Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
haben?«
Noch immer sprachlos starrte Frankie Cherish an. Spaß haben? Wohl kaum … »Nun ja, ich dachte, das wäre wohl das Beste. Ich meine, jetzt sind die Geisterjäger nun schon mal hier, und so schnell werden sie nicht wieder weggehen, und auf diese Weise könnte man all den, äh, Gerüchten, ein Ende machen.«
Oder natürlich jede Menge neue Gerüchte in die Welt setzen.
Frankie seufzte. »Aber Biddy …? Oh, der reiße ich den Kopf ab.«
»Nein, wirst du nicht, Liebes.« Cherish lächelte wohlwollend. »Du bist viel zu freundlich, um grausame Rachegedanken zu hegen. Ich gehe jetzt mal und setz Wasser auf, ja? Und stelle viele Tassen heraus. Die sind da draußen bestimmt alle völlig durchgefroren, die Armen.«
»Äh, ja, okay … Und, Cherish, wenn sie hier drin sind, sagst du aber bitte nichts, ja? Dass Biddy oder Maisie oder sonst wer glaubt, es würde hier spuken? Bitte.«
»Aber natürlich nicht. Ich gebe dir mein Wort, Liebes. Ich werde schweigen wie ein Grab.«
Sehr, sehr unglückliche Wortwahl, dachte Frankie. »Danke … ach, übrigens: Brian und du?«
Cherish errötete, lächelte und sah auf einmal rund dreißig Jahre jünger aus. »Wir sind gute Freunde, Liebes. Beste Freunde. Wir hatten so eine schöne Zeit miteinander an Weihnachten. Ich hatte ja nicht vor, bei ihm zu übernachten, aber in seinem Haus war es so gemütlich, und wir waren nach dem James-Bond-Film so sehr in das Puzzle vertieft, und Brian meinte, er könne mich doch heimfahren, damit ich mir für ein paar Tage ein Köfferchen packe – also, Köfferchen hat er natürlich nicht gesagt, Liebes –, und dann könnte ich es mir in seinem Gästezimmer gemütlich machen. Und das«, Cherish wirbelte in Richtung Küche davon, »habe ich dann auch getan.«
Frankie sah ihr nach und wusste ausnahmsweise mal wirklich nicht, was sie sagen sollte.
26. Kapitel
Die Geisterjäger strömten in ihren rivalisierenden Fraktionen angeführt von Jackie und Alan ins Geschäft. Mit freudigen Ausrufen, die mehr der Wärme und der Vielzahl hübscher Kleider galten als der Gegenwart von irgendetwas Gespenstischem, machten sie sich munter über Cherishs Teetabletts her. Francesca’s Fabulous Frocks war rappelvoll.
Jackie streckte ihre beachtlichen Arme aus. »Ah, ich spüre, dass Sie hier eine Aura haben«, sagte sie zu Frankie. »Auch nehme ich Groll und großes Unglück wahr. Die Geister sind gegen ihren Willen hier. Sie fühlen sich gefangen. Sie wollen frei sein. Sie hatten wohl nicht etwa einen Dilettanten hier, der mit einer Amateur-Séance herumgemurkst hat, wie?«
»Äh, nein, wohl kaum«, schwindelte Frankie geschwind.
»Gut.« Jackie spitzte die Lippen. »Denn die können sehr gefährlich sein. Wirklich überaus gefährlich. Und schrecklich verstörend für die Geister. Sie wissen kaum, wie ihnen geschieht, und finden sich dann irgendwo wieder, wo sie gar nicht sein wollen, können nicht ins Jenseits zurück und werden dann, tja, widerspenstig und lästig.«
Wem sagst du das?, dachte Frankie. Sie lächelte. »Warum um Himmels willen sollte ich denn eine Séance abhalten? Es spukt ganz bestimmt nicht in meinem Geschäft.«
Sie hatte nicht vor, in Sachen Maisie Fairbrother irgendetwas zuzugeben. Nun, zumindest nicht, solange nicht alles total in die Hose ging und sie schließlich aus irgendeinem Grund vor Gericht gestellt würde und unter Eid aussagen müsste. Dann wäre es möglicherweise nicht zu vermeiden. Aber sie wollte doch sehr hoffen, dass es dazu nicht kommen würde.
Frankie lächelte mit einem mädchenhaften Gesichtsausdruck der Sorte »Was ist das denn hier alles für ein Unfug?« und sagte: »Nein, ernsthaft, dieser Spuk-Nonsens beruht doch höchstwahrscheinlich nur auf irgendeinem albernen Dorfklatsch.«
»Oh, ich kann Ihnen versichern, es steckt sehr viel mehr dahinter. Ich stimme Jackie zu – hier ist eindeutig etwas«, sagte Alan. »Die Empfindung des Unmuts ist sehr deutlich. Wie Jackie würde auch ich sagen, Sie haben einen oder mehrere Geister hier, die gegen ihren Willen hergebracht wurden und erlöst werden wollen.«
Frankie atmete tief aus. Allem Anschein nach kannten sich Jackie und Alan in Gespensterangelegenheiten sehr viel besser aus als Maisie Fairbrother. Was natürlich nicht viel zu heißen hatte.
»Okay«, sagte Frankie langsam, »also nur mal angenommen, es gäbe hier Geister – was ich nach wie vor bestreite –, aber nur mal angenommen, und nur mal angenommen, sie wollten zurück … tja, woher auch
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