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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Und dein Geisterproblem wird sich im Handumdrehen erledigt haben, Süße.«
    Frankie ließ ihre eigene, fest umklammerte Ansammlung von Kissen nur widerstrebend los – sie würden sich fabelhaft in ihrem Schlafzimmer machen – und stand ebenfalls auf. »Das ist großartig, Maisie, vielen Dank. Ach, und bezahlen wir dich jetzt oder, äh, hinterher?«
    »Hinterher ist völlig in Ordnung, Süße. Ich arbeite nach Zeit und veranschlage ein Stundenhonorar. Ich stelle hinterher eine Rechnung aus und schicke sie mit der Post.«
    Dexter und Frankie tauschten amüsierte Blicke, während sie gemeinsam durch den Veloursteppich zur Tür wateten.
    »Bis Samstag dann«, sagte Maisie fröhlich und winkte ihnen zum Abschied. »Himmel, ist das kalt hier draußen. Scheußlicher Frost, nicht wahr? Sieht ganz so aus, als bekämen wir weiße Weihnachten. Geht vorsichtig, ihr Süßen. Gute Nacht und träumt was Schönes.«
    »Wage es bloß nicht zu lachen«, zischte Frankie, deren Atem auf dem eiligen Weg zum Wagen in die frostige Nachtluft emporstieg. »Oder warte wenigstens, bis sie die Tür zugemacht hat.«
    »Ich lache nicht.« Dexter drückte die Fernbedienung des Schlüssels, worauf der Wagen mit einem bestätigenden Klicken antwortete. »Ich glaube, wir sollten uns beide für unzurechnungsfähig erklären lassen. Außerdem spüre ich eine Migräne im Anmarsch. All diese Farben! All dieser Glitzerkram! Wie kann sich jemand in einer solchen Umgebung wohlfühlen?«
    »Ich fand es wirklich hübsch.« Frankie kuschelte sich wohlig in den weichen Ledersitz. »Und überhaupt nicht übertrieben. Mensch, wenn du das schon schlimm findest, solltest du erst mal mein Schlafzimmer sehen.«
    »Nun, vielen Dank für die Einladung, Miss Meredith.« Dexter grinste und fuhr los. »Ich dachte schon, du würdest nie fragen.«

16. Kapitel
    Cherish stand in ihrem rehbraunen Regenmantel an der Bushaltestelle und bibberte. Trotz des schön dicken eingeknöpften Innenfutters aus Schaffell pfiff der sibirische Nordostwind von Kingston Dapples Marktplatz geradewegs hindurch bis auf ihr wollenes Leibchen.
    »Ach Bus, beeil dich«, murmelte Cherish und blies auf ihre hellbraunen Fäustlinge. »Ich will heim und mir eine schöne Tasse Tee machen.«
    Es war Mittwochnachmittag. Cherishs dritter Arbeitstag bei Francesca’s Fabulous Frocks war zu Ende. Und sie konnte ehrlich behaupten, nie glücklicher gewesen zu sein. Nun, zumindest nicht seit den Anfangstagen damals in Miriams Modegeschäft.
    Es war wirklich eine nette kleine Boutique, es machte ihr große Freude, mit Frankie zusammenzuarbeiten – die ganz anders war, als sie gedacht hatte – und die Kundinnen bei der Kleiderauswahl zu bedienen. Heute Nachmittag waren Frankie und sie abwechselnd nach oben in den Lagerraum gegangen und hatten begonnen, all jene Kleider durchzusehen, die dem Laden gespendet worden, aber noch nicht gereinigt und aufgehängt waren. All diese herrlichen Muster auf all diesen wunderbaren nostalgischen Stoffen. Kleider, die hergestellt worden waren, als Kleidermacher ihrem Namen noch Ehre machten und Unikate schufen, anstelle der heutigen Massenproduktionen billiger Nachahmungen vom Fließband.
    Und es hatte sie gar nicht gestört, den Kundinnen keine Farbberatung anbieten zu können. Im Grunde, dachte Cherish jetzt, während sie mit ihren pelzgefütterten knöchelhohen Stiefeln stampfte, könnte sie die Farbberatung eigentlich auch ganz aufgeben. Vielleicht, hoffentlich, würde Frankie ja ihre Arbeitsstunden in der Boutique noch ausweiten, dann wäre für Nebenbeschäftigungen auch gar keine Zeit mehr.
    Wie schön wäre es doch, viel zu sehr mit Arbeiten beschäftigt zu sein, um noch irgendetwas anderes zu übernehmen!
    Cherish bibberte erneut. Hoffentlich war der Bus nicht zu voll. Sie mochte es gar nicht, wenn sie den ganzen Weg bis Hazy Hassocks stehen musste. Und heutzutage bot ja niemand mehr einer Dame seinen Sitzplatz an. Cherish seufzte. Es war eine völlig neue Welt mit einem völlig neuen Wertesystem und, da konnte Biddy sagen, was sie wollte, man musste mit der Zeit gehen, oder man blieb auf der Strecke. Sie lächelte vor sich hin. Sie, Cherish, war auf dem Weg, eine moderne Frau zu werden.
    Auf der anderen Seite des Marktplatzes schwankten und tanzten die Lichterketten im Sturm, und der Weihnachtsbaum wackelte so heftig, dass es aussah, als schwebte der von den Grundschulkindern in Kingston Dapple hergestellte Engel an der Spitze in größter Gefahr, kopfüber auf die

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