin.«
    »Du versuchst sehr wohl, mich scharf zu machen.«
    Lachend schüttelte sie den Kopf. Nachdem Logan ein paar Münzen in die Blechdose geworfen hatte, schlenderten sie weiter. »Wer ist Betty Paige, und warum ist ihr Gesicht auf diesen T-Shirts?«
    Abrupt blieb er stehen. »Das ist ein Scherz, oder?«
    »Nein, wieso?«
    »Du hast nicht nur im Norden gelebt, sondern offenbar
auch in einer Höhle. Betty Paige, legendäres Pin-up-Girl und Sexgöttin der Fünzigerjahre.«
    »Und woher weißt du das? Du warst in den Fünzigern doch noch gar nicht geboren.«
    »Ich finde es wichtig, die Kulturgeschichte meines Landes zu kennen – vor allem wenn atemberaubende, halb nackte Frauen darin verwickelt sind. Sieh dir ihr Gesicht an. Das typische Mädchen von nebenan, aber mit dem Körper einer Göttin.«
    »Dafür konnte sie bestimmt nicht auf den Händen gehen«, meinte Stella und wandte sich hochmütig ab, als er lauthals zu lachen begann.
    Gemächlich gingen sie bis zum Ende der Straße und wieder zurück. Logan versuchte, Stella zum Besuch eines Blues-Clubs zu überreden, doch nach einem kurzen inneren Kampf schüttelte sie den Kopf.
    »Ich kann nicht. Es ist bereits später als geplant. Morgen habe ich einen vollen Tag, und außerdem habe ich Roz heute Abend schon lange genug beansprucht.«
    »Gut. Verschieben wir es auf einen späteren Zeitpunkt.«
    »Okay. Ich werde auf meine Liste einen Blues-Club hinzufügen, kann aber Beale Street und Katzenwels als Pluspunkte verbuchen. Im Grunde bin ich jetzt eine Einheimische.«
    »Demnächst wirst du dich dabei ertappen, wie du einen Katzenwels brätst und Erdnüsse in deine Cola schmeißt.«
    »Warum, um alles in der Welt, sollte ich Erdnüsse in meine Cola schmeißen?«, fragte sie, als sie in den Wagen stiegen. »Egal. Scheint ein Südstaatenbrauch zu sein. Jedenfalls war es ein sehr schöner Abend.«
    »Ganz meiner Meinung.«
    Es war nicht schwierig gewesen, dachte sie. Oder langweilig oder anstrengend. Zumindest nicht nach den ersten Minuten. Sie hatte ganz vergessen, wie anregend und zugleich entspannend die Gesellschaft eines Mannes sein konnte.
    Und wie stimulierend. Denn sie ertappte sich mehrmals bei der Vorstellung, wie sich wohl diese Hände, diese großen, kräftigen Hände auf ihrer Haut anfühlen würden.
    Als sie die Auffahrt zum Haus hinauffuhren, sah Stella, dass Roz für sie das Licht angelassen hatte. Die vordere Veranda, der Hauseingang und Stellas Zimmer waren hell erleuchtet. Eine fürsorgliche Geste, dachte Stella gerührt.
    »Was für ein schönes Haus«, sagte sie mit aufrichtiger Bewunderung. »Wie geheimnisvoll es nachts leuchtet. Kein Wunder, dass Roz es liebt.«
    »Ja, es ist ein Traum. Vor allem im Frühjahr, wenn der Garten ein einziges Blütenmeer ist.«
    »Sie sollte

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