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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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berichtete Markby ihm.
    »Von meiner Exfrau, meiner Freundin Miss Mitchell hier und … und ein paar Blumen.«
    »Nun ja, das alles wird in der Presse jedenfalls verdammt eigenartig aussehen!«, sagte Hawkins.
    »Ich fühle mich wie durch die Mangel gedreht!«, sagte Meredith, als sie endlich wieder aus dem Gebäude waren.

    »Du fühlst dich wie durch die Mangel gedreht! Was glaubst du, wie ich mich fühle?! Er hat mich wie einen kompletten Idioten hingestellt! Alex wurde vor meinen Augen ermordet!«
    Sie saßen in einem nahe gelegenen Weinlokal in einem der wenigen mit engen Sträßchen noch viktorianisches Flair verbreitenden Viertel Londons, das eingekeilt zwischen hohen, modernen Wohnblocks überlebt hatte. Die Wände des Lokals waren mit gelblichen Anaglyphen dekoriert, über denen ein staubiges Gipsfries aus Weinreben, Trauben und muskulösen Putten verlief. Sie saßen über einer Flasche Rotwein mit unleserlichem Etikett, während sie über die Situation diskutierten, ohne zu einem hilfreichen Ergebnis zu kommen.

    »Du hast die Nadel gefunden und sie zu ihnen geschickt!« Meredith unternahm einen entschiedenen Versuch, der Sache etwas Positives abzugewinnen.

    »Das war vielleicht nicht die klügste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe«, murmelte er.
    »Es war das Einzige, was du tun konntest!« Sie beugte sich vor und berührte seine Hand.
    »Kopf hoch, Alan! Ich weiß, dass du die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen kannst, aber überlass von jetzt an alles Hawkins! Du bist schließlich nicht mit der Untersuchung dieses Falles betraut.«
    »Nein, Gott sei Dank nicht! Dafür sitze ich diesmal auf der anderen Seite des Schreibtischs! Es ist eine neue und eigenartige Erfahrung!« Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Ich glaube nicht, dass es Hawkins sonderlich gefällt. Er denkt, dass niemand ermordet werden sollte, wenn ein höherer Beamter der Polizei in der Nähe ist, selbst wenn dieser dienstfrei hat, und ich neige dazu, mich seiner Meinung anzuschließen. Ich bekomme allmählich das ungute Gefühl, dass er mich dafür verantwortlich macht.«
    »Das macht er sicher nicht! Du warst es schließlich nicht, der Alex eine tödliche Dosis Pflanzengift injiziert hat!«
    »Wissen wir, ob Hawkins mit seinen Schlussfolgerungen auch zu diesem Punkt kommt? Hast du nicht auch geglaubt, ich wäre eifersüchtig auf Alex? Eifersucht ist ein sehr starkes Motiv für einen Mord.«
    »Du hast ein Foto gemacht, als es geschah!«
    »Als es vermutlich geschah«, korrigierte er sie.
    »Obwohl der Augenschein für diesen Zeitpunkt spricht. Das Gedränge um uns herum war besonders groß. Constantine wurde angerempelt. Er hat einen Schmerzenslaut ausgestoßen. Er hat die Nadel aus seiner Jacke gepflückt und …« Markby verstummte und starrte missmutig in sein Weinglas.
    »Und dann hat er sie fallen lassen, weil er glaubte, es wäre nichts Wichtiges.«
    »Ja, er hat sie fallen lassen.« Alan nippte an seinem Wein. Die eintretende Stille wurde von lautem Lachen am anderen Ende des Lokals durchbrochen.
    »Und die Nadel war wichtig. Ich hätte sofort erkennen müssen, dass es sich um einen Angriff auf seine Person gehandelt hat! Einen sehr sorgfältig geplanten Angriff noch dazu. Der Mörder hat eine Eintrittskarte zur Ausstellung besessen, und die waren seit Monaten restlos ausverkauft!«
    »Also kein Irrer, der willkürlich zugeschlagen hat«, seufzte Meredith.
    »Nein. Genauso wenig, wie wir davon ausgehen können, dass es jemand aus London gewesen ist.« Sie sah ihn an, und in ihren haselnussbraunen Augen stand Besorgnis.
    »Du meinst, der Mörder könnte ihm von diesem Lynstone aus, wo die Constantines wohnen, nach Chelsea gefolgt sein?«
    »Das halte ich für sehr wahrscheinlich, ja. Dieser Anschlag hat Zeit zur Vorbereitung erfordert und eine genaue Kenntnis der Pläne der Constantines. Der Täter wusste, dass sie an jenem Nachmittag in Chelsea sein und die Blumenausstellung besuchen würden, und vielleicht wusste er auch, dass Alex im letzten Jahr einen leichten Herzanfall hatte. Falls Alex einen stechenden Schmerz verspüren oder sich unwohl fühlen würde, würden beide es seiner Herzgeschichte zuschreiben. Die Constantines würden aller Wahrscheinlichkeit nach versuchen, nach Hause zu fahren und ihren eigenen Arzt zu rufen, der Alex’ Krankengeschichte kannte, anstatt auf der Ausstellung Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oh, sicher, so weit wird Hawkins mit seinen Untersuchungen auch gekommen

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