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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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umfunktioniert?« Er zuckte die Schultern, und sie fuhr fort:
    »Was ist mit dem Kolben der Spritze?«
    »Soweit ich weiß, wurde keine Spur davon gefunden«, antwortete er.
    »Und die Substanz? Was war das für eine Substanz?«
    »Hör mal, lass es dir von Scotland Yard erzählen.« Er blickte auf seine Uhr.
    »Hawkins ist übrigens … Nun ja, du wirst es selbst sehen.« Alan konnte einen manchmal richtig zur Weißglut bringen, und das sagte sie ihm auch.
    Markbys Zögern, ihr den Superintendent zu beschreiben, erklärte sich schon nach kurzer Zeit von selbst. Hawkins hätte Werbung machen können für Schlankheitskuren. Er war sehr groß, und alles an ihm war schmal und dünn: Schultern, Gesicht, die lange Nase, die eng zusammenstehenden Augen, die schmale Stirn, die knochigen Hände, und Meredith vermutete, dass Ähnliches auch für seinen Verstand galt.

    »Nun, er wurde vergiftet, nicht wahr?«, grollte er Markby und Meredith zur Begrüßung an, als hätten sie es getan.
    »Irgendjemand ist von hinten an ihn herangetreten und hat ihm eine letale Dosis Aconitin injiziert. Dieser Dorn wurde zu einer Injektionsnadel umfunktioniert, genau wie Sie vermutet haben, Chief Inspector!« Hawkins funkelte Markby düster an.
    »Wir haben den Kolben der Spritze nicht finden können!«
    Alan Markby erwiderte verblüfft den Blick des Superintendents.
    »Aber das ist ein pflanzliches Gift, wenn ich mich nicht irre? Ein Eisenhutextrakt, glaube ich.«
    Meredith hatte sich auf eine schockierende Enthüllung vorbereitet, dennoch durchfuhr sie ein Schaudern, als sie Hawkins’ steife Worte hörte.
    »Der arme Mann!«, sagte sie und erinnerte sich deutlich, wie angenehm ihr Alex vorgekommen war, als sie ihn kennen gelernt hatte.

    »Armer Mann?« Hawkins blinzelte sie überrascht an.
    »Warten Sie ab, bis die Boulevardpresse Wind von der Geschichte bekommt.«
    Er hatte Recht. Ein Mord während der Chelsea Flower Show, ein offensichtlich sehr wohlhabendes Opfer, eine bildschöne Witwe, alles zusammen bedeutete ein gefundenes Fressen für jeden Journalisten. Und natürlich die Tatsache, dass der Anschlag vor den Augen eines Polizeibeamten aus der Provinz im Rang eines Chief Inspectors stattgefunden hatte.

    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen etwas sagen, das Ihnen weiterhilft«, sagte Meredith zaghaft.
    »Ich habe gesehen, wie er den Dorn aus der Jacke gezogen hat und ihn hat fallen lassen. Aber ich hätte nicht gedacht … na ja, wer denkt schon an so etwas?«
    Markby regte sich unglücklich.
    »Sie haben etwas in dieser Richtung vermutet, nicht wahr, Chief Inspector?«, fragte Hawkins unfreundlich.
    »Sie haben vermutet, dass irgendetwas nicht stimmt, wenngleich Sie offensichtlich nicht schnell genug waren, um den Anschlag zu verhindern oder das Opfer unverzüglich in den Genuss medizinischer Hilfe kommen zu lassen.«
    »Ich habe nicht vermutet, dass es sich um ein Verbrechen handelt!«, entgegnete Markby verärgert. Er hatte diese Anschuldigung wohl schon mehrmals zurückgewiesen.
    »Ich hatte diese Art von Dorn lediglich noch nie gesehen. Das war der eigentliche Grund, weshalb ich ihn aufgehoben habe. Ich wollte ihn genauer betrachten. Es war botanisches Interesse, ganz einfach. Keinerlei Hintergedanken.« Hawkins hatte Mühe sich vorzustellen, dass jemand echtes Interesse an etwas wie dem abgebrochenen Teil einer Pflanze haben könnte, und die Begriffe
    »ganz einfach« und
    »keinerlei Hintergedanken« kamen in seinem Vokabular tatsächlich nicht vor. Er betrachtete seine beiden Besucher, als wäre er nicht ganz sicher, wen von ihnen er zuerst nach draußen bringen und erschießen lassen sollte. Als er sich zu einem Entschluss durchgerungen zu haben schien, deutete er mit langem, knotigem Zeigefinger auf Markby.
    »Gehen wir die Sache noch einmal durch, um wirklich sicherzustellen, dass ich Sie richtig verstanden habe. Sie, Chief Inspector, waren früher mit der Ehefrau des Mordopfers, Alexis George Constantine, verheiratet. Und Sie, Miss Mitchell …«, der knotige Zeigefinger richtete sich anklagend auf Meredith,
    »Sie gingen mit der Lady zusammen zur Schule. Sie und der Chief Inspector sind am fraglichen Tag nach London gefahren, und Sie alle haben sich auf der Chelsea Flower Show getroffen. Genau das, was man ein Familientreffen nennen würde, finden Sie nicht?«
    »Es war reiner Zufall!« Meredith spürte den Ärger über sein Verhalten in sich aufsteigen.
    »Außerdem war ich nur zwei Jahre lang mit ihr in der Schule! Sie

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