Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
Kiosk, und die Leute quer über den Marktplatz schickst.«
»Natürlich. Und nochmals vielen Dank.«
»Viel Glück.« Dexter beugte sich plötzlich vor und küsste sie auf die Wange. »Du schaffst das. Später erzählst du mir, wie es gelaufen ist, okay?«
»Okay«, antwortete Frankie leise, als er das Geschäft verließ, und riss sich zusammen, um ihre Finger nicht an die Wange wandern zu lassen.
»Hallöchen, und entschuldige, dass ich so spät komme. Du hättest mich wecken sollen!« In hautengen Jeans, ihrem Markenzeichen, und einem bonbonrosa T-Shirt sowie gelben Stiefeln wirbelte Lilly zur Tür herein.
»Hab ich. Du bist gleich wieder eingeschlafen.«
»Daran kann ich mich nicht erinnern. Und ich habe Ewigkeiten gebraucht, hier irgendwo einen Parkplatz zu finden, und bin wahrscheinlich noch immer oberhalb der Promillegrenze, sodass ich gar nicht hätte fahren dürfen. Wenn du mich geweckt hättest, hätten wir zusammen herfahren können. Und, war das Dexter, der da eben gegangen ist?«
»Lässt das Kurzzeitgedächtnis schon nach? Wirklich ein Jammer, in deinem Alter«, spöttelte Frankie. »Soweit ich weiß, habt ihr euch doch vor drei Stunden erst verabschiedet.«
»Oh, bitte nicht!« Lilly wankte hinter die Theke. »Ich hab einen höllischen Kater. Wir haben uns gut amüsiert, glaube ich. Aber er flirtet wirklich mit jeder. Midnight hatte es ihm echt schwer angetan. Wie war er doch enttäuscht, dass sie in Wirklichkeit ein Mann und auch noch hetero ist. Ich glaube, da hätte er der holden Weiblichkeit beinahe abgeschworen.«
»Das bezweifle ich.«
»Hmm, ich auch.«
»Es war wirklich unheimlich nett von dir, ihn mit deinen Freikarten zu einem Ausgehabend einzuladen.«
»Er hat es dir also erzählt?« Lilly blinzelte. »Das war wohl eben ironisch? Gib dir keine Mühe, geistreich zu sein. Dafür bin ich noch viel zu benebelt.«
»Okay.« Frankie zuckte mit den Schultern. »Warum hast du ihn eingeladen?«
»Was glaubst du denn? Weil er unheimlich scharf ist. Du hast doch nichts dagegen, oder?«
»Nein, warum sollte ich?«
»Dann ist’s ja gut. Weil du nämlich Recht hast, was ihn betrifft. Er ist eindeutig ein Casanova. Man unterhält sich glänzend mit ihm, aber, tja, zumindest in der Zeitspanne, an die ich mich erinnern kann, bevor die Woo Woos mich umgehauen haben, hat er jede andere Frau – oder jeden Mann, bis er den Irrtum bemerkte – im Club angesehen und mit seinem ganzen Charme beglückt.«
»Immer auf der Suche nach dem nächsten Leckerbissen?«
»Ja. Dexter ist ein toller Typ, nur keiner, mit dem man sich niederlassen könnte. Jede Frau, die mit Dexter ausgeht, ist nur eine von vielen. Was ja in Ordnung ist, solange man Bescheid weiß. Ach, diese Blumen sind ja herrlich.« Lilly hangelte sich am Tresen entlang und vergrub ihr Gesicht in dem Strauß. »Wow. Fantastisch. Hast du …?«
»Nein, die sind von Dexter.«
»Cool. Siehst du, ich hab dir doch gesagt, er steht auf dich.« Lilly zog einen Schmollmund. »Jetzt wünschte ich, ich hätte all das andere eben nicht gesagt. Tut mir leid.«
»Braucht es nicht. Da bin ich auch selbst schon drauf gekommen. Ich hab ihn ja mit seinen Kundinnen in Aktion gesehen, und ich glaube noch immer, dass er Oxford wegen einer Frau verlassen hat.«
»Wegen einer oder auch dreißig.« Lilly nickte. »Autsch. Erinnere mich dran, meinen Kopf nicht zu bewegen. Das tut weh.«
»Du hast also nicht herausfinden können, warum er aus Oxford weg ist? Oder was er früher gemacht hat, oder wie es kommt, dass er so einen unheimlich teuren Wagen fährt und all das?«
»Nein. Glaub mir, ich habe mich wirklich bemüht, ihn auszuquetschen, ganz wie Jeremy Kyle es mit seinen Talkshowgästen macht. Ich habe alle Fragen gestellt, aber er hat nichts verraten. Er hat einfach dichtgemacht. Vielleicht ist es eine ganz langweilige Geschichte – wie etwa, dass es zwischen ihm und seiner Freundin aus war und sie ihn aus der gemeinsamen Wohnung rausgeworfen hat und ihm in welchem Job auch immer gekündigt wurde, er jedoch seinen Dienstwagen ganz billig übernehmen konnte, und das alles auf einmal, sodass Rays Einladung, hierherzukommen und sich in Kingston Dapple wieder zu fangen, genau zum richtigen Zeitpunkt kam und seine einzige Rettung vor Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit darstellte. Vielleicht möchte er nur aus allem ein großes Geheimnis machen, weil Ray ihn als echt üblen Typen angekündigt hat und es ihm peinlich ist, dass gar nichts
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