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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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hat die ganze Zeit geregnet, und er hatte sein Ölzeug an und Gummistiefel, und der Guss hat ihm nichts ausgemacht.«
    »Was denn, lauert etwa schon wieder Presse vor dem Grundstück?«, fragte Rachel scharf.
    »Ich habe niemanden gesehen, als ich herkam. Wahrscheinlich waren sie damit beschäftigt, sich auf leichtere Ziele zu stürzen.«
    »Doch nicht etwa die Hardys?«, fragte ihn Meredith erschrocken.
    »Wie kommen die beiden denn zurecht?« Alan blickte noch grimmiger drein.
    »Sie werden in ihrem eigenen Haus belagert! Und ja, zwei Journalisten riefen um die Frühstückszeit herum an und boten ihnen eine hübsche Summe für eine ›menschliche Story‹. Wally hat sie hinausgeworfen, und das obwohl er an den Rollstuhl gefesselt ist! Es ist einfach widerlich zu sehen, wie Zeitungen über Menschen herfallen, ohne jede Rücksicht auf das, was sie gerade durchmachen! Sie drängen die armen, alten Leute, das Einzige zu verkaufen, was ihnen noch geblieben ist, die Erinnerungen an ihre Tochter! Keiner der beiden Hardys kommt mit Gillians Tod zurecht! Wenigstens wissen sie nun, dass nicht Gillian die Fotografien Mollys zerschlitzt hat.«
    »Es war jedenfalls nicht meine Schuld, dass sich Nevil so verhalten hat!«, wies Rachel jede möglicherweise in seinen Worten versteckte Kritik dadurch zurück, dass sie zum Angriff überging.
    »Ich wusste genauso wenig über die Fotos, wie ich wusste, dass Martin sich als Frau verkleidet! Ich habe ihn nie in Frauenkleidung gesehen! Meredith sagt, sie hätte ihn gesehen, aber ich bin sicher, dass ich ihn nicht gesehen habe!«
    »Du hast ihn vielleicht nicht erkannt. Ich hab ihn im ersten Augenblick auch nicht erkannt«, erklärte Meredith.
    »Nicht, bis ich das Foto von der Chelsea Flower Show gesehen hatte! Bevor ich Mrs. Troughton kennen gelernt habe, dachte ich, sie wäre die Frau gewesen, die ich auf dem Grundstück und bei der Beerdigung gesehen habe!«
    »Miriam?« Rachel warf das honigblonde Haar zurück.
    »Also Miriam ist wirklich verrückt!«
    Meredith wollte es eigentlich nicht tun, doch sie musste. Alan hatte sich Zeit genommen, um die Hardys zu besuchen, und sie musste zu Molly.
    Es regnete immer noch, als sie am Nachmittag zu den Zwingern hinüberging. Die Anlage sah verlassen und unglaublich trostlos aus. Alle Tiere waren außer Sicht und ins Trockene gebracht worden, und das trotz eines neu aussehenden handgemalten Schilds, auf dem zu lesen stand: VORSICHT BISSIGER HUND (ROTTWEILER). Molly hatte ihre eigene Methode, um mit aufdringlichen Journalisten fertig zu werden. Meredith klopfte an der ländlichen Hintertür des Hauses. Die einzige Antwort war ein tiefes Bellen aus einem der Zwinger, und gleich darauf kam ein hohes Japsen hinzu.
    Beim zweiten Klopfen bekam sie eine Antwort aus dem Haus. Ein Knarren der Dielen auf der anderen Seite der Tür, und dann ertönte eine raue Stimme:
    »Verschwinden Sie von meinem Grund und Boden, oder ich hetze Ihnen den Hund auf den Hals!«

    »Ich bin es, Meredith!«, rief Meredith gegen die verbarrikadierte Tür. Eine Weile war nichts zu hören, dann bewegte sich ein Vorhang in einem Fenster, und schließlich, einige Augenblicke später, wurde die Türkette lautstark entriegelt und die Tür einen Spaltbreit geöffnet. Molly spähte nach draußen.
    »Oh, Sie sind es«, sagte sie.
    »Ich dachte, die verdammte Presse hätte sich schon wieder auf mich gestürzt. Entweder die Presse oder die Bullen. Ich kann weder die einen noch die anderen ertragen und ihre dummen Fragen! Immer und immer wieder die gleichen Fragen! Kommen Sie herein!«
    »Haben Sie tatsächlich einen Rottweiler hier drin?«, fragte Meredith ein wenig nervös.
    »Nein, er ist draußen in seinem Zwinger. Ich habe ihn gestern hereinbekommen. Ein absolut dämlicher Köter und viel zu blöde, um jemanden zu verjagen, aber er sieht gefährlich genug aus.« Mollys Gesicht war von Gram gezeichnet, das drahtige Haar ungebürstet, und sie hielt eine Zigarette in der Hand. In der Wohnung hing deutlich der Geruch nach Nikotin, Hunden und Gin.
    »Ich habe Wally angeboten, ihm den Hund zu leihen. Die Mistkerle belästigen Irene und ihn ebenfalls. Aber Irene hatte Angst vor dem Tier. Außerdem ist der alte Wally in Rage genauso effektiv wie jeder Rottweiler!« Während sie sprach, führte sie Meredith durch die Küche und in ein unordentliches Zimmer, in welchem ein von Papieren übersäter Tisch stand sowie eine klapprige dreiteilige Sitzgarnitur, die einmal mit grünem Samt

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