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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Frankie mehr wie eine Stunde vorkam, öffnete Maisie mit vorgehängter Kette einen Spaltbreit die Tür und spähte zu ihnen hinaus. »Ja bitte? Wer ist da?«
    »Maisie, es tut mir wirklich leid, dich zu stören.« Frankie räusperte sich. Spontane spätabendliche Besuche bei älteren Leuten schienen bei ihr zur schlechten Gewohnheit zu werden. Wahrscheinlich kam sie in den umliegenden Dörfern bald in den Ruf einer Rentner-Stalkerin. »Äh, ich bin es, Frankie, von, äh, Ritas Laden. Und Dexter – der Neffe von Ray Valentine.«
    »Ach, wie nett, ihr Süßen.« Die Kette wurde gelöst, und die Tür ging auf. »Wie schön, euch zu sehen. Kommt doch herein.«
    Dexter und Frankie sahen zu der hoch aufragenden Maisie empor, die einen gesteppten Morgenmantel in Rosa und Orange um ihren beachtlichen Bauch gehüllt, die Blumenkohlhaare in vielfarbigen, stacheligen Lockenwicklern aufgerollt hatte und auf hochhackigen, mit Strass besetzten, puscheligen rosa Pantoffeln balancierte.
    »Danke sehr.« Von Dexter gefolgt trat Frankie in knöcheltiefen pflaumenfarbenen Veloursteppich. »Oh, was für eine hübsche Wohnung.«
    Und das war sie. In ihren Augen. Für jemanden, der keinen Nippes mochte und keine schreienden Farben und keinen Glitzerkram – so wie Dexter offenbar –, musste es die wahre Hölle sein.
    Maisie hatte nicht nur die Diele mit grünen Zweigen geschmückt, sie hatte alle Ecken und Winkel mit allem Möglichen behängt. Man kam sich vor wie in einer Märchengrotte.
    »Kommt hier entlang, ihr Süßen.« Maisie wankte in ihr winziges Wohnzimmer. »Macht’s euch bequem. Ich hab nur gerade ein bisschen Fernsehen geschaut, aber das macht nichts. Ich kann auf Pause drücken und speichern.«
    Sky plus, dachte Frankie, hatte der älteren Generation von Fernsehsüchtigen eine ganz neue freudvolle Welt eröffnet.
    Ein Weihnachtsbaum, der sich über alle Regeln harmonischer Farbzusammenstellung und des guten Geschmacks hinwegsetzte, beherrschte den überheizten Raum. Er bog sich unter dem Gewicht von viel zu viel Lametta und viel zu vielen Kerzen sowie Dutzenden und Aberdutzenden nicht zusammenpassender Christbaumkugeln.
    »Oh! Toller Baum!« Frankie klatschte begeistert in die Hände.
    Zutiefst mitleidig sah Dexter sie an.
    »Danke. Ich liebe Weihnachten, ihr nicht auch? Ich habe den Baum Ende November schon aufgestellt. Ich weiß, es ist vielleicht noch ein bisschen früh für die Festdekoration, aber ich liebe sie so sehr. Also, kann ich euch etwas zu essen anbieten? Zu trinken?«
    Sie schüttelten beide die Köpfe und erklärten, sie bräuchten nichts, vielen Dank.
    Maisie ließ sich inmitten einer Vielzahl glatter Kissen auf einem rosa Dralon-Sessel nieder, nachdem ihre Gäste sich Seite an Seite zwischen noch mehr solcher Kissen auf das dazugehörige Sofa gesetzt hatten. »Also, nicht dass ich mich nicht freuen würde, euch zu sehen, aber was kann ich für euch tun?«
    Sie sahen einander an, dann beugte Frankie sich vor. »Es ist wegen der Geister in meinem Geschäft …«
    »Aha.« Maisies Augen funkelten fast ebenso wie ihr Weihnachtsbaum. »Ich hab dir ja gesagt, dass du mich brauchen wirst, nicht wahr?«
    »Ja.« Frankie nickte feierlich. »Und du hast Recht gehabt. Es tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe.«
    Dexter neben ihr unterdrückte ein Prusten.
    Maisie rutschte aufgeregt hin und her. »Also, was hast du gesehen? Was hast du gespürt?«
    »Äh …« Frankie kreuzte die Finger, zögerte und vermied es, Dexter anzusehen. »Nun, ich habe nicht wirklich etwas gesehen, aber ich spüre irgendeine Anwesenheit. Ähm, ein Gefühl der Kälte? Wenn ich allein im Raum bin, habe ich irgendwie den Eindruck, doch nicht allein zu sein. Ergibt das einen Sinn?«
    »Vollkommen.« Maisie strahlte. »Klingt mir wie ein klassischer Fall von Geisterspuk.«
    Erleichtert atmete Frankie tief durch und entkreuzte ihre Finger. Dexter schnaubte. Sie vermied es noch immer, ihn anzusehen.
    »Also, ihr Süßen, was soll ich für euch tun?«
    »Öh …« Frankie kam ins Stocken.
    »Nun, mehr oder weniger, ihn oder sie einfach vertreiben«, warf Dexter rasch ein. »Das heißt, wir wissen ja nicht genau, wie Sie als Medium so arbeiten, aber wenn Sie irgendwie herausfinden könnten, ob da etwas ist …«
    »Oh, da ist etwas!«, erklärte Maisie triumphierend. »Ich habe es gleich gespürt, kaum dass ich einen Fuß in das Geschäft gesetzt hatte, nicht wahr, Frankie?«
    »Ja, das hast du. Es war ganz schön dramatisch.«
    »Nun,

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