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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sosehr Stadtmensch, wie Sie glauben. Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst, dass alle den Toten kannten und alles über ihn wussten. Aber sie erzählen auch alle ununterbrochen, was für ein guter Mensch er doch war, ist Ihnen das nicht aufgefallen? Alle singen Alex Constantines Loblied!«
    »Das ist bei Beerdigungen nun einmal der Brauch.«
    »Es stinkt jedenfalls zum Himmel«, entgegnete Hawkins entschieden.
    »Völlig ausgeschlossen, dass jeder von ihnen eine derart hohe Meinung von ihm hatte. Einem muss er im Weg gestanden haben! Und es könnte jeder gewesen sein!«, schloss er düster. Markby seufzte.
    »Haben Sie schon mit dem jungen Nevil James gesprochen? Er ist wahrscheinlich immer noch nebenan im Speisesaal.«
    »Sie meinen Rachels jugendlichen Verehrer?« In Hawkins’ Gesichtszügen stand mühsam beherrschte Wut.
    »Habe ich. Er hat ein Alibi. Einen Corgi!«
    KAPITEL 15
    Als Meredith am Morgen nach Alex’ Beisetzung erwachte, strahlte die Sonne hell und freundlich, und die unsichtbare Beklemmung schien von Malefis Abbey gewichen zu sein. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich jetzt bald wieder von hier weg kann, dachte sie, während sie sich schwungvoll das Haar bürstete. Rachel konnte schließlich nicht erwarten, dass sie für immer blieb. Das Begräbnis war vorbei, und Superintendent Hawkins würde am Ende der Woche seine Ermittlungen abgeschlossen haben. Auch er konnte sicherlich nicht unbeschränkt bleiben. Selbst wenn er nichts fand, würde er in London gebraucht werden. Alan und sie konnten nach Hause fahren und die ganze elende Geschichte für eine Weile vergessen. Fast fröhlich lief sie die Treppe hinunter und platzte in das Frühstückszimmer. Zu ihrer Überraschung saß Rachel, die normalerweise alles andere als eine Frühaufsteherin war, bereits am Tisch. Auch sie wirkte bemerkenswert gut gelaunt und entspannt.
    »Guten Morgen!« Meredith setzte sich ihr gegenüber.
    »Du siehst aus, als hättest du gut geschlafen.«
    »Ja, das habe ich. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit! Seit Alex gestorben ist.« Rachel schlug mit einem Löffel die Schale ihres gekochten Eis auf.
    »Es ist vorbei, und das ist wirklich eine Erleichterung!«
    »Ich denke auch, die Beerdigung verlief erfreulich glatt«, antwortete Meredith vorsichtig.
    »Der Vikar hat nette Worte über Alex gefunden. Es war eine sehr gute Idee von Alex, der Kirche im Ort eine Spende zukommen zu lassen!«
    »Ja, es lief alles wunderbar, nicht wahr? Was den Kirchenfonds betrifft, so hat mich der Vikar gefragt, ob es in Ordnung wäre, das zu erwähnen, und ich habe ihm geantwortet, dass ich keinen Grund kennen würde, der dagegen spricht. Damals wollte Alex nicht, dass es bekannt wird. Er wollte niemals Publicity, wenn er Schecks für wohltätige Zwecke unterschrieb. Er meinte, es spiele keine Rolle, wenn niemand weiß, woher das Geld kommt. ›Gott wird es wissen!‹, hat er immer gesagt. Aber ich will, dass die Leute erfahren, wie großzügig er immer gewesen ist, ganz besonders, weil …« Sie brach ab.
    »Weil was?«, ermutigte Meredith sie.
    »Ach, du weißt schon, wenn jemand gestorben ist, dann reden alle anfangs so nett über ihn, aber später fangen sie an zu schwatzen und versuchen, seinen Ruf zu zerstören. Ich möchte, dass die Menschen erfahren, was für ein guter Mensch Alex gewesen ist!« Ihre grünen Augen glitzerten, wurden fast so dunkelgrün wie Jade.
    »Aber ich habe nicht nur das Begräbnis gemeint, als ich gesagt habe, es sei vorbei.« Ihre Unterhaltung geriet ein weiteres Mal ins Stocken, als Mrs. Pascoe mit einer Kanne frischen Kaffees eintrat. Sie fragte Meredith, ob sie ebenfalls ein gekochtes Ei wünsche und falls ja, ob es genauso hart gekocht sein solle wie beim letzten Mal.
    »Ich erinnere mich tatsächlich noch daran«, sagte Rachel verträumt, als die Haushälterin gegangen war.
    »Ist es nicht eigenartig, diese Begebenheiten, die man nicht vergisst? Damals in der Schule waren die Frühstückseier immer steinhart gekocht, und du warst die Einzige, die deswegen nicht gemurrt hat.«
    »In dieser Schule war das Frühstück die beste Mahlzeit des ganzen Tages!«, steuerte Meredith ihre eigenen Erinnerungssplitter bei.
    »Jede andere Mahlzeit war irgendwie ein Eintopf oder ein klumpiger Pudding.«
    »Am schlimmsten war der Summer Pudding«, sagte Rachel erschauernd.
    »Durchgeweichtes Brot mit vergammelten Früchten.«
    »Der Bread-and-Butter Pudding war noch grausiger! Wenn ich’s mir genau überlege, war jeder

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