Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
also«, fuhr Dexter beherzt fort, »wenn Sie, äh, den Geist bannen könnten – ich meine, die Geister –, wäre das für Frankie eine große Hilfe.«
»Überhaupt kein Problem.« Maisie warf sich stolz in Pose. »Ich bin nur froh, dass ihr zur Vernunft gekommen seid und mich gefragt habt. Also, meine Süßen, nun wäre geklärt, dass ihr Geister habt und sie loswerden wollt, aber welches Verfahren wünscht ihr genau?«
Frankie runzelte die Stirn. Es war wie bei den Fragen eines Partyplaners. Luftballons? Fähnchen? Musik? Ein Zauberkünstler? Eine schöne Torte?
»Das weiß ich offen gestanden nicht. Ich dachte, du würdest es uns sagen. Das heißt, ich stimme dir zu, dass es im Geschäft spukt, und das möchte ich nicht, aber ich habe keine Ahnung, was zu tun ist oder was man dafür braucht, von daher überlasse ich – überlassen wir – das alles ganz dir.«
»Wunderbar.« Maisie rieb sich die reich beringten Patschhände. »Dann mache ich eine kleine Eins-zu-eins-Sitzung. Ich komme am Abend ins Geschäft, spreche mit den unglücklichen, ruhelosen Geistern und finde heraus, was für Probleme sie haben, und bitte sie, dich in Frieden zu lassen. Ist euch das recht?«
Beide nickten.
»Super, ihr Süßen. Es gefällt mir, wenn Klienten so aufgeschlossen sind.«
»Ich bin da eigentlich alles andere als aufgeschlossen.« Dexter bemühte sich noch immer, auf einem überaus rutschigen Satinkissen in Zuckerwatterosa das Gleichgewicht zu bewahren. »Ich glaube leider nicht an Geister.«
Maisie schüttelte missbilligend den Kopf. »Damit bist du bedauerlicherweise nicht allein. So viele Leute glauben nicht daran. Aber du musst doch etwas gespürt haben, sonst wärst du ja nicht hier, oder?«
»Ich bin Frankie zuliebe hier. Es ist ihr Geschäft und ihr Problem, und ich möchte ihr helfen.«
Frankie spürte ein kleines herzerwärmendes Aufwallen von Glück.
»Ach, Süßer, wie reizend.« Maisie lächelte. »Okey-dokey. Was ich benötige, ist ein leerer Raum. Vorzugsweise spät am Abend. Schließlich kann ich keine störende fremde Aura brauchen, nicht wahr?«
Die beiden schüttelten die Köpfe.
»Schön, und ich brauche auch euch beide, da der Spuk vielleicht mehr mit euch zusammenhängt als mit der Örtlichkeit. Da ich aber bereits wahrgenommen habe, dass ihr beide Skeptiker seid«, aus Maisies Mund klang dieses Wort, als litten sie an einer unaussprechlichen asozialen Krankheit, »wäre es eine große Hilfe, wenn wir jemanden dabeihätten, der keine solch hinderlichen Gefühle hegt – nur für den Fall, dass ich durch einen Dritten sprechen muss.«
Dexter und Frankie sahen einander an.
»Hm, ich könnte Lilly fragen, meine Mitbewohnerin«, schlug Frankie wenig überzeugt vor. »Sie glaubt an Feen und den Osterhasen und den Weihnachtsmann und Aliens und, tja, alles Mögliche.«
»Bestens, Süße.« Maisie und ihre unzähligen Lockenwickler nickten. »Klingt ideal. Also, wie wäre es am kommenden Samstagabend? Kurz vor Mitternacht? Dann haben wir den Sonntag, um uns zu erholen, falls alles ein bisschen anstrengend wird, nicht wahr?«
»Soll mir recht sein«, sagte Frankie, »und ich werde dafür sorgen, dass Lilly Zeit hat. Wie ist es mit dir, Dexter?«
»Ach, welch heißes Date auch immer ich geplant haben mag, für eine kleine Geisterbeschwörung kann ich es bestimmt absagen.«
»Spotte nicht«, sagte Maisie streng. »Das ist nicht witzig.«
»Nein, tut mir leid.« Dexter bemühte sich, ein ernstes Gesicht zu machen.
»Also, ihr Süßen. Das wäre also abgemacht. Die paar Sachen, die ich brauche, bringe ich mit, und ich wüsste es sehr zu schätzen, wenn ihr mir eine schöne Karaffe mit Eiswasser bereitstellt – diese Arbeit kann sehr durstig machen – und das ganze geheim haltet. Ich kann es nicht brauchen, dass sich alle möglichen negativen Schwingungen aufbauen und die Aura-Wahrnehmung beeinträchtigen, falls ihr versteht, was ich meine?«
Wieder nickten die beiden.
Dexter kapitulierte im Kampf gegen das Kissen und stand auf. »Und ich komme dich abholen, einverstanden? Ich weiß ja, dass du kein Transportmittel hast, um von hier nach Kingston Dapple zu gelangen.«
»Das ist sehr freundlich von dir, vielen Dank.« Maisie stand ebenfalls auf und schwankte leicht auf den schwindelerregend hohen Pantoffelabsätzen. »Also, wenn du mich, sagen wir mal, am kommenden Samstag etwa um halb zwölf Uhr abends abholst, kann ich ein kleines Nachmittagsnickerchen machen, um meine Kräfte zu bündeln.
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