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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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aus.
    »Es tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass sie die Fotos …«
    »Komm.« Martin klang plötzlich aufmunternd.
    »Wir machen eine Flasche Wein auf. Ich habe einen guten Wein da, einen französischen. Ich habe ihn von diesem Troughton. Der kleine Mann kennt sich wirklich aus mit Wein, weißt du? Nevil, hör zu, ich mag dich wirklich, und ich sehe dich nicht gerne unglücklich …« In Merediths Ohren klang diese letzte Beteuerung von Martins Zuneigung schlimmer als der beißende Spott zuvor. Sie konnte die beiden Männer nicht sehen, doch sie stellte sich vor, wie Martin Nevil eine Hand auf die Schulter legte und der ewig unsichere Nevil dankbar war für die Berührung. Die Schritte kehrten ins Wohnzimmer zurück, und Meredith stieß einen erleichterten Seufzer aus. In diesem Augenblick wurde ihr bewusst, wie stark sie angefangen hatte zu schwitzen, zum einen Teil wegen der Enge ihres winzigen Verstecks, zum anderen aus nackter Angst. Sie spannte die Arme und Beine an und machte sich bereit aufzuspringen und zur Tür zu rennen, falls Martin zurückkam und den Schrank noch einmal öffnete. Sie nahm an, dass die beiden Männer jetzt in der kleinen Kitchenette waren, wo Martin wahrscheinlich den Wein öffnete. Sie hörte ein dumpfes Klappern und einen Aufprall, als wäre etwas Schweres zu Boden gefallen. Schritte, hastig diesmal, kamen ins Schlafzimmer zurück und näherten sich dem Kleiderschrank. Meredith spannte alle Muskeln in ihrem Körper an. Dann hörte sie plötzlich andere Stimmen. Jemand war draußen vor der Wohnung, auf der Treppe. Dann klopfte es heftig an der Tür, und ein Mann – es klang, als sei es Hawkins – rief:
    »Aufmachen!« Durch die Schranktür hörte Meredith, wie Martin heftig fluchte, zuerst auf Französisch, dann in einer anderen, gutturalen Sprache. Füßetrappeln, ein paar Möbel wurden verrückt, ein Knarren wie von ungeöltem Metall. Martin stieß ein angestrengtes Stöhnen aus, und dann war Stille. Das Klopfen an der Tür wurde heftiger.
    »Hier ist die Polizei! Sofort aufmachen!«, schrie Hawkins. Meredith riskierte es, die Schranktür einen Spaltbreit aufzuschieben. Das Schlafzimmer war leer, das Fenster weit offen. Die Vorhänge flatterten im Wind. Martin war geflüchtet. Aber wo steckte Nevil? Vorsichtig verließ Meredith ihr Versteck im Schrank und ging zur Tür, die ins Wohnzimmer führte. Der Raum war leer. Die Wohnungstür erzitterte, als sich draußen jemand mit der Schulter dagegenwarf. Hawkins und seine Begleiter würden sie jeden Augenblick aufbrechen, und es schien Meredith sinnvoll, Rachels Eigentum vor Beschädigung zu bewahren. Sie ging zur Tür und sperrte auf. In diesem Augenblick flog der unglückliche Sergeant Weston wie von einem Katapult geschleudert in das Zimmer. Er stolperte an Meredith vorbei und segelte der Länge nach zu Boden.
    »Was zur Hölle …?«, brüllte Hawkins. Er starrte wütend auf den daliegenden Weston, dann zu Meredith.
    »Was haben Sie hier zu suchen? Warum haben Sie nicht gleich geöffnet?«
    »Ich war im Kleiderschrank.« Sie wartete, was er dazu sagen würde. Als nichts kam, fuhr sie fort:
    »Martin ist aus dem Schlafzimmerfenster geklettert …« Hawkins fluchte laut und wandte sich zu den uniformierten Beamten hinter ihm.
    »Los, raus in den Garten! Suchen Sie nach diesem Kerl!«
    »Warten Sie!« Meredith packte Hawkins am Ärmel.
    »Haben Sie Nevil James gesehen? Er war hier bei Martin zu Besuch, ich habe gehört, wie die beiden sich unterhalten haben! Er hätte Ihnen eigentlich auf der Treppe begegnen müssen, als er gegangen ist.«
    »Wahrscheinlich ist er auch durchs Fenster geflüchtet!« Hawkins funkelte sie düster an.
    »Ich denke, Sie werden mir einiges erklären müssen.«
    »Nein, er ist nicht durchs Fenster, ich bin ganz sicher! Wenn er nicht an Ihnen vorbeigekommen ist, dann … dann ist er noch hier drin …« Sie verstummte. Übelkeit breitete sich in ihrem Magen aus, die Vorahnung, dass etwas Schlimmes geschehen war. Weston hatte sich unterdessen wieder aufgerappelt und klopfte sich ab. Hawkins’ Blicke wanderten durch das leere Wohnzimmer.
    »Er ist nicht im Schlafzimmer, sagen Sie?«
    »Nein. Außerdem gibt es … nur das Badezimmer und die Kitchenette, da durch …« Sie deutete auf den Perlenvorhang.
    »Los, sehen Sie nach!«, befahl Hawkins an Weston gewandt. Der Sergeant bewegte sich vorsichtig zum Vorhang hin und schob die blauen Perlenschnüre zur Seite.
    »Mein Gott …!«, flüsterte er. Bei diesen Worten

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