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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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war nicht gerade eine enge Freundin!« Hawkins glaubte eindeutig so wenig an Zufall, wie er irgendetwas anderes von dem glaubte, was sie gesagt hatten. Was er vor sich sah, war eine gewisse Variante des Partnertausches, ein trauriges Beispiel für den Mangel an Respekt vor traditionellen Werten und der mangelhaften Wahrung äußerer Formen: genau das, was seine tägliche Arbeit immer schwieriger machte.
    »Außerdem arbeiten Sie drüben im Foreign and Commonwealth Office«, fuhr er an Meredith gewandt fort und ergänzte damit die immer länger werdende Liste nicht ganz fehlerfreier Fakten, die er über sie zusammengetragen hatte. Er hob den Blick und sah sie aus glitzernden Augen an.
    »Dieser Constantine. Er hat erst vor einigen Jahren die britische Staatsbürgerschaft angenommen. Seine Frau sagt, er sei aus Zypern gekommen. Was wissen Sie über ihn?«
    »Nichts!«, schnappte Meredith wahrheitsgemäß. Hawkins glaubte ihr nicht. Er schien mit dem Gedanken zu spielen, dass während einer landesweit bekannten Veranstaltung wichtige Staatsgeheimnisse ausgetauscht worden sein könnten.
    »Sie werden doch wohl nicht unerwartet das Land verlassen? Nach Moskau oder Washington oder Peking gehen, wo ich Sie nicht mehr erreichen kann?«
    »Nein«, sagte Meredith.
    »Obwohl ich nach so einer Chance lechze. Ich sitze hier in London hinter einem Schreibtisch. Und Peking heißt neuerdings Beijing.«
    »Oh, tatsächlich?«, erwiderte Hawkins gehässig.
    »Haben Sie nachgeprüft, ob der Name Constantine ein Deckname war?«, mischte sich Markby in das Gespräch.
    »Ich habe Ihnen ja berichtet, dass er begierig schien, mir etwas über sich mitzuteilen!« Hawkins richtete die eng zusammenstehenden Augen misstrauisch auf den Sprecher.
    »Das haben wir, rein zufällig. Danke sehr, dass Sie mich daran erinnert haben, Chief Inspector!« Verärgerung huschte über Markbys Gesicht, weil der Sarkasmus des Superintendents sich gegen ihn richtete, doch er schwieg.
    »Mr. Constantine«, fuhr Hawkins fort,
    »nannte sich früher Wahid. Georges Wahid.« Er sprach den Vornamen in zwei Silben aus.
    »Georgges.«
    »Dann hat er seinen Namen also tatsächlich geändert!«, platzte Meredith heraus.
    »Das hat er, vor langen Jahren. Bevor er nach Großbritannien kam. Auf Zypern. Ich weiß nicht, was er Ihnen zu sagen versucht hat, Markby, aber es ist mir rätselhaft, warum dieser Namenswechsel heute noch von Bedeutung sein soll, fünfundzwanzig Jahre später. Er nannte sich schon lange Constantine, bevor er in unser Land kam. Er ist in England, soweit wir in der Lage waren zu ermitteln, niemals unter anderem Namen aufgetreten. Sind Sie ganz sicher, dass Sie ihn richtig verstanden haben?«
    »Er lag im Sterben!« Markbys Verärgerung brach durch.
    »Er hatte große Mühe, überhaupt zu sprechen! Er hat definitiv über seinen Namen reden wollen, und als er nicht mehr die Kraft dazu fand, sagte er, ich solle seine Frau fragen.«
    »Wir haben die Dame«, erwiderte Hawkins,
    »über den Namen und eine Reihe anderer Dinge befragt, beispielsweise, ob er Feinde gehabt hat und so weiter. Doch ihr Arzt hatte sie mit Beruhigungsmitteln voll gepumpt, und keine ihrer Antworten war bisher in irgendeiner Weise für uns nützlich. Natürlich, es ist eine sehr schlimme Erfahrung für sie. Aber Sie, Markby, Sie mit all Ihrer Erfahrung und Ihrer Ausbildung, Sie wollen tatsächlich nicht erkannt haben, was sich da ereignet hat? Sie haben zu Protokoll gegeben, Constantine habe laut aufgeschrien vor Schmerz!«
    »Ich habe es ebenfalls gehört«, sagte Meredith.
    »Ich sah, dass er Schmerzen hatte und dass seine Frau sich Sorgen gemacht hat.«
    »Zuerst hielt er es für einen Insektenstich«, wiederholte Markby zum sechsten Mal,
    »und Rachel … seine Frau hat davon gesprochen, dass es etwas mit seinem Herzen zu tun haben könnte. Er hatte im letzten Jahr einen leichten Herzanfall.«
    »Das ist richtig!«, bekräftigte Meredith. Alle schwiegen. Hawkins legte die Fingerspitzen aneinander, lehnte sich in seinem Sessel zurück und funkelte Markby und Meredith düster an. Meredith dämmerte, dass es nicht unbedingt etwas Persönliches war. Hawkins sah wahrscheinlich alle Menschen so an.
    »Wirklich? Hatte er einen Herzanfall? Nun ja, sein Herz hat ihn am Ende wohl auch im Stich gelassen, wie? Was um Himmels willen haben Sie getan, Chief Inspector, als dieser Mörder kam und Constantine eine Spritze voller Gift in den Rücken gejagt hat?«
    »Ich habe ein Foto gemacht«,

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