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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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nächsten Mal …« Sie verabschiedet sich und legt auf.
    »Eine Frau mit Charakter.« Anselmi hat sich nicht zurückhalten können.
    »Mit viel Charakter, manchmal auch mit schlechtem.«
    »Besser ein schlechter Charakter als gar keiner. Und sie hat eine hervorragende Beobachtungsgabe. Sie würde eine gute Polizistin abgeben.«
    Wir könnten eigentlich ein neues Team bilden: meine Frau, meine Mutter und ich. Oder die beiden allein, denn ich bin ja offenbar der Unfähigste von allen.
    »Das ist ein Job für Sie, Anselmi: Fragen Sie die Tochter der Lotti, wann ihre Mutter im Krankenhaus lag. Wenn sie es nicht mit Sicherheit weiß, dann hat sie bestimmt die Rechnung noch, da sie ja einen Prozess gegen die Hausverwaltung führt. Dann fragen Sie bei der Krankenhausverwaltung nach. Vielmehr, das Beste wäre es, die beiden Angaben zu vergleichen. Und dann herausfinden, wer in den fraglichen Zeiträumen im selben Zimmer lag. Und dann einen nach dem anderen ausfindig machen.«
    »Eine nach der anderen, Commissario. Alles Frauen.«
    »Dem Personal, das in der Zeit von vor zwei bis vier Jahren auf der Station angestellt war, das Phantombild zeigen, das heißt die verschiedenen Versionen, auch die, die meine Frau noch erstellen wird.«
    »Eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat …«
    »Ja, aber die erste konkrete Spur.« Ich schaue auf die Uhr, es ist fast zehn, und Francesca ist noch nicht gekommen. Ich unterdrücke meinen Impuls, zu Hause anzurufen. Wir waren noch nie ängstlich. Nur eifersüchtig.
    Ich bin eifersüchtig. Und ich habe allen Grund dazu, wenn ich sehe, mit welcher Vertrautheit sie Iachino grüßt, den sie ja höchstens zweimal gesehen hat. Aber er ist ja so ein hübscher Lockenkopf, der mich so gut nachäffen kann, dass man sich vor Lachen fast auf dem Boden wälzen muss. Durch die geschlossene Tür hindurch höre ich sie scherzen, sie haben sich offenbar im Flur getroffen.
    »Iachino!« So hat mich noch niemand einen Untergebenen anbrüllen hören. Anselmi sieht zu mir hinüber, ohne Erstaunen zu zeigen, als wisse er, welcher Dämon für diesen Schrei verantwortlich ist.
    »Ja, Commissario …« Iachino steckt seinen Lockenkopf durch die Tür, und hinter ihm drängt sich Francesca herein. Rote Mokassins, roter Regenmantel, braune Baumwollhose, brauner Pullover. So erzählt, nicht sehr sexy, der Anblick aber schon. Und Francesca weiß das. »Ich bin wegen des Phantombildes gekommen. So früh ich konnte.«
    Ihr Blick durchbohrt mich. Sie hasst Leute, die ihre Machtstellung ausnutzen. Genau wie meine Mutter ist sie im Grunde ihres Herzens Anarchistin.
    Warum sie einen Bullen geheiratet hat, ist mir ein Rätsel.
    Iachino ist das einzig greifbare Opfer, ich schäme mich zwar, aber ich habe mich gerade nicht im Griff. »Hast du nichts Besseres zu tun, als dich im Flur herumzutreiben, Iachino?«
    »Ich war eigentlich gerade auf dem Weg zu Ihnen, Commissario. Aber wenn Sie im Augenblick keine Zeit haben …«
    »Ich habe es nicht eilig«, sagt Francesca.
    »Anselmi, Sie sollten die Aussage meiner Frau aufnehmen und alles Übrige regeln.« Ich wende mich Francesca zu. »Da wir verwandt sind, könnte es sein, dass es nicht zulässig ist, wenn ich das mache.«
    »Natürlich.« Sie wirft Anselmi ein strahlendes Lächeln zu. »Ich kann draußen warten oder wo auch immer Sie wollen. Ich kenne die hiesigen Gepflogenheiten nicht. Wenn Sie mich brauchen, rufen Sie mich.«
    »Kommen Sie einfach mit mir, Signora Mariani«, sagt Anselmi und führt sie aus dem Büro.
    Jetzt bin ich mit Iachino allein. »Also, was gibt es denn so Dringendes?«
    »Wissen Sie, Commissario, manche Ihrer Kollegen haben Probleme damit, wenn die Untergebenen etwas tun, ohne sie vorher zu fragen.«
    Ich nicke. Immer reden alle und reden und kommen nie zur Sache, und ich habe das Gefühl, nicht mehr viel Zeit zu haben, um diese Bestie aufzuspüren.
    »Ich weiß, dass Sie nicht so sind, Commissario.«
    Natürlich bin ich nicht so. »Setz dich und komm zur Sache.«
    »Ich habe das Phantombild genommen, das wir mithilfe des Junkies erstellt haben.«
    »Ex-Junkie. Und er heißt Nando Bonacelli.« Damit er es begreift.
    Doch Iachino ist so in Fahrt, dass er gleich weiterredet: »Ich habe es den Nachbarn von Gabrieli und den Ladenbesitzern in der Gegend gezeigt. Eine kleine Veränderung - eine Brille mit einer billigen dunklen Fassung - an der Version, die uns« - er zögert kurz - »Bonacelli gegeben hat, und drei Leute haben sie sofort

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